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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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drehen. In der Nähe der Wand stand eine zweite Gestalt in einem Mantel und mit einem tief in die Stirn gezogenen Hut auf dem Kopf.
    Der Mann, der mich niedergeschlagen hatte, bedachte mich mit einem relativ sanften Fußtritt. »Komm hoch, G-man! Ich habe nicht viel Zeit.«
    Meine linke Gesichtshälfte schmerzte, als wäre ein Panzer, dagegengefahren, aber die Schlagwirkung, soweit sie mein Nervensystem betroffen hatte, ließ rasch nach. Ich zog mich an der Schreibtischkante hoch. Meine Knie zitterten. Ich stellte die Beine breit, um einen besseren Stand zu finden.
    »Machen wir Licht«, sagte der Mann mit der Maschinenpistole. Der andere kam zum Schreibtisch, stellte eine Akkulampe auf die Tischplatte und schaltete sie ein. Sie verbreitete ein weißes Licht, das genügte, um die Gesichter der Besucher zu erkennen.
    »Du hast uns soviel von Gene Diaper erzählt, G-man«, sagte der Mann. »Sicherlich freust du dich, ihn endlich persönlich kennenzulernen.«
    »Ihr Gesicht bedeutet für mich keine Überraschung, Wingate«, antwortete ich gelassen. Ich blickte zu Lyda Varnot hinüber. »Sie sind mit von der Partie, wie ich sehe. Jetzt weiß ich, daß Sie mir mit der Ventilatorkurbel den Schädel einschlagen wollten.«
    »Nein, ich wollte Sie nur betäuben«, stieß sie hervor. »Glauben Sie mir, Jerry!«
    »Halt den Mund!« fuhr sie der Anwalt an. Er lächelte. »Ich jedenfalls, Cotton, bin nicht hergekommen, um dich nur zu betäuben.«
    Er hielt die Maschinenpistole nur mit der rechten Hand am Schloß. In der linken Hand wog er meinen 38er. »Wir werden diesen Fall mit einer glatten Gleichung beenden. Das Resultat wird leider für dich Null sein. Daran bist du selbst schuld.«
    Er machte eine Kopfbewegung zu Sterling Drain. »Hättest du den Jungen abgeschossen, wäre ich gar nicht in Erscheinung getreten. Der Teufel mag wissen, warum ihr FBI-Jungen so scharf darauf seid, Gangster lebendig zu fangen. Ihr macht den Gerichten nur ’ne Menge unnötige Arbeit. Euer verdammter Ehrgeiz hätte beinahe meinen schönen Plan platzen lassen. Ich habe wirklich erwartet, daß ihr mit Gangstern, die euch mit Handgranaten bewerfen oder mit Maschinenpistolen beschießen, kurzen Prozeß machen würdet.«
    Drain hing noch immer auf dem Stuhl, auf den ich ihn gepackt hatte. Seine Haltung hatte er nicht verändert, aber ich sah, daß er den Kopf angehoben hatte. Er hielt die Augen halb geschlossen. Ich war überzeugt, daß er sich leidlich erholt hatte. Er lauerte auf eine Chance.
    Lyda Varnot trug Hosen, einen Trenchcoat und einen Herrenhut, unter dem sie das Haar hochgesteckt haben mußte. Die Augen standen groß und aufgerissen in dem geisterhaft blassen Gesicht. Sie hielt keine Waffe in den Händen.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren, G-man«, sagte Wingate. »Ich weiß nicht, wie nahe deine Freunde sind. Wo ist die Kanone, die du Drain abgenommen hast?«
    Ich wußte, wie nahe mein Freund Phil war, vierhundert Yard nahe — oder vierhundert Yard weit, wie man es ansehen wollte. Solange wir hier vor Wingates Maschinenpistole standen, waren selbst zehn Yard eine riesige, eine fast unüberbrückbare Entfernung. Mit einem Fingerdruck und einer halben Drehung der Hüfte konnte Wingate alles mit Kugeln spicken, was sich in diesem Raum aufhielt. Phil und ich hatten keine Vereinbarung für ein lautloses Eingreifen getroffen. Wir hatten nur einkalkuliert, daß Drain mir zu entwischen drohte oder daß er mich angeschossen hätte. In beiden Fällen brauchte Phil nicht auf leisen Sohlen zu kommen. Aus diesem Grund zögerte ich noch, eine Hand auf meine Brusttasche zu legen und den Knopf des Minisenders zu drücken. Noch hatte ich Zeit, Wingate beabsichtigte nicht, mich mit der MP umzulegen, sonst hätte er es sofort getan. Er hatte irgendeinen besonderen Plan. Drains Waffe schien dabei eine Rolle zu spielen.
    »Wo ist seine Kanone?«
    »Bist du nicht bewaffnet genug?«; fragte ich.
    »Ich möchte dir die richtige Kugel verpassen, G-man, eine Kugel aus Drains Revolver, damit für deine Leute kein Zweifel daran besteht, wer dich erledigt hat.«
    Ich grinste ihn an. »Dann werde ich also am Leben bleiben, solange du Drains Schießeisen nicht zur Hand hast. Eine bessere Lebensversicherung; kann ich mir nicht wünschen.«
    »Gib die Kanone!« zischte er.
    Ich breitete die Arme aus. »Tut mir leid, Wingate. Dein Freund Sterling Drain kam nackt.«
    »Er lügt«, sagte Drain. »Er schlug sie mir aus der Hand und brach mir die Finger.« Er hob den

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