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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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Augen.
    Bleachout schüttelte den Kopf, als wollte er mir einen stummen Vorwurf machen. Doch dann gab er die Anweisung an den Funker weiter, der mir ebenfalls einen verwunderten Blick zuwarf. Mit einem weiteren Handzeichen gab der Captain einen Befehl an den Lieutenant am Steuer. Die Vibration des Bootes hörte sofort auf. Wir trieben ohne Fahrt im Strom. An den Lichtern am Ufer sah ich, daß Bleachout nicht übertrieben hatte. Die Strömung war verteufelt stark. Und ich mußte quer zu ihr schwimmen, ohne allzu weit abgetrieben zu werden.
    Einen Moment blieb ich noch stehen und überlegte mir, welcher Irrsinn das ganze Unternehmen war, wenn meine Theorie nicht stimmte. Ich schüttelte den Gedanken jedoch wieder ab und nickte Bleachout zu. Er gab mir einen ermunternden Schlag auf die Schulter.
    Vorsichtig stakste ich mit meinen Flossenfüßen zur Reling des Bootes. Der Captain klappte einen Holm zur Seite. Ich warf nur einen kurzen Blick auf die dunkle Wasserfläche, ehe ich mich fallen ließ.
    Als ich wieder auftauchte, lag das Polizeiboot schon ein ganzes Stück von mir entfernt, und es kam mir vor, als raste ich wie ein Torpedo an Manhattan entlang.
    Schwimmen, Jerry, befahl ich mir selbst. Als' ich aus dieser neuen Perspektive die »Flying Bird« wieder entdeckte, war ich sicher, mein Ziel nie erreichen zu können.
    Die Minuten waren lang wie Stunden. Die Strömung zerrte an mir. Und ich schien einfach nicht näher ans Schiff zu kommen.
    Doch schließlich ragte es hoch wie ein Wolkenkratzer vor mir auf.
    Geschafft, dachte ich.
    Ich griff nach einem dicken Tau.
    In diesem Augenblick durchfuhr mich ein eisiger Schreck.
    ***
    »Hallo!« sagte Jack Bellworth, der Hubschrauberpilot, freundlich zu Phil. »Es scheint Ihnen bei uns gut zu gefallen, Decker. Sind Sie schon weitergekommen? Hier gibt es nichts Neues.«
    Beilworth wußte zu dieser Sekunde noch nicht, was mit Eric Pullham geschehen war. Jetzt mußte er es erfahren, denn auf seine Mitarbeit kam es nun an. Der Anschlag auf Pullham hatte eindeutig bewiesen, daß die Hubschrauberpiloten eine Rolle im Plan der Gangster spielten und daß die Gangster den Dienstplan kennen mußten.
    Man hätte ihren Plan mit einer Änderung des Dienstplanes durchkreuzen können. Doch niemand wußte, was dann passieren würde. Der Plan der Gangster war zugleich der Köder, mit dem sie in die Falle gelockt werden mußten.
    »Wann haben Sie Ihren nächsten Flug, Beilworth?« fragte Phil.
    »In einer Stunde und fünfunddreißig Minuten.«
    Phil nickte. »In dieser Zeit kann ich Ihnen alles erklären, und Sie werden einsehen, wie wichtig Ihre Mitarbeit für uns ist. Wir brauchen Sie, Beilworth!«
    »Wofür, Decker? Ich bin natürlich gern dabei, aber ich weiß ja nicht, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Sie sind der Ersatzmann für Eric Pullham«, kam Phil zur Sache. »Das heißt, wenn Pullham aus irgendeinem Grund ausfällt, müssen Sie an erster Stelle für ihn einspringen.«
    »Richtig!« Der Pilot nickte und streifte die Asche von seiner Zigarette. Dann aber fuhr er aus seiner bequemen Stellung hoch. »Moment, Decker, was soll das heißen — ich meine, das mit Pullham. Glauben Sie, daß… Nein, das ist unmöglich.«
    »Was Sie jetzt meinen, ist unmöglich! Das Wissen wir inzwischen genau. Eric Pullham wird morgen nicht fliegen. Sie werden fliegen. Er liegt im Sea View Hospital.«
    »Im Hospital?«
    »Ja. Heute am Spätnachmittag wurde ein Mordanschlag auf ihn verübt. Er ist ziemlich schwer verletzt, aber es besteht keine Lebensgefahr mehr.«
    »Mein Gott«, flüsterte Bellworth. »Warum ist das passiert? Wer hat denn ein Interesse daran? Eric hat doch niemals jemand etwas zuleide getan. Er macht seinen Dienst, kümmert sich um seinen Garten, er…«
    Jetzt war es Phil, der plötzlich zusammenzuckte.
    »Was ist, Decker?« Bellworth hatte gemerkt, was mit Phil vorgegangen war.
    »Wie gut kennen Sie Eric Pullham?« Bellworth dachte einen Augenblick nach. »Schwer zu sagen. Als Freundschaft kann man es eigentlich nicht bezeichnen. Wir sind gute Kollegen, aber Eric ist ein Mensch, der gern allein ist. Nicht, daß er sich absondert, aber er ist immer aut einen Rest Distanz bedacht.«
    »Hat er Angehörige?«
    »Nein. Das heißt, einen Onkel in Kansas City, von dem er manchmal spricht. Seine Eltern sind früh gestorben. Sonst ist niemand da.«
    »Braut, Freundin?«
    »Nein. Jedenfalls nichts von Dauer, keine tiefere Bindung. Es hängt wohl mit seiner Überzeugung zusammen, daß Männer in

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