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Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen

Titel: Jerry Cotton - 0587 - Der Club der grausamen Witwen Kostenlos Bücher Online Lesen
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stotterte er. »Um Himmels willen! Warum fangen Sie ihn nicht?«
    Ich warf einen Blick zum Himmel, aber ich sah nur die Decke des Hauseingangs über meinem Kopf.
    »Sie werden es vielleicht nicht glauben«, erwiderte ich. »Aber das ist genau das, was wir uns vorgenommen haben. Deshalb brauchen wir Sie. Wie gesagt, Laggerty sitzt also da drin…«
    »Wo drin?« fragte der Geschäftsführer naiv.
    »Na, verdammt noch mal! Wenn er im nächsten Hallenbad säße, hätten wir Sie doch nicht kommen lassen! Er sitzt in Ihrem Supermarkt! In Ihrer Filiale! In Ihrem Pfirsich-Laden! Verstehen Sie?«
    Der Dicke wurde erst tomatenrot und dann schneeglöckchenblaß.
    »In mein…«, fing er an. Dann holte er tief Luft. Und dann lief er hinaus auf die Straße wie auf einen Präsentierteller. Ich war so verblüfft, daß er drei Schritte Vorsprung bekam. Aber dann holte ich ihn ein und riß ihn zurück. Mit einiger Brutalität, zugegeben. Aber die Kugel, die knapp einen Schritt vor ihm ins Straßenpflaster stiebte und Funken schlug, hätte ihn noch brutaler ins Jenseits befördert, wenn er weitergerannt wäre. Keuchend brachte ich den Mann in den Schutz des Hauseingangs zurück.
    »Das nächstemal lasse ich Sie laufen«, versprach ich ihm. »Und ich nehme an, daß Laggerty das nächstemal auch ein bißchen besser zielen wird. Mann, versuchen Sie’s mal mit dem Verstand. Irgendwas müssen Sie doch in Ihrem Kopf haben — oder? Laggerty gehört zur Tiger-Gang! Haben Sie das endlich begriffen? Der knallt jeden ab wie ein Tonröhrchen in der Schießbude, wenn ihm gerade danach ist!«
    Der Schock von der Kugel, die ihn verfehlt hatte, saß dem Supermarkt-Geschäftsführer in den Gliedern. Aber der Schreck schien eine heilsame Wirkung auf ihn zu haben. Er schwitzte zwar wie im türkischen Bad, aber er hörte mir jetzt wenigstens zu.
    »Da — danke«, stammelte er. »Vielen Dank. Sie haben mir das Leben…«
    »Vergessen Sie’s. Haben Sie alle Schlüssel zu dem Laden mitgebracht?«
    »Ja, selbstverständlich.«
    »Gut. Passen Sie auf. Wir haben das Gelände umstellt und strahlen alle Seiten mit Scheinwerfern an. Laggerty kann nicht mehr heraus, es sei denn, er gibt auf. Aber die Kerle von der Tiger-Gang stecken so leicht nicht auf. Also müssen wir ihn herausholen.«
    »Das ist doch ein großes Risiko für Ihre Männer!«
    »Ja, das kommt mir allerdings auch so vor«, sagte ich sarkastisch.
    »Warum hungern Sie ihn da drin nicht aus?«
    »Gern«, meinte ich nickend. »Wie lange, schätzen Sie, wird er mit Ihren Lebensmittelvorräten auskommen?«
    »Heiliger Strohsack«, seufzte er. »Natürlich. Davon kann er ein Jahr lang leben. Wir sind doch ein Supermarkt.«
    »Also, wir müssen ihn schon holen«, bestätigte ich. »Wenn morgen früh der Berufsverkehr einsetzt, muß die Stadtpolizei diese Straße wieder freigeben können, oder es gibt Stauungen in diesem Viertel, daß die Leute ihre Frühstücksmilch (mittags um zwölf noch nicht haben.«
    »Hoffentlich beschädigt er mir nicht zu viele Sachen«, sorgte sich der Dicke.
    Ich zog ein Blatt Papier aus der Tasche und drückte ihm einen Stift in die Hand.
    »Zeichnen Sie einen Grundriß Ihres Ladens. Mit allen Türen zu den Nebenräumen. Vor allem müssen wir an die Lichtschalter.«
    »Wollen Sie denn das Licht einschalten und sich seinen Schüssen aussetzen?«
    »Was bleibt uns übrig? Wie sollen wir in der Finsternis sonst herauskriegen, ob ein sich bewegender Schatten nicht vielleicht ein Kollege ist?«
    »Ach so, ja.«
    Er begann zu zeichnen. Die Skizze fiel ein bißchen windschief aus, aber ich konnte doch daraus ersehen, wie die Räume zueinander lagen.
    »Sie bleiben hier, bis ein Cop Ihnen sagt, daß Sie herauskommen können«, verlangte ich von dem Dicken, während ich seine Skizze in meine Brusttasche schob. Ich nahm den Revolver in die Hand, peilte kurz die Lage und hetzte dann über die Straße zur Einmündung der südlichen Zufahrtsstraße. Dort stand ein Lautsprecherwagen der Stadtpolizei. Ich ließ mir von dem Cop das Mikrofon reichen. Meine Stimme hallte laut und dröhnend durch die Nacht.
    »Achtung! Laggerty! Hier spricht das FBI. Wir haben zusammen mit der City Police das Gebäude hermetisch abgeriegelt. Sie haben nicht die geringste Chance, aus der Falle herauszukommen! Seien Sie vernünftig! Kommen Sie mit erhobenen Händen zum Haupteingang heraus! Wir werden nicht schießen, wenn Sie aufrecht und mit erhobenen Händen kommen!«
    Ich gab dem Cop im Wagen das Mikrofon

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