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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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wir gingen fort…«
    »Sie gingen fort?«
    »Ja, wir gingen fort!« schnaubte er und war offensichtlich beleidigt, daß wir ihm das nicht glauben wollten.
    Wir konnten es auch nicht glauben. Dynamit hatte den Trödler erschossen, bevor er fortging. Ich hielt es ihm vor.
    »Nein, verdammt«, sagte er. »Wir gingen fort, und unterwegs unterhielten wir uns über den falschen Schein. Der Sänger kam dann auf die Idee.«
    »Welche Idee?« fragte ich, als er wieder eine längere Pause machen wollte.
    »Der Sänger betrachtete den Schein und meinte, er sehe verdammt echt aus, wenn nicht dieses blöde Papier wäre. Auf gutem Papier müßte doch die Blüte prima sein. Deshalb überlegten wir uns, daß wir herausfinden sollten, wer die Dinger druckt. Wir…«
    Sehnsüchtig schaute er auf die Zigarettenpackung, die vor mir lag. Ich reichte ihm eine Zigarette, und Phil gab ihm Feuer.
    »Sie wollten in das Geschäft mit den Blüten einsteigen«, sagte ich ihm auf den Kopf zu. »Sie können es ruhig zugeben, denn die Absicht spielt ja doch keine Rolle. Eine Anklage wegen Falschmünzerei haben Sie nicht zu befürchten. Also?«
    »Ja«, sagte er verdrießlich, »das haben wir uns überlegt. Wäre ein sicheres Geschäft geworden. Wir sind also nachmittags wieder zu dem Trödler gegangen und haben ihn gefragt, woher er die falschen Scheine hat. Und dann ist es passiert.«
    »Was?«
    Erbost schlug Dyman mit der Faust auf meinen Schreibtisch. »Er hat glatt abgestritten, irgendwann mal einen falschen 20-Dollar-Schein gesehen zu haben. Einfach abgestritten hat er es. Der Sänger hat sich das auch nicht gefallen lassen. Er gab ihm einen leichten Schlag, und dann hat der Trödler geschrien. Ein Märchen wollte er uns auch noch erzählen. Ein G-man sei bei ihm gewesen, wegen des falschen Scheins, aber er hätte keinen falschen Schein gesehen. Ja, und dann hat der Sänger es noch einmal versucht…«
    »Er hat ihn noch einmal geschlagen?«
    »Ja, aber nur ganz leicht. Eigentlich nur, um ihm Angst zu machen. Aber der Trödler hat laut um Hilfe geschrien und gesagt, er werde uns an euch Bullen verpfeifen. Da sind mir die Nerven durchgegangen. Ich hab’s erst gemerkt, als er plötzlich so komisch dasaß. Bestimmt, es war kein Mord, es war einfach nur so…«
    Er wischte sich den Schweiß von der Stirn. Sein Blick wanderte gehetzt von mir zu Phil und zurück. Doch wir schwiegen und beruhigten ihn nicht.
    Schließlich brach der 200-Pfund-Mann ganz zusammen. »Nein«, schrie er gellend, »es war kein Mord!«
    Ich gab Phil ein Zeichen, und Phil rief in unserem Zellentrakt an, um Dyman abführen zu lassen.
    Es war 5.30 Uhr, als wir wieder allein waren. Wir hatten Dymans Geständnis, aber ich wußte auch, daß zwischen Dyman und dem Unbekannten, der mich für einen Mord kaufen wollte, kein Zusammenhang bestand. Wir wußten nur, daß Pottball, der Trödler, der sich auch als Pfandleiher und sicher als Hehler betätigt hatte, eine Verteilerstelle für Blüten betrieben haben mußte.
    ***
    »Gentlemen?« fragte der Mann hinter der Theke.
    »Zwei Hamburgers, zwei Kaffee«, bestellte ich.
    Phil blickte sich interessiert um. Die Snackbar in der Ferry Street, in die mich der Unbekannte bestellt hatte, war nur schwach besucht. Ein paar Leute, die sich offensichtlich auf dem Weg zu ihrer Arbeitsstelle befanden, nahmen ihr Frühstück ein. An der Ecke der Theke lehnte ein Nachtbummler, der dauernd in der Hüfte und in den Knien einknickte und den Eindruck machte, als sei er unschlüssig, ob er einschlafen oder wachbleiben solle.
    Als der Mann hinter der Theke unser Frühstück hinstellte, regte sich in mir tatsächlich ein gesunder Appetit.
    »Laß dir’s schmecken!« wünschte Phil.
    Ich nahm erstmal einen Schluck Kaffee.
    In diesem Moment klingelte das Telefon, das hinter der Theke auf einer Konsole stand. Der Snackman nahm lustlos den Hörer ab. Er lauschte einen Moment hinein und schüttelte dann müde den Kopf. »Tut mir leid, kenne ich nicht«, brummte er.
    Danach lauschte er wieder, hielt den Hörer ein Stück vom Kopf weg und schaute sich suchend um. »Heißt einer von Ihnen zufällig Cotton oder so ähnlich?« fragte er und machte dazu ein Gesicht, als habe er eine ungeheuerliche Zumutung geäußert.
    »Zufällig heiße ich Cotton«, beruhigte ich ihn.
    Er grinste mich an. »Dann ist es sicher für Sie. Hier will einer einen Cotton sprechen.«
    Das Telefon hing an einer langen Schnur, und er konnte es von der Konsole wegnehmen, um es zwischen

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