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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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verfehlte aber die Stoßstange. Bevor ich zu einem neuen Sprung ansetzen konnte, neigte sich der Falcon nach vorn und stand fast senkrecht, Blech riß, dann war er verschwunden.
    Zwei Sekunden tödliche, unheimliche Stille. Dann krachte es draußen häßlich. Der große Wagen war aufgeschlagen. Ein gelber Lichtblitz und ein dumpfes, ersticktes Geräusch drangen herauf. Dann wurde es hell. Die Flammen schienen bis hier herauf zu schlagen.
    Joey Conway war nicht mehr zu helfen. Er bot einen grausigen Anblick.
    Ich hetzte zum Jaguar. Die Verständigung über Sprechfunk mit der Zentrale war miserabel. Deshalb fuhr ich runter und forderte Mordkommission und Feuerwehr an. Zahlreiche Zuschauer standen um den ausgebrannten Wagen herum, hielten sich aber in respektvoller Entfernung. Das Wrack glühte wie ein Hochofen. Ein Cop kämpfte sich durch die Menge und starrte sprachlos auf das platte Gerippe, das einmal ein Auto gewesen war. Mit zitternden Fingern nestelte er eine Trillerpfeife aus seiner Rocktasche.
    In der Ferne erklang Sirenengeheul. Ungeduldig sah ich dem Wagen entgegen. Ich mußte mich um Phil kümmern.
    ***
    Phil lag auf der Seite, das Gesicht dem Raum zugewandt. Der Gestank der Decken nahm ihm den Atem. Behutsam bewegte er die Hände. Aber die Fessel lockerte sich nicht.
    Der Franzose lief unruhig auf und ab. Böse sah er gelegentlich zu Phil herüber, der dann jedesmal mitten in der Bewegung erstarrte.
    Hin und wieder hatte einer der Männer, die in dem Tunnel arbeiteten, den Kopf aus dem Loch gesteckt, aber Boquet hatte jeden unwirsch wieder nach unten gescheucht.
    Jetzt schob ein dicker Mann seinen nackten Oberkörper heraus und setzte sich auf den Rand. Er sah erschöpft aus.
    »Wir brauchen was zu essen«, sagte er.
    »Könnt ihr haben.« Der Franzose raffte einige vertrocknete Sandwiches zusammen, stopfte sie in eine leere Tüte und packte einige Dosen Bier oben drauf. Die Tüte knallte er dem Mann in die Arme.
    »Da! Und jetzt will ich keinen mehr sehen, bevor ihr am Tresor seid, verstanden?«
    »Bist du jetzt der Boß?« maulte der Dicke.
    »Ich bin’s. Und nun runter mit euch!« Nachdenklich sah er dem Kumpan nach, der schwerfällig in dem Schacht verschwand.
    »Glauben Sie, daß Sie noch eine Chance haben?« fragte Phil.
    »Wieso?«
    »Euch ist schon viel zuviel schiefgegangen. Und die beiden anderen sind verschwunden. Sie werden nicht wiederkommen.«
    Mit einer trotzigen Gebärde rammte der Franzose seine Fäuste in die Taschen. Er zuckte die Achseln. »Joey ist abgehauen und Eddy sucht ihn.«
    »Sie sind geschnappt worden«, sagte Phil ruhig, »und bald seid ihr auch dran.«
    »Solange wir dich haben, sind wir hier sicher« schrie er unbeherrscht los.
    Phil wußte, daß der Zeitpunkt denkbar ungünstig war, ein Angebot zu machen, aber er versuchte es trotzdem. Der Gangster sollte etwas zum Nachdenken haben. »Stell dich der Polizei, und ich lege vor Gericht ein gutes Wort für dich ein!«
    »Werde ich dann freigesprochen?« Marcel Boquet blickte Phil aus zusammengekniffenen Augen an.
    »Nein. Aber vielleicht kommst du mit drei bis sechs Jahren davon.«
    »Du bist jedenfalls ehrlich, Bulle. Aber mir ist es egal, ob ich drei oder zehn Jahre absitze.«
    »Du wirst gar nicht mehr zum Sitzen kommen, weil der Laden hier in die Luft fliegt, wenn ihr da unten sprengt.«
    »Erzähl du nicht auch diesen Quatsch! Unser Boß ist ein Fachmann, der hat das genau bedacht.«
    »Glaub mir, wir wissen es besser«, sagte Phil eindringlich.
    Das Gesicht des Franzosen lief rot an. »Ich will nichts mehr davon hören«, knurrte er und drehte sich wütend um. Er ging zur Treppe, stieg die Stufen hoch und stemmte die Falltür auf. Sichernd sah er sich um. Dann verschwand er in der Halle.
    Phil schob die Decken zur Seite. Mit kräftigem Druck riß er den Draht an seinen Handgelenken am Metallrahmen hin und her. Einige der Adern sprangen auf. Da schrillte das Telefon auf dem großen Tisch. Phil ließ die Decken zurückgeschlagen und wartete ab.
    Boquet erschien in der Öffnung, kam eilig herunter und nahm den Hörer ab. »Ja?« meldete er sich.
    Phil lauschte aufmerksam. Mit wem standen die Gangster in Verbindung?
    »Ist nicht da«, sagte der Franzose, »ich habe den Laden übernommen.« Er preßte den Hörer fest ans Ohr. Phil konnte von dem Gesprächspartner nichts hören. Joey oder der Killer konnten es nicht sein.
    »Ich mache das schon, Boß.« Die schwarzen Brauen zogen sich finster zusammen. Mehrmals machte er den

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