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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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mitleidig.
    Larry fühlte eine plötzliche Leere in sich. Warum hatte er diesen Quatsch geäußert? Weshalb hatte er dieser albernen Eingebung nachgegeben?
    So ist es immer, dachte er gereizt. Wenn mir das Leben eine Chance bietet, mache ich sie kaputt. In dieser Hinsicht versage ich nie.
    Er machte kehrt, um nach Hause zu gehen. Zum Teufel damit! Girls dieser Preis- und Güteklasse waren nichts für ihn. So etwas fing er am besten gar nicht erst an. Aber warum hatte sie wohl gesagt, daß er ihr gefiele? Er verstand es nicht, aber es war ihm unter die Haut gegangen.
    Plötzlich hörte er Schritte. Die Schritte entfernten sich von ihm.
    Larry blieb stehen und blickte dem Girl hinterher. Fay war ein leuchtender Lichtfleck unter der schillernden''Perlenkette der Straßenlampen. Aber sie war nicht länger allein. Ein Schatten folgte ihr — die dunkle Gestalt eines mittelgroßen Mannes in einem blauen Trenchcoat.
    Larry schluckte. Die Schritte in der Nacht! Der Mann hatte sich in irgendeinem Hauseingang verborgen, als er, Larry, mit Fay gesprochen hatte.
    Nicht, daß das etwas bedeuten mußte. Fay war schön, und sie war allein auf der nächtlichen Straße. Es mochte Dutzende von Männern geben, die das als eine unverhüllte Aufforderung zu einem Flirtversuch betrachten mochten.
    Ich bin nicht ihr Kindermädchen, dachte Larry ärgerlich. Sie geht mich nichts an. Ich habe meine eigenen Sorgen. Und ich bin müde. Ich will ins Bett, verdammt noch mal.
    Er wußte jedoch, daß es für ihn jetzt keine Ruhe gab. Nicht, nachdem Fay mit ihm gesprochen, nicht, nachdem er ihre schillernde Schönheit gesehen hatte. Er gab sich einen Ruck und folgte den beiden. Er hielt sich dabei dicht an den Häuserwänden, um nicht gesehen zu werden.
    Das Alter des Mannes im Trenchcoat ließ sich nur schwer bestimmen. Wenn man seinen elastischen Gang betrachtete, konnte er kaum älter als dreißig Jahre sein. Er trug einen sportlichen Hut mit einer bunten Feder. Beide Hände hatte er tief in die Taschen seines Mantels geschoben. Unter dem Mantel schauten die eng geschnittenen Hosen eines modischen Anzuges hervor.
    Niemand wußte, wie der Mörder mit der Stahlkralle aussah. Die meisten taten ihn als einen Verrückten ab, als einen pathologischen Killer, andere suchten nach einleuchtenderen Erklärungen für seinen Frauenhaß, aber solange der Bursche nicht gefaßt war, blieben Experten und Laien auf Vermutungen angewiesen.
    Larry atmete rascher. Seine Phantasie ließ ihn nie im Stich. Er stellte sich vor, daß der Mann im Trenchcoat der Stahlkrallenmörder war. Auf seine Ergreifung war eine Belohnung von fünftausend Dollar ausgesetzt.
    Fünftausend Bucks! Soviel Geld hatte Larry noch niemals auf einem Haufen gesehen. Wenn ich ihn überrumple und der Polizei ausliefere, bin ich ein reicher Mann, schoß es Larry durch den Kopf.
    Und ein Held!
    Dann kann ich Benny den Hunderter zurückzahlen und mir ein schickes Apartment mieten. Ich kann noch einmal von vorn beginnen. Verdammt noch mal, ich bin erst neunundzwanzig und ein leidlicher Jazzpianist. Vielleicht gründe ich sogar eine eigene Band. Die Larry-Coster-Six. Und warum eigentlich nicht? Er kannte Leute, die mit weniger Talent blendend verdienten.
    Das wichtigste aber war Fay. Wenn es ihm gelang, sie aus den Klauen des Killers zu retten, stand sie tief in seiner Schuld, dann würde sie ihn vielleicht sogar lieben!
    »Quatsch!« sagte er leise. Er kannte das. Wenn er sich in eine Idee hineinsteigerte, folgte prompt das Fiasko. Fay war verheiratet, und sie sah nicht so aus, als könnten ihr fünftausend Bucks imponieren. Allein ihr Armband dürfte das Mehrfache dieses Betrages gekostet haben.
    Larry beschleunigte seine Schritte. Er mußte zu den beiden aufschließen, er durfte sich die große Chance nicht entgehen lassen. Er zitterte förmlich um sie. Lieber Himmel, dachte er, gib, daß er ein Killer ist!
    Er hatte keine Sekunde Angst vor dem Mörder. Er war größer und stärker als sein Gegner, und er fühlte sich plötzlich so stark wie nie zuvor.
    Fay bog in eine Nebenstraße ein. Der Schatten folgte ihr. In dem Augenblick, als die beiden Larrys Blicken entzogen waren, ertönte der Schrei. Er stammte von der jungen schönen Frau, kein Zweifel!
    Larry war im College ein guter Läufer gewesen, aber als er plötzlich lossprintete, hatte er das Empfinden, viel zu langsam voranzukommen.
    Mit pfeifendem Atem jagte er um die Ecke. Der Mann im Trenchcoat hetzte die Straße hinab, ohne sich

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