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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch Rutherford gestanden haben mußte. Ich schaute mich um. So, wie es nach meiner Meinung jeder tun müßte, der auf einer nächtlichen Straße einen umgestürzten Wagen bemerkt.
    Etwa 20 Yard von uns entfernt lag der Tote. Ich sah deutlich seine mit einer Plane zugedeckten Füße.
    »Aha«, sagte Phil neben mir. »Wie ich uns kenne, werden wir jetzt nach North Bergen fahren, um mit einem Drugstorebesitzer namens Rutherford zu sprechen.«
    Ich bestätigte seine Vermutung noch nicht, sondern betrachtete mir noch einen Moment die Situation. »Wir werden noch nicht nach North Bergen fahren«, entschied ich dann. Inzwischen war mir nämlich eingefallen, daß ich vermutlich falsch geurteilt hatte. Als dieser Mr. Rutherford an dieser Stelle gestanden haben mußte, war die Situation anders. »Barbie!«
    »Ja, Cotton?«
    »Können Sie für ein paar Minuten auf Ihre Scheinwerferbeleuchtung verzichten? Ich möchte einen Versuch machen, bei dem ich nur die Wagenscheinwerfer gebrauchen kann. Außerdem möchte ich mit meinem Jaguar bis dicht vor diesen Wagen fahren. Geht das?«
    »Unsere Spurensicherung ist soweit fertig. Ich habe keine Bedenken«, stimmte Lieutenant Barbie zu.
    Zwei Minuten später winkte uns der Cop an seinem Streifenwagen vorbei. Jetzt, nachdem die Scheinwerfer der Mordkommission verloschen waren, blinkte das Rotlicht des Patrolcar mit fast unheimlicher Intensität und Regelmäßigkeit über die Szene. »Brauchen Sie das Blinklicht?« fragte ich den Cop.
    »Eigentlich nicht«, gab er zu. »Die Zufahrt zu dieser Verbindung ist gesperrt. Höchstens, daß irgendwo auf einer der Farmerstraßen ein Wagen mit einem Pärchen steht.«
    Er schaltete das Rotlicht aus. Jetzt strahlten nur noch die Scheinwerfer meines Wagens durch die Nacht. Hinter uns war der Himmel hell. Dort lag Manhattan. Vor uns waren nur in der Ferne ein paar Lichter zu erkennen. Dort lagen North Bergen und Secaucus mitten im Sumpfgebiet des Hackensack River.
    Langsam fuhr ich bis dicht an den umgestürzten Wagen heran. Als wir ausstiegen, ließ ich die Scheinwerfer brennen. Jetzt sah die Situation anders aus als vorher. Nun war nicht mehr auf den ersten Blick zu erkennen, daß der Wagen fast unbeschädigt war. Man mußte schon direkt an ihn herangehen. Als ich vor ihm stand, drehte ich mich um. Die Scheinwerfer meines Jaguar blendeten mich. Alles, was außerhalb ihres Lichtkreises lag, war unsichtbar.
    »Wenn Rutherford es auch so gemacht hat«, meinte Phil, der meinen Plan schon wieder durchschaut hatte, »konnte er den Toten nicht sehen.«
    »Stimmt«, bestätigte ich. »Jetzt möchte ich nur noch wissen, ob er ihn beim Wenden vor der Rückfahrt auch übersehen haben kann.«
    Mit einem Rückwärtsbogen fuhr ich den Wagen an den Straßenrand, schlug entgegengesetzt ein, fuhr vorwärts. Mit dem Jaguar hätte ich drei Anläufe gebraucht, um in die Gegenrichtung zu kommen. Beim zweiten Vorwärtsfahren aber lagen die zugedeckten Füße des Toten im vollen Schemwerierlicht’.
    »Versuch’s anders herum«, schlug Phil vor.
    Ich stieß bis an die gegenüberliegende Straßenseite zurück. Diesmal tasteten die breiten Lichtfinger des Scheinwerfers nur in die von Wasserläufen durchzogene Landschaft.
    »Wenn er es so herum gemacht hat, konnte er nichts bemerken«, kommentierte Phil.
    Inzwischen War auch der Lieutenant herangekommen. »Rutherford hatte noch eine Möglichkeit«, rief er mir zu. »Er kennt sich in der Gegend aus und konnte bis zur Betonstraße zurück, dort rückwärts hinein- und vorwärts herausfahren.«
    »Wir probieren das«, rief ich zurück. »Ich will auch sehen, ob ich jetzt Spuren hinterlassen habe!«
    »Okay!« rief Barbie.
    Ich stand jetzt mit dem Heck zum umgestürzten Wagen und mußte, um in Rutherfords vermutliche Position zu kommen, erneut ein Wendemanöver durchführen.
    Beim letzten Rückwärtsbogen passierte es. Die Scheinwerferkegel tasteten über die Grasnabe des Straßenrandes. Dort blitzte es plötzlich silbern auf.
    »Stop!« zischte Phil.
    Mein Fuß stand schon auf dem Bremspedal. Zu gleicher Zeit sprangen Phil und ich aus dem Wagen. Wir liefen über die Straße.
    »Was ist?« rief Lieutenant Barbie.
    Der silbern blinkende Gegenstand lag zwischen zwei Schottersteinen. Es war eine 7,65 Millimeter-Patrone von einer Ausführung, die uns beide einen Moment sprachlos machte.
    Es war ein an sich normales Geschoß. Hülse aus Messing, das Projektil aus Kupfer. Doch die Spitze des Projektils schimmerte im Scheinwerferlicht

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