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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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schaute hinaus.
    Der Zug verlangsamte seine Fahrt.
    »Sir?«
    Carpenter fuhr herum.
    Es war der Steward. »Glück gehabt«, sagte er. »Sie bekommen Ihr Gepäck in Harrisburg!«
    ***
    Phil schob mich von hinten. Ich sprang auf das Trittbrett, öffnete die Tür, zog mich hoch und drehte mich um. Phil faßte meine Hand, mußte schon einen riskanten Sprung wagen und stand schließlich neben mir auf der Plattform.
    »Das war knapp«, atmete er schwer. »Mit dem Trick nimmt uns auch das Fernsehen.«
    »Offen gesagt — jeden Tag möchte ich das nicht machen!«
    »Zumal es vergebliche Mühe war«, ergänzte er meinen Satz. »Oder glaubst du tatsächlich, daß dein Unbekannter so kalkuliert hat? Niemals hatte er beabsichtigt, daß du beziehungsweise der Mann, den er jetzt beauftragt hat oder beauftragen wird, diesen Zug nach Philadelphia erreicht.« Ich antwortete nur mit einem vorwurfsvollen Blick.
    »Ach so«, sagte Phil. »Richtig. Unser Umweg über die 69th Street kam ja noch dazwischen.«
    »Genau. Ohne diesen Umweg war der Zug bequem zu erreichen.«
    »Jetzt mußt du mir nur noch erzählen, wie du darauf kommst, daß die Sache ausgerechnet heute aktuell sein soll. Das ist mir nach wie vor rätselhaft, seitdem du mein erstes Frühstück so brutal unterbrochen hast.«
    »Er sagte mir einen Satz, der mir deutlich beweist, daß der Mann aus Chicago heute ermordet werden soll.«
    »Wie lautet der Satz?«
    »Er sagte wörtlich: ,Du brauchst jetzt den Mann nicht umzulegen, den Mann aus Chicago. Du hast ihm eine Gnadenfrist verschafft.«
    Phil schaute mich verständnislos an. »Hör mal, das ist doch genau das Gegenteil von dem, was du behauptest!«
    »Überleg doch mal, Phil! Der Mann, um den es geht, kommt aus Chicago. Mit der Bahn. Das ist eine Reise von 15 Stunden. Wenn ich ihm eine Gnadenfrist verschafft habe, wie der Unbekannte sagte, dann heißt das doch, daß es eine unerwartete Frist ist. Eine Frist, die an sich nicht vorgesehen war.«
    »Du meinst, der Mann mußte auf jeden Fall schon unterwegs sein.«
    »Genau das meine ich, Phil.«
    »Hm«, machte er nachdenklich.
    »Wir haben jetzt zwei Aufgaben, Phil. Aufgabe eins: Herausfinden, ob sich hier im Zug der Mann befindet, der die eigentlich mir zugedachte Aufgabe übernehmen soll. Zweitens: In Philadelphia in den anderen Zug umsteigen und dort den Mann finden, der aus Chicago kommt und ermordet werden soll.«
    »Zwei kinderleichte Aufgaben«, grinste Phil. »Wir machen am besten über die Lautsprecheranlage eine Umfrage.«
    »Die Umfrage mache ich, allerdings ohne Lautsprecher.«
    »Wie stellst du dir das vor?«
    »Phil, ich habe das Gefühl, daß der Mann, mit dem ich verhandelt habe, sich hier im Zug befindet. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er in den wenigen Stunden einen Ersatzmann gefunden hat. Killer gibt es schließlich nicht beim Arbeitsvermittlungsbüro, zumal er offensichtlich keinen Berufskiller, sondern einen unbekannten Gelegenheitsgangster suchte. Er glaubte, in mir einen gefunden zu haben. Das war ein Irrtum. Andererseits ist die Angelegenheit keine Nebensache für ihn. Es muß ihm wichtig sein, den Mann aus Chicago loszuwerden.«
    Phil grinste. »Du kombinierst wie einst Sherlock Holmes.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Kein Problem, Phil. Ich brauche ihn nicht zu finden. Wenn er im Zug ist, wird er mich finden. Ich kenne ihn nicht, aber er kennt mich!«
    ***
    »So, Mister«, sagte der Gepäckbeamte in der Harrisburg-Station beruhigend. »Jetzt sind die Koffer aus dem Zug. Kann ich Ihren Gepäckschein haben?« Carpenter reichte den Schein durch den Schalter. Endlich, dachteer. Ich hätte nicht solange damit warten sollen. Ich habe die Druckplatten hergestellt. Es war in erster Linie meine Arbeit. Die anderen haben Geld dazugegeben, aber dafür haben sie schon einen Gegenwert in Form von 50 000 Dollar in falschen Scheinen. Sie hatten mich unter Kontrolle, aber jetzt bin ich ihnen entkommen. Ich habe einen Koffer voll Falschgeld und die Platten. Das Falschgeld werde ich vernichten. Und mit den Platten…
    »So, Mister!« sagte der Clerk und stellte einen Koffer auf die Rampe.
    Carpenter blickte auf den Koffer und schüttelte den Kopf. »Nein, diesen nicht!« Er glaubte in diesem Moment noch an ein ganz normales Versehen. Doch der Clerk war seiner Sache sicher.
    »Ihr Koffer, Mister«, wiederholte er nachdrücklich.
    Carpenter glaubte, eine eiskalte Hand an seinem Herzen zu spüren. Verwirrt schaute er erst auf den Koffer und dann auf den

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