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Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck

Titel: Jerry Cotton - 0576 - Der Tod im Handgepaeck Kostenlos Bücher Online Lesen
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um zu wissen, was darinnen verpackt war. So sahen nur die Zwanzigerschachteln von handelsüblichen Dynamitstäben aus. Sie beunruhigten ihn weniger als die flachen Kartons, die direkt danebenlagen und von der wilden Fahrerei ziemlich durcheinandergerüttelt worden waren. Knallquecksilberzünder waren weit gefährlicher als Dynamit, denn im allgemeinen reagierten sie sehr lebhaft auf Stoß und Druck.
    Bedrich stieg aus und öffnete die rückwärtige Tür. Vorsichtig nahm er die Packungen mit den Zündern heraus und legte sie auf den Waldboden neben dem Weg. Nach kurzem Besinnen griff er sich eine der Schachteln und brachte sie wieder im Wagen unter, aber weit genug von den Dynamitpackungen entfernt, Schlau lächelnd bedachte er seine Chance, die durch diese zusätzliche Waffe nur gesteigert werden konnte. Vielleicht würde man an die Wirkung seines Giftes nicht glauben, trotz der Beweise, welche die Polizei inzwischen eingesammelt haben mußte. Dynamit jedoch — meinte er — war zu jeder Zeit ein gutes Argument in der Hand eines Mannes, der damit umzugehen wußte und sich auch nicht scheute, es zu tun.
    Er setzte sich in den Wagen. Lächelnd nahm er die Wasserpistole aus der Brusttasche, streifte den Plastikbeutel ab und sprühte einen leichten kleinen Giftstrahl auf die Pakete, die auf dem Waldboden lagen. Vorsichtig barg er die Pistole in der Hülle und steckte sie ein. Dann startete er den Wagen, indem er die Drähte wieder zusammenwürgte, und steuerte den Wagen rückwärts aus dem schmalen Waldweg hinaus auf die Straße. Dort überzeugte er sich, daß alles frei war, rückte den Automatikhebel nach vorn und gab Gas.
    Der Giftstrahl auf die paraffinierte Pappe der Verpackung hatte eine ungeahnte Wirkung. Das Material zerschmolz und ließ einen zarten Rauchschleier aufsteigen. Etwas tropfte in die erste Schachtel hinein und traf dort den richtigen Punkt. Ein scharfer Knall zerriß die Stille des Waldes, und fast augenblicklich riß es die anderen Zünder mit einem hellen Schlag auseinander, der ringsum die Blätter zur Seite blies und die kleine Fichte zusammenknicken ließ, zu deren Füßen Bedrich die Zünder gelagert hatte.
    Ich wußte ganz genau, daß ich in einem Hubschrauber saß und hinter einem roten Wagen her war. Was mir nicht sogleich klar wurde, war die Frage, warum sich dieses Ding nicht mehr bewegte.
    »He, Cotton!« kam die Stimme des Piloten in mein wiedererwachendes Bewußtsein. Ich quälte mir die Augen auf und sah, daß ich tatsächlich noch in dem Hubschrauber saß. Oder vielmehr hing. Über mir war nur noch Himmel, ich hockte in Rückenlage und sah ein paar belaubte Äste vor mir schwanken.
    »Jumper, wo — sind Sie? Was ist los?« Ein paar Kraftausdrücke, wie sie allenfalls bei Hubschrauberpiloten zu entschuldigen sind, bewiesen mir, daß der Pilot wohl doch noch vernehmungsfähig war.
    »Wenn Sie Ihre Blicke mal ein bißchen nach links schweifen lassen — ich hocke hier in der Luke und überlege, wie ich die sechs Yard bis zum Boden schaffe, nachdem die Mühle hin ist.«
    Ich drehte mich herum, und jetzt sah ich erst, was passiert war. Wir hingen, mit den abgesplitterten Rotorflügeln kunstvoll verkeilt, im Wipfel zweier dicht nebeneinanderstehender Bäume, und die Erde lag ziemlich tief unter uns. Ebenso die Straße.
    »Alles okay?« fragte der Pilot. Er hatte eine tiefe Schramme quer über der Stirn und blutete, was ihn aber nicht sehr zu kümmern schien. Ich versuchte, meine Glieder zu bewegen. Die linke Hand war ein bißchen geprellt, und in der Brust begannen ein paar Rippen weh zu tun.
    »Scheint so. Landen Sie hier öfter?«
    Er fluchte wie ein Müllkutscher, dem die Gäule durchgegangen sind.
    »Ich wette meine gesamte Pension, daß hier gestern noch keine Leitung über der Straße war.«
    »Aber heute war da eine?«
    »Ein Draht wie ein Weidezaun. Als er platzte, hat er sich um meine Rotorwelle gewickelt und uns in diesen Baum hineingezogen. Wenn ich den erwische, der hier eine Leitung gezogen hat, ohne das bekanntzugeben, dann…«
    »Dann…?«
    »Ich war mal Bezirksmeister im Halbschwergewicht.«
    »Dann können Sie uns sicher auch hier herunterbringen, starker Mann. Ich habe zu tun, Sie Zirkuskünstler. Was ist mit Bedrich?«
    »Das letzte, was ich von ihm sah, war der Auspuff des Wagens. Weg ist er, und unsere Funkanlage ist auch hin. Wenn Ihr Kollege nicht bald kommt, können wir Bedrich abschreiben.«
    Ich überlegte.
    »Im Film habe ich mal gesehen, daß Hubschrauber

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