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Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff

Titel: Jerry Cotton - 0582 - Der Millionenbluff Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte etwas gemerkt.
    Ich nahm den Mann, hob ihn hoch und schleppte ihn mit einiger Mühe zu meinem Versteck. Kaum hatte ich ihn dort, da kam er langsam wieder zu sich.
    »Verdammt«, lallte er, »wer bist du denn?«
    »FBI«, sagte ich nur.
    Daraufhin verschluckte er sich erst einmal. Leider konnte ich sein Gesicht nicht sehen.
    »Au verdammt«, flüsterte er.
    »Wir sind mit zehn Mann auf dem Schiff«, flüsterte ich in leichter Übertreibung zurück.
    »Ich weiß überhaupt nicht, was hier vorgeht. Ich habe einen Job gesucht und…«
    »Schon gut«, unterbrach ich ihn. »Ich kann vielleicht ein gutes Wort für dich einlegen. Wo ist unser Kollege, den ihr heute mittag geschnappt habt?«
    »Der den Boß belauert hat?« wollte er auch noch wissen.
    »Ja«, flüsterte ich, »Jackson!«
    »Au verdammt«, zischelte er wieder, »das wißt ihr auch schon?«
    »Klar«, sagte ich gönnerhaft. »Jetzt sag mir, wo ich den Kollegen finde.«
    »Da kommst du zu spät, G-man«, flüsterte er. »Es war uns zu gefährlich, einen G-man an Bord zu haben. Vorhin haben wir in der Gravesand Bay noch vier Mann an Bord genommen. Wir haben ihn mit dem Boot abtreiben lassen.«
    Er schrie leise auf, als ich ihn mit einem festen Griff am Arm packte. »Abtreiben lassen?«
    »Ja, aber ihm passiert nichts. In ein paar Stunden wird er von der Strömung an Land getrieben und spätestens, wenn es hell wird, findet man ihn garantiert.«
    »Stimmt das?«
    »Es stimmt, garantiert. Der Captain hat sich quergelegt. Mit einem Mord an einem Bullen will er nichts zu tun haben, und an Bord wollte er ihn auch nicht behalten.«
    Es hörte sich so an, als könne man ihm glauben. Einerseits war ich erleichtert. Aber andererseits war es mir nicht besonders recht, daß Les nicht mehr an Bord war. Ich hatte ihn befreien wollen. Dann wären wir zu zweit gegen die übrige Besatzung gewesen. Jetzt mußte ich es allein schaffen.
    »Wieviel Mann sind an Bord?« fragte ich meinen Gefangenen.
    »Mit mir vierzehn«, brummte er verdrießlich.
    Mir war nicht sehr wohl zumute, als ich das hörte. Doch dann fiel mir ein, daß Seeleute sehr abergläubisch sind.
    »Mit dir vierzehn«, sagte ich wie in Gedanken. »Ohne dich also dreizehn, du bist ja ausgeschaltet. Dreizehn Mann an Bord, das ist ein verdammt schlechtes Zeichen für euch.«
    »Au verdammt«, sagte er zum drittenmal in unserer ergiebigen Unterhaltung, »das stimmt. Das bringt Unglück.«
    »Wo sind die dreizehn Mann?«
    »Die meisten schlafen. Einer sitzt in der Funkbude. Der Captain ist auf der Brücke.«
    »Allein?« fragte ich.
    »Allein«, bestätigte er. »Befehl vom Boß. Der Captain muß das Schiff auf die befohlene Position bringen.«
    »Stimmt«, sagte ich, »das muß er.«
    ***
    Es war ein beruhigendes Gefühl, den 38er in der Hand zu haben. Vielleicht war ich mir deshalb meiner Sache so sicher, als ich unhörbar auf den Sohlen meines schwarzen Gummianzuges über die Eisenstufen zur Brücke hinaufkletterte.
    Der Verschlag, der sich auf diesem Schiff Brücke nennen durfte, war nur schwach erleuchtet. Nur der Widerschein der Instrumentenbeleuchtung gab etwas Licht. Schemenhaft erkannte ich den Captain, der das Steuerruder in seinen Händen hielt. Sekundenlang betrachtete ich mir dieses Bild. In diesen Sekunden überlegte ich mir meinen Plan noch einmal.
    Es war jetzt, wie ich von meiner Taucheruhr abgelesen hatte, ein Uhr morgens. Der Hubschrauberflug, um den es ging, war frühestens in knapp vierzehn Stunden zu erwarten. Wenn wir Pech hatten, sogar erst in achtzehn Stunden. Das waren in meiner Situation riesige Zeitspannen, zumal ich nicht wußte, ob der Mann in meinem Versteck unentdeckt bleiben würde.
    Ich dachte auch an Les Bedell, der in einem Boot im Wasser trieb.
    Schließlich dachte ich daran, was in den letzten dreißig Stunden alles geschehen war. In weiteren vierzehn oder achtzehn Stunden konnte noch viel mehr passieren.
    Nein, ich mußte es einfach wagen. Und jetzt konnte ich es wagen. Ich hatte meine Beweise gegen Jackson.
    Nach der Darstellung des Mannes, den ich überwältigt hatte, war der Captain schon einmal vernünftig gewesen. Vielleicht war er es noch einmal. Außerdem hatte ich ein Argument: meinen 38er.
    Ich atmete noch einmal tief durch. Dann drückte ich entschlossen die Tür zur Brücke auf.
    Der Captain drehte sich nicht einmal herum.
    »Hol mir mal einen Kaffee, Mac«, brummte er nur.
    »Würde ich gerne tun, Duncan, aber ich fürchte, daß ich unterwegs Unannehmlichkeiten

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