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Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn

Titel: Jerry Cotton - 0583 - Der Totenhaendler von Brooklyn Kostenlos Bücher Online Lesen
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überstehen.«
    »Wo werden die Passagiere und Besatzungsmitglieder gefangengehalten?« wollte ich wissen.
    »Ich kann Ihnen den Ort beschreiben, aber ich weiß nicht, wo er liegt. Ich wurde mit verbundenen Augen von einem Hubschrauber ausgeflogen.«
    »Direkt hierher?«
    »Ja.«
    »Wie lange dauerte der Flug?«
    »Auch über diesen Punkt darf ich nicht sprechen.«
    »Sagen Sie mir etwas über das Lager«, bat ich.
    »Ich stehe unter dem Eindruck, daß es sich um die Baracken eines stillgelegten Baumwollpflückercamps handelt. Sie sind durch einen elektrisch geladenen Zaun, durch scharfe Hunde und Wachtposten abgesichert.«
    »Wie groß ist das Areal?«
    »Ich bin miserabel, wenn es um Flächenschätzungen geht, aber ich würde sagen, daß das Lager etwa dreitausend Quadratyard groß ist.«
    Plötzlich sah ich einen Finger!
    Er ragte unter dem Bett hervor, dessen Decke den Holzboden berührte. Eigentlich war es nur eine Fingerkuppe.
    Ich erhob mich und schlug die Schondecke zurück. Ich griff nach der Hand und zog ej.nen Mann unter dem Bett hervor.
    Pryscilla Rayburn stieß hinter mir einen entsetzten Schrei aus. Sie sprang auf und stieß dabei das Glas um. Es rollte über den Tisch und fiel dann zu Boden. Dort zerbrach es.
    Ich schaute mich nicht nach dem Mädchen um. Der Mann, der vor mir auf de m Boden lag, nahm meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch. Seine Augen waren weit geöffnet. Es schien fast so, als blickte er mich an, aber er konnte mich nicht sehen.
    Er war tot!
    ***
    Pryscilla Rayburn erzeugte einen gurgelnden Laut. »Mein Gott!« hauchte sie dann mit bebender Stimme. »Er ist — er ist doch nicht etwa tot?«
    »Wer ist es?« fragte ich sie.
    »Ich weiß es nicht, ich weiß es wirklich nicht!« stieß das Mädchen hervor. »Wenn ich gewußt hätte, daß er…« Sie führte den Satz nicht zu Ende. Ihre Stimme brach.
    Ich bückte mich und klopfte die Taschen des Toten ab. Er hatte nichts bei sich, keine Brieftasche, keinen Ausweis, nicht einmal ein Taschentuch.
    Ich schätzte das Alter des Toten auf Ende Zwanzig. Er war etwas über mittelgroß und von athletischem Wuchs. Ein paar schlaffe Falten um seinen Mund bewiesen, daß er die letzten Monate seines Lebens nicht nur mit sportlichen Vergnügen ausgefüllt hatte.
    Bekleidet war der Tote mit einer grauen verknitterten Hose und feinem Oberhemd. An seinen Füßen hatte er braune Halbschuhe, deren Schnürsenkel nicht verknotet waren. Die Schuhe waren stark verschmutzt.
    Ich blickte Pryscilla Rayburn an. In ihren Augen flackerte Angst. Vielleicht war es der Schock, der diese Reaktion auslöste, aber mich überfiel plötzlich der Verdacht, daß Pryscilla Rayburns Erschrecken andere Gründe hatte.
    Hatte sie gewußt, daß der Tote unter dem Bett gelegen hatte? Fürchtete sie sich möglicherweise nur vor den Folgen meiner Entdeckung?
    Das war phantastisch und zudem nicht beweisbar, aber ich kam nicht mehr davon los.
    »Sind Sie sicher, den Mann nie vorher gesehen zu haben?« fragte ich sie.
    »Völlig sicher!« stieß sie hervor.
    »Wann wurden Sie heute nachmittag hier abgesetzt?«
    »So gegen fünf Uhr.«
    »Haben Sie sofort dieses Haus betreten, um mein Eintreffen abzuwarten?«
    »Ja«, nickte Pryscilla Rayburn. »Aber ich hielt es in dem kleinen Zimmer nicht sehr lange aus. Ich brauchte Luft, wissen Sie. Deshalb verließ ich die Hütte einigemal. Ich wollte das Gefühl der Freiheit auskosten. Schließlich war ich lange genug mit den anderen in dem Lager eingesperrt gewesen!«
    »Wann flogen die Gangster weg?«
    »Kurz nach fünf.«
    »Natürlich haben Sie sich die Nummer des Hubschraubers eingeprägt?«
    »Ich kenne sie, darf aber nicht darüber sprechen.«
    »Sahen Sie im Laufe des Nachmittags oder gegen Abend andere Menschen in der Nähe der Hütte?«
    »Nein«, erwiderte das Mädchen, »aber ich hörte ein paar Schüsse. Ich dachte mir nichts dabei. Die Hütte sagte mir ja, daß ich mich in einem Jagdrevier befand.«
    »Wann fielen die Schüsse?« fragte ich. »Kurz vor Mitternacht.«
    , »Meinten Sie im Ernst, daß um diese Zeit jemand auf der Jagd gewesen sein könnte?« fragte ich sie. »Menschenjagd ausgenommen?«
    Das Blut schoß in die Wangen des Girls. »Ich habe mir darüber keine Gedanken gemacht.«
    »Waren Sie nach Mitternacht noch einmal an der frischen Luft?« wollte ich wissen.
    »Nur für fünf Minuten«, erwiderte Pryscilla Rayburn. »Ich kehrte rasch wieder in die Hütte zurück. Erstens fürchtete ich mich im dunklen Wald, und zweitens

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