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Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes

Titel: Jerry Cotton - 0590 - Handlanger des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
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seine Fäuste landeten auf meinen Ellbogen und Unterarmen und blieben ohne Wirkung. Ich fühlte mich erholt, löste mich aus diesem halben Clinch. Im Zurückweichen riß ich einen rechten Haken hoch, der die ohnedies schon flachgeschlagene Nase meines Gegners noch ein wenig mehr eindrückte. Der Mann gab ein Brüllen von sich und schlug so wild um sich, daß ich zwei Schritte zurückweichen mußte, um diesem Schlaghagel zu entgehen. Ich nehme an, daß ich dabei in die Reichweite des zweiten Gangsters geriet, und der Mann erkannte offenbar, daß sein Freund die Absicht, mich in den Abfluß zu stopfen, nicht mehr verwirklichen konnte. Er schlug zu, und zwar nicht mit der nackten Faust, sondern mit einem massiven stählernen Gegenstand, vermutlich mit dem Lauf einer Kanone.
    Die Beleuchtung in meinem Kopf erlosch, aber die Dunkelheit konnte nur Sekunden gedauert haben. Als ich den ersten Hauch meines Bewußtseins wiedergewann, wurde ich an den Füßen über den Kachelboden geschleift. Ich war noch völlig unfähig, auch nur eine Hand zu rühren. Der Vierschrötige zerrte mich durch die Pendeltür in den Hauptraum, versetzte mir noch einen Fußtritt und ließ mich liegen. Schemenhaft tauchten vor meinem noch getrübten Blick die Gestalten anderer Männer auf. Ein Arm flog hoch, sauste nieder. Einer der Männer brach zusammen und fiel mit seinem ganzen Gewicht auf mich, und die Wucht, mit der er auf mich niederstürzte, genügte, um die zwei kläglichen Unzen Verstand, über die ich gerade wieder verfügte, zum zweitenmal aus mir herauszuquetschen. Die schwarze Woge der Bewußtlosigkeit rollte über mich hinweg.
    Unterdessen stand Phil auf der anderen Seite des quadratischen Platzes und begann sich allmählich zu wundern, daß weder ich noch Charly Need wieder auf der Bildfläche erschienen. Ich hatte den Drugstore vor ungefähr einer Viertelstunde betreten, und Need saß ebenfalls schon rund zehn Minuten in dem Laden. Phil gab noch.fünf Minuten zu. Dann verständigte er sich mit Carter und Wedman, und sie rückten näher an den Drugstore heran. Phil ging hinein. Er sah eine Menge Schulmädchen, die mühelos das Beatgebrüll einer Musikbox übertönten und gleichzeitig noch Eis in sich hineinlöffelten mit einem Eifer, als handele es sich um einen Wettkampf. Aber Phil sah weder mich noch Charly Need, noch irgendeinen anderen Mann, ausgenommen den Keeper hinter der Bar, der den Blick in seine Eiskübel gesenkt hielt.
    Phil rückte die Hocker zweier Girls auseinander, griff über die Theke den Keeper an der Krawatte und zwang ihn, den Blick hochzunehmen. »Hier sind zwei Männer hereingekommen. Wo sind sie?«
    Der Keeper wackelte mit dem Kopf in Richtung der Waschräume. »Dort«, stotterte er, und seine Zähne klapperten. Als Gentleman öffnete Phil zuerst die Tür zum »Men’s room«. In der Hauptabteilung dieser Einrichtung fand er Charly und mich. Need lag auf mir. Als Phil mich entdeckte, war ich gerade dabei, mich mit noch außerordentlich fahrigen und schwächlichen Bewegungen unter Charly hervorzuarbeiten.
    Wasser gab es in dem Waschraum genug. Phil goß mir eine Ladung ins Gesicht. Tom Carter kam herein und rollte Charly von mir herunter.
    Ich stand auf noch weichen Knien und preßte eine Hand gegen die Beule am Hinterkopf. Phil grinste. »Hallo, Anfänger! Hattest du Pech?«
    »Man lernt nie aus«, antwortete ich mit leicht saurem Lächeln. »Noch jemand von den Burschen greifbar?«
    »Du hast die Wahl und darfst dir deinen Ausknocker unter zwei Dutzend Schulmädchen ’raussuchen. Anderes haben wir nicht mehr zu bieten, den Barrkeeper ausgenommen.«
    Der Keeper, von Peter Wedman scharf im Auge behalten, hatte sich eine Gesichtsfarbe zugelegt, die an Waldmeistereis erinnerte. Auch die Schulgirls begannen zu wittern, daß die Atmosphäre sich veränderte, und rührten ängstlich und betreten in ihren Eisbechern. Ich winkte den Keeper hinter seiner Theke hervor. »Was geschah, als ich in den Waschraum gegangen war?«
    »Der Mann, der dort an der Theke gesessen hatte, schickte zwei seiner Leute hinterher.«
    »Und woher kamen diese Leute so plötzlich?«
    Nervös trocknete der Keeper seine Hände in der weißen Schürze. Mit einer Kopfbewegung wies er auf eine Treppe, die links vom Eingang nach oben führte.
    »Wohin geht die Treppe?«
    »Zu einem Lagerraum.«
    »Du erlaubst deinen Gästen, deine Lagerräume zu benutzen.«
    »Hören Sie, Mister! Diese Leute haben mich nicht gefragt, und ich sah auf den ersten

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