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Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder

Titel: Jerry Cotton - 0581 - Ich und der Krallenmoerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Geld in eine andere Stadt oder ein anderes Land ziehen zu können. Fay hatte zwar einen Millionär geheiratet, aber mit Bargeld wurde sie bei Ihnen nicht gerade verwöhnt.«
    »Ich befürchtete, sie könnte mir davonlaufen«, gab Merlin zu. »Deshalb hielt ich sie mit dem Bargeld kurz.«
    »Es gab Tage, an denen Fay erwog, ihren Schmuck zu verkaufen und mit mir abzuhauen, aber diesen Unsinn konnte ich ihr glücklicherweise ausreden«, sagte Stokeley. »Ich wollte den ganz großen Fischzug machen. Alles andere interessierte mich nicht.«
    »Ich weiß Bescheid. Sie provozierten den Mordanschlag auf Fay. Es war von Anbeginn Ihre erklärte Absicht, Fay nur leicht zu verletzen. Sie wollten der Öffentlichkeit einen falschen Krallenmörder präsentieren und mich gleichzeitig erpressen. Sie hofften, daß ich dem Anreiz, einen anderen für meine Verbrechen büßen zu lassen, nicht würde widerstehen können.«
    »War es für Sie nicht ein verlockendes Angebot?« fragte Stokeley. »Ich lieferte der Polizei einen Tatverdächtigen. Das versetzte Sie in die Lage, wieder frei zu atmen. Wenn man Coster verurteilt, brauchen Sie sich wegen Ihrer Verbrechen keine Gedanken mehr zu machen. Die Sache ist ausgestanden.«
    »Mir ging es immer nur um Fay.«
    »Für mich war sie nur ein Mittel zum Zweck«, meinte Stokeley kalt. »Da ist aber noch ein Punkt, den ich nicht verstehe. Warum begannen Sie mit den Morden in Philadelphia?«
    »Dort packte es mich zum erstenmal während einer Geschäftsreise. Als ich las, daß die Polizei glaubte, der Mörder müßte aus Philadelphia stammen, empfand ich das als eine Art Freibrief für ein zweites Verbrechen. Dann verlegte ich mein Tätigkeitsgebiet nach New York. Ich haßte das Viertel, das Fay hervorgebracht hatte, ich machte es für Fays Fehler verantwortlich — deshalb suchte ich meine Opfer dort.«
    »Still, da ist jemand«, sagte Stokeley plötzlich.
    Ich spannte die Muskeln und hielt den Atem an. Hatte ich ein Geräusch verursacht?
    Dann hörte ich die Schritte. Sie kamen über die Terrasse und machten plötzlich halt.
    »Hände hoch!« stieß Stokeley hervor.
    »He, was soll das heißen?« fragte Steve Dillaggio.
    »Wir sind gerade von ein paar Gangstern überfallen worden«, erklärte Stokeley. »Sie werden verstehen, daß Mr. Merlin keine Wiederholung des Vorfalls wünscht. Wer sind Sie? Warum kommen Sie nicht durch den vorderen Eingang?«
    »Das ist so eine Angewohnheit von mir«, sagte Steve. »Ich weiß, daß man die Bewohner eines Hauses an so sonnigen Tagen meistens auf der Terrasse antrifft.«
    »Sie haben meine Frage noch nicht ganz beantwortet. Wer sind Sie?«
    »Steve Dillaggio ist mein Name. Ich bin FBI-Agent. War Mr. Cotton schon bei Ihnen?«
    »Heute nicht«, sagte Anthony Merlin und räusperte sich. »Ich glaube, Sie können Ihre Pistole weglegen, mein Junge.«
    »Bin ich verrückt?« fragte Stokeley. »Ich kann es mir nicht leisten, daß dieser Bulle herumtratscht, wo er mich gesehen hat. Und Sie können es sich ebensowenig leisten, Mister!«
    »Was habe ich damit zu tun?« fragte Merlin unsicher.
    »Geben Sie sich keine Mühe«, höhnte Stokeley. »Der Kerl hat mich durchschaut. Er weiß, wer ich bin. Er ist hinter mir her. Ich muß aus der Stadt verschwinden, und zwar noch heute. Sie müssen das Geld auftreiben, Merlin — noch ehe die verdammten Banken dichtmachen.«
    »Und was — was wird mit Mr. Dillaggio?« fragte Anthony Merlin kaum hörbar.
    Stokeley lachte kurz. »Der wird den Weg gehen, den vor ihm schon Curson und Elkwood beschritten haben«, sagte er. »Tote Zeugen quatschen nicht.«
    Es war Zeit einzugreifen. Ich hechtete nach vorn, so daß ich, im Rundbogen stehend, das gesamte Wohnzimmer übersehen konnte.
    Stokeley wirbelte auf den Absätzen herum.
    Er hielt eine Pistole in der Hand. Ich feuerte aus der Hüfte heraus. Stokeley schrie auf und warf den Kopf in den Nacken. Sein Gesicht verzerrte sich. Er schaute mich an und versuchte abzudrücken, aber seine von meiner Kugel getroffene Hand hatte nicht mehr die Kraft dazu.
    Die Waffe polterte zu Boden.
    Steve trat über die Schwelle. »Auf eins kann man bauen«, sagte er erleichtert. »G-man Jerry Cotton ist immer zur Stelle, wenn man ihn braucht.«
    ***
    Anthony Merlin erhob sich aus seinem Sessel. Er war so blaß, daß seine Haut fast durchsichtig wirkte.
    »Sie haben alles mitgehört?« fragte er leise.
    Stokeley brach in die Knie. Er beugte sich nach vorn und griff mit der Linken nach der Pistole.
    Ich

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