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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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Treffpunkt im oder vorm Drugstore South Ecke John Street.«
    »Geht in Ordnung. Sie melden sich alle 30 Minuten.«
    Ich startete den Jaguar, wendete und raste an der Mauer entlang, auf die Baustelle zu. Ich wollte den Wagen auf dem Hof haben, für alle Fälle.
    ***
    Phil erwachte langsam. Mit dem wiederkehrenden Bewußtsein setzte der Schmerz im Schädel ein. Er verzog das Gesicht und stöhnte unterdrückt. Er wurde an Schultern und Füßen gepackt, ein Stück getragen und achtlos fallen gelassen. Unsanft landete er auf einer knarrenden Unterlage.
    Seine Lider waren noch schwer wie Blei. Deshalb ließ er die Augen noch geschlossen. Er reckte sich, um festzustellen, ob alles noch heil war. Der dünne Draht, mit dem seine Hände und Füße gefesselt waren, ließ ihn den Versuch rasch aufgeben.
    »Augen auf!« Die Stimme war kalt und befehlend.
    Behutsam öffnete Phil die Augen einen Spalt. Das Blut pochte schmerzhaft hinten im Kopf. Den großen breitschultrigen Mann erkannte er sofort an dem schwarzen Schnurrbart. Es war Boquet. Der französische Akzent war unverkennbar. Der drahtige kleine Gangster, der sich gerade eine Zigarette anzündete, mußte Eddy Martin sein.
    Phil gab den Blick des Franzosen kühl zurück. Der wandte sich ab. Dann bemerkte er den mageren Kerl mit den gelben Haaren, der mit fahrigen Bewegungen auf seiner Pritsche herumhantierte. Scheu sah er zu Phil herüber. Die dünnen Finger, mit denen er sich nervös durchs Haar fuhr, zitterten leicht. Yellow Joey Conway, dachte Phil.
    Er probierte vorsichtig den Sitz seiner Handfesseln. Der blanke Kupferdraht saß ziemlich fest.
    »Komm schon, Joey!« rief Eddy Martin unwillig.
    Erschreckt sah sich der Gangster um. Dann fixierte er Phil mit flackernden Augen. Der blieb ruhig liegen.
    »Der G-man befreit sich!« schrie Joey plötzlich los und zeigte auf Phil. Er trat einen Schritt zurück.
    Mit wenigen Sätzen war Eddy Martin bei Phil. Der Franzose folgte.
    Der Killer riß Phils Arme hoch. Der Schmerz zuckte durch sämtliche Muskeln. Phil biß die Zähne zusammen.
    Aus den Augenwinkeln sah er, wie Yellow Joey die Stufen hinaufhuschte, die Falltür aufdrückte und mit einem Satz in der Dunkelheit untertauchte. Das Krachen des zuschlagenden Deckels ließ die Gangster an Phils Lager herumfahren. Oben knackte und quietschte es laut. Joey hatte den Riegel vorgeknallt.
    Eddy Martin stieß einen Fluch aus, warf sich wild herum und sprang zur Treppe. Heftig rammte er seine Schultern gegen das Holz. Die Bretter zitterten, aber sie gaben nicht nach.
    »Laß mich machen!« sagte Marcel.
    Eddy Martin hörte nicht. Erregt drückte er gegen die Stelle, an der der Riegel sitzen mußte.
    »Komm runter!« schrie der Franzose.
    Schnaufend sprang Eddy Martin auf den Boden und lief zu seinem Bett. Hastig wühlte er zwischen seinen Sachen herum.
    Marcel warf sich wuchtig mit seinen mächtigen Schultern gegen die Tür. Den Kopf hatte er eingezogen. Eine Bohle splitterte. Mit den Fäusten brach er sie heraus, langte durch die Öffnung und zog den Riegel zurück.
    »Die Ratte hat meinen Schlüssel geklaut«, flüsterte der Killer tonlos.
    Der Franzose sah ungläubig zu ihm herunter. Eddy Martin löste sich aus seiner Erstarrung. Blind vor Wut flitzte er die Treppe hoch. Phil hörte seine Schritte durch die Halle poltern.
    Eddy Martin dachte nur an seinen Wagen, den er mehr liebte als alles, was er bisher besessen hatte. Er raste über die Rampe, flog die wenigen Stufen hinab, stolperte, rappelte sich wieder hoch und wirbelte um die Ecke des Hauses. Starr vor Überraschung blieb er stehen. Vor Erleichterung wurden seine Knie weich. Das gute Stück war noch da!
    Er riß die hintere linke Tür, die er nie abschloß, auf und wühlte erregt unter den Fußmatten. Endlich stießen seine Finger auf ein Paar Schlüssel. Es waren die Re-Serveschlüssel, die er hier für alle Fälle versteckt hatte. Er gratulierte sich zu seiner Gewohnheit, die eirie Tür stets offenzulassen. Sein Stern war noch nicht im Sinken.
    Diesen Joey würde er sich kaufen! Der hatte seinen klapprigen Lincoln in der Liberty Street stehen. Das Ziel des Lincoln glaubte der Killer zu kennen. Ein Parkhaus in der Nähe des Washington Market, dessen Keller Joey schon öfter als Unterschlupf benutzt hatte. Eddy Martin sprang über die Rückenlehne des Fahrersitzes und startete.
    ***
    An der Baustelle bog ich in den Hof ein. Ich schaltete die Scheinwerfer aus. Ich wollte nicht früher bemerkt werden als notwendig. Langsam

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