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Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht

Titel: Jerry Cotton - 0585 - Das Superding um Mitternacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Uwe Erichsen
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schon versucht. Es ist unmöglich.«
    Ich hörte plötzlich Stimmengemurmel aus dem Lautsprecher. Jemand rief erregt. »Gib schon her!« Es kratzte. »Hallo, G-man?«
    »Ja?«
    »Sie können uns nicht bluffen. Hauen Sie hier ab, aber sofort! Wenn ich eine fremde Nase auf dem Grundstück sehe, knalle ich den G-man hier ab.« Das klang verdammt ernst.
    »Ich zwang mich, ruhig zu bleiben. Sie haben keine Chance…«
    »Du wiederholst dich, Bulle«, sagte die Stimme verächtlich. »Schluß der Sendung, das Hörspiel ist aus!«
    ***
    Eddy Martin stand oben an der Treppe. Er ließ die Sprechtaste los und warf das Gerät mit Wucht in den Keller. Auf dem harten Boden zersprang das Kunststoffgehäuse, Spulen mit rötlichem Kupferdraht und die Batterien flogen durch die Gegend. Er sah den Franzosen an, der hinter ihm stand. »Nun?« fragte er.
    »Was nun?«
    »Machst du weiter?«
    »Ja.«
    Befriedigt stieg Eddy Martin die Stufen hinunter. Der Franzose folgte ihm und schloß die Falltür.
    Joey saß apathisch am Tisch, den Kopf in die Hände gestützt. Hin und wieder warf er einen kurzen Blick auf den G-man, der mitten in dem großen Raum am Boden lag und sich nicht rührte.
    »Wollen wir eine Konferenz machen?« fragte Eddy Martin.
    Marcel grunzte. »Wozu?«
    »Wir können ja abstimmen, ob wir weitermachen.«
    »Quatsch. In ein paar Stunden sind wir am Tresor, und dann: wumm!«
    »Okay, ganz meine Ansicht. Die anderen werden nicht gefragt. He, Joey!«
    Der schmale Mann sah auf. Seine Augen waren rot unterlaufen.
    »Wie ist das mit dem Abtransport?«
    »Der Boß schickt einen Laster, wenn es so weit ist«, sagte er müde.
    »Dann machen wir weiter und du kommst mit runter!«
    »Ich muß aufs Telefon aufpassen«, protestierte Joey.
    »Mach dir um den Boß keine Sorgen! Mit dem verhandeln wir jetzt, klar?« Er wandte sich an den Franzosen. »Du schiebst oben Wache. Wir schalten hier das Licht aus, dann kann die Falltür offenbleiben, und du hörst das Telefon.«
    »Bien«, sagte Marcel und beugte sich über Phil. Er fühlte nach seinem Puls und hob ein Augenlid.
    »Ist er tot?« fragte Eddy Martin.
    »Nein. Er kommt bald wieder zu sich. Fesseln wir ihn?« Er sah den Killer ruhig an.
    »Meinetwegen«, sagte Eddy Martin und suchte nach einem Strick.
    Joey ging zu den Betten, um seine Jeans zu suchen. Sein Blick fiel auf die Sachen Eddy Martins. Oben auf dem Bündel lagen die Schlüssel zum Falcon, und in seiner Hosentasche steckten die für seinen alten Lincoln, der vor einem Geschäft in der Liberty Street stand.
    Sein Herz begann, schneller zu schlagen. Vielleicht kam er doch noch hier raus! Unauffällig angelte er die Schlüssel zu sich herüber und schob sie tief unter die Matratze seines Bettes.
    ***
    Hilflos schüttelte ich das Walkie-talkie und drückte verzweifelt auf die Sprechtaste, aber es hatte keinen Sinn. Ich brauchte jetzt Hilfe und den Jaguar.
    Ich lief über den weiten Hof zurück, kletterte wieder Über die Mauer und schloß den Jaguar auf. Rasch griff ich nach dem Mikrofon.
    »Zentrale«, meldete sich die sachliche Stimme.
    »Cotton hier. Verbinden Sie mich mit Mr. High, aber schnell!«
    »Tut mir leid, Jerry. Mr. High ist nicht im Haus.«
    »Schaffen Sie ihn heran, egal wie!«
    »Okay.«
    Während ich auf die Verbindung wartete, zündete ich mir eine Zigarette an und sog den Rauch tief ein. Dann knackte es auch schon im Lautsprecher. »Was ist los, Jerry?«
    Ich hielt mich nicht mit langen Erklärungen auf. Mr. High kannte mich gut genug und wußte, daß ich ihn nicht wegen einer Bagatelle mitten in der Nacht aus dem Schlaf reißen würde.
    »Die Gangster haben Phil geschnappt«, sagte ich knapp. »Er dürfte unten im Tunnel sein.«
    »Kommen Sie sofort zurück und übernehmen die Einsatzleitung! Ich lasse das ganze Viertel durchkämmen, wenn es sein muß, mit der ganzen City Police.«
    »Chef«, sagte ich rauh, »die legen ihn um, wenn hier Uniformen auftauchen. Ich habe mit den Kerlen gesprochen. Ich weiß ungefähr, wo…«
    »Jerry, Sie allein können nichts ausrichten. Ich besorge den Durchsuchungsbefehl. In zwei Stunden wissen wir genau, wo die Bande steckt.«
    Ich knirschte mit den Zähnen. »Chef, soviel Zeit haben wir nicht. Lassen Sie mich versuchen, den Tunnel zu finden! Ich habe eine bessere Chance.«
    Mr. High stimmte nach einem kurzen Zögern zu: »Aber seien Sie vorsichtig! Ein Fehler…«
    Ich wußte das ebensogut. »Danke, Chef«, sagte ich erleichtert. »Schicken Sie bitte drei Mann runter.

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