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Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln

Titel: Jerry Cotton - 0578 - Sie schossen mit silbernen Kugeln Kostenlos Bücher Online Lesen
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worden ist. Es war ein geheimer Transport. Im Tank befinden sich 6000 Gallonen Napalm. Wenn nicht alles täuscht, befindet sich diese Ladung jetzt in New York.«
    ***
    »Colonel Rasmussen«, meldete Helen, die Sekretärin unseres Chefs, Mr. High. Auch der Colonel war in Zivil. Wir wußten praktisch noch immer nichts. Von der Tatsache abgesehen, daß eine Menge Napalm in offensichtlich falsche Hände gefallen war. Eine Menge, die ausreichend war, einen Teil von Manhattan in eine Flammenhölle zu verwandeln. Und wir wußten, daß der Tankwagen spurlos verschwunden war.
    Unmittelbar, nachdem Phil und ich draußen auf der Landstraße erfahren hatten, was passiert war, war schon Großalarm ausgelöst worden. Knapp zehn Minuten nach Beginn der Ermittlungen hatten wir die erste heiße Spur. Der schwarze Tankwagen hatte im Lincoln Tunnel einen Polizisten, der dort zur Sicherung der Unfallstelle in der Ausfahrt stand, überfahren und tödlich verletzt. Dennoch war er anstandslos an der eigentlichen Unfallstelle und dem dort eingetroffenen Unfallkommando vorbeigefahren. Minuten später erst war der tote Cop von einem anderen Autofahrer gefunden worden. Und niemand hatte im ersten Moment an den Tanklastzug gedacht.
    Wie gesagt, das schien uns eine heiße Spur zü sein. Der Tanklastzug war wie vom Erdboden verschluckt. Hunderte von Streifenwagen und Patrolmen auf Motorrädern und zu Fuß hatten New York durchkämmt. Vergeblich. Hunderte von Tankstellen, Bunkerstationen, Treibstoffirmen und Transportunternehmen, Raststätten und Autohöfe waren kontrolliert und befragt worden. Ergebnislos. Niemand wußte etwas von einem schwarzen Tanklastzug.
    »Haben Sie Nachrichten für mich?« fragte jetzt auch Colonel Rasmussen, nachdem er sich gegenüber Mr. High legitimiert hatte.
    Unser Chef schüttelte nur den Kopf.
    »Das ist nicht gerade beruhigend«, antwortete der Colonel. »Meine Herren, in diesem Kreis kann ich wohl offen sprechen. Der Tankwagen hat 6000 Gallonen Napalm geladen. Napalm ist, um es kurz zu sagen, eine geleeartige Masse, deren Entzündbarkeit und katastrophale Wirkungsweise das Phosphor weit übertrifft. Ich muß sagen, daß ich keinen nennenswerten Unterschied darin sehe, ob 6000 Gallonen Nitroglyzerin mitten in New York in die Luft gehen cder die gleiche Menge Napalm eine Feuerhölle von unvorstellbaren Ausmaßen entfacht. Wobei ich noch sagen muß, daß die Entzündung der Gesamtmenge vielleicht noch das kleinere Übel wäre.«
    »Gegenüber was?« fragte Mr. High gespannt.
    »Uns steht eine Katastrophe unvorstellbaren Ausmaßes bevor, wenn das Napalm in die Hand von Leuten geraten ist, die damit umgehen können und an vielen Stellen kleine Mengen entzünden.« Wie unter dem Eindruck eines Alptraumes wischte er sich mit der Hand über die Stirn.
    »Sehr interessant«, sagte Mr. High. In seiner Stimme schwang ein vorwurfsvoller Unterton mit.
    Der Colonel bemerkte es. »Gentlemen — diese 6000 Gallonen Napalm waren zu Experimentierzwecken freige geben worden. Feuerschutzfachleute sollten Gelegenheit bekommen, neue Bekämpfungsmethoden auszuprobieren, um gegen Napalmbrände wenigstens die gleichen Chancen wie gegen Phosphorbrände zu haben.«
    »Möglicherweise ergeben sich jetzt Gelegenheiten zu den Experimenten«, knurrte Phil leise neben mir.
    »Der Tränsport«, fuhr der Colonel fort, »lief unter strengsten Geheimhaltungsvorkehrungen nach einem minuziös festgelegten Zeitplan und über eine Fahrstrecke, die hauptsächlich über verkehrsarme Nebenstraßen und durch dünnbesiedelte Gebiete führte, soweit das möglich war.«
    »Die beiden Männer, die den Transport führten, waren nicht überprüft«, stellte ich fest'.
    Der Colonel fuhr herum. »Wie kommen Sie darauf?« bellte er mich an.
    »Wenn die Männer überprüft gewesen wären, wäre das über unsere Zentrale in Washington geschehen«, erläuterte ich, obwohl er das wissen mußte. Das FBI ist für alle Überprüfungen hinsichtlich eines Sicherheitsrisikos allein zuständig. Von jedem Überprüften aber liegen nach der Prüfung, ganz gleich, wie sie ausfällt, die Unterlagen in unserem Archiv.
    »Wir haben die Fingerabdrücke der beiden Toten genommen«, ergänzte Phil, »und haben den Bescheid erhalen, daß die Prints nicht registriert sind.«
    Für den Bruchteil einer Sekunde erschien der Anflug eines Lächelns im Gesicht des Colonels. »Fahrer und Beifahrer des geheimen Transports waren vom Pentagon überprüft. Die FBI-Karteikarten von Thomas Taylor und

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