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Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton

Titel: Jerry Cotton - 0584 - Du musst toeten Cotton Kostenlos Bücher Online Lesen
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Komplicen erstarren lassen. Ich war sicher, daß er seinen alten Schlupfwinkel nicht verlassen hatte.
    »Dynamit!« rief ich noch einmal. »Geben Sie es auf! Sie haben keine Chance mehr! Sie stehen allein! Werfen Sie Ihre Waffen weg, und kommen Sie heraus!«
    Wieder vergingen die Sekunden. Dynamit rührte sich nicht. Ich überlegte bereits, was wir noch unternehmen konnten, da löste sich bei ihm die Sperre.
    »Sänger!« brüllte er durch die Dunkelheit. »Sänger! Gib Antwort! Komm her! Sänger!«
    »Zwecklos, Dynamit!« rief ich. »Sänger ist tot! Er ist an die Stromschiene geraten!«
    »Ihr verdammten Hunde!« brüllte Dynamit. Doch im gleichen Moment hörte ich einen schweren Gegenstand in den Schotter fallen. Mit schleppenden Schritten löste der Gangster sich aus seinem Versteck und näherte sich uns.
    »Keine Dummheiten, Dynamit!« mahnte Phil.
    Dynamit gab keine Antwort. Er stolperte wortlos näher, und als er noch zehn Meter entfernt war, sah ich seine massige Gestalt im unwirklich anmutenden Licht eines Handscheinwerfers, der plötzlich aufgeflammt war. Die Arme hingen kraftlos an ihm herab. Er war am Ende.
    ***
    Es war fünf Uhr morgens. Vor den Fenstern war es schon fast taghell. Ich war müde und um eine Hoffnung ärmer. Dynamit hatte sich eine knappe Stunde lang verzweifelt gewehrt.
    Er hatte versucht, seinem toten Komplicen, dem Sänger, der in Wirklichkeit George Pitterick hieß, den Mord an dem Trödler in die Schuhe zu schieben.
    »Lassen Sie das doch, Dynamit, beziehungsweise Dyman, wie Sie wirklich heißen!«
    Er zuckte zusammen, denn er wußte, was das zu bedeuten hatte, wenn ich trotz seines bisherigen Schweigens seinen richtigen Namen kannte.
    »Ja, Dyman«, sagte auch Phil. »Wir haben inzwischen Ihre Karteikarte, und wir haben Ihre Prints. Und die befinden sich auf Ihrer Pistole, die wir aus dem Schacht geholt haben.«
    »Es war der Sänger«, murmelte er noch einmal.
    »Sie waren es, Dyman«, sagte ich. »Hier liegt das Gutachten aus unserem Labor. Es steht einwandfrei fest, daß die Kugel, die den Trödler tötete, aus Ihrer Pistole stammte!«
    Dumpf brütete er vor sich hin. Einmal hob er den Kopf, schaute auf die Papiere, die vor mir auf dem Schreibtisch lagen, und sank dann wieder in sich zusammen. »Nein…« murmelte er.
    »Geben Sie es auf, Dyman! Sie waren es! Die Beweise sind einwandfrei. Wir brauchen Ihr Geständnis nicht mehr. Es liegt allein in Ihrem Interesse, wenn Sie uns alles erzählen. So wie wir es bis jetzt sehen, haben Sie den Trödler erschossen und beraubt. Die Beute ist auch sichergestellt. Sie wissen es. Es handelt sich dabei um einen falschen 20-Dollar-Schein, den Sie in Anwesenheit eines Kriminalbeamten an den Wirt Candy weitergegeben haben. Die Beweiskette ist lückenlos, Dyman. Wir werden Anklage wegen Raubmords gegen Sie erheben!«
    Jetzt zuckte er wieder hoch. »Nein, G-man, verdammt, nein! Es war kein Raubmord, bestimmt nicht!«
    »Was war es denn?« fragte Phil. »Los, reden Sie!«
    Dyman winkte müde ab. »Ich weiß selbst nicht, warum ich es getan habe«, murmelte er. »Pottball, der Trödler, hatte Schulden bei mir. Das heißt, ich hatte ihm etwas verkauft, und er hatte es noch nicht bezahlt. Als ich gestern nachmittag bei ihm vorbeikam, dachte ich an das Geld, das ich noch von ,ihm zu bekommen hatte.«
    »Wieviel?« fragte ich dazwischen.
    »50 Bucks«, sagte er wegwerfend. »Schutzgeld? Oder was sonst?« fragte Phil.
    Dyman zuckte zusammen, und wir wußten, daß Phils Vermutung richtig war. Dyman und der Sänger hatten sich vermutlich damit ihr Geld verdient, daß sie kleine Geschäftsleute erpreßten.
    »Wir werden es erfahren, was wirklich los war«, versprach ich ihm. »Bleiben wir vorerst dabei, daß Pottball, der Trödler, bei Ihnen Schulden hatte! Was passierte?«
    »Er gab mir das Geld«, berichtete Dyman, »und als ich es mir noch einmal anschaute, sah ich, daß er mir eine von den verdammten Blüten andrehen wollte. Wir hatten inzwischen schon gehört, daß Pottball von irgendwoher Blüten bezogen hatte, die er jetzt verteilte.«
    »Woran sahen Sie, daß es eine Blüte war?« forschte ich.
    »Am Papier natürlich. Seit ein paar Tagen sind diese Dinger, schon im Umlauf. Hauptsächlich an der Eastside und oben in Harlem. Ist doch ’n Dreckspapier, und die meisten kamen von Pottball.«
    »Sie haben also sofort erkannt, daß es sich um Falschgeld handelte. Was passierte dann?«
    Er zuckte mit den Schultern. »Nichts weiter. Ich steckte es ein, und

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