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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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Telefon klingelte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich.
    »Norman McKay«, sagte eine männliche Baßstimme am anderen Leitungsende. »Ich habe gerade mit Humphrey gesprochen — mit Humphrey Lollan. Er riet mir, mich an Sie zu wenden. Es ist etwas Ungewöhnliches passiert. Eine Sache, die mir Sorgen macht.«
    Ich gab Phil mit den Augen ein Zeichen. Er schlappte sich den Zweithörer.
    »Dean hat meinen Revolver an sich genommen«, sagte Norman McKay. »Ich sah, wie er mein Arbeitszimmer verließ. Er war ziemlich blaß und murmelte irgendeine Entschuldigung. Die Sache ließ mir keine Ruhe. Vorhin kam ich auf die Idee, nachzusehen, ob mein Revolver noch im Schreibtisch liegt. Aber er ist verschwunden. Ich bezweifle nicht, daß Dean ihn an sich genommen hat. Ich kenne meinen Sohn. Er ist entschlossen, Vivian zu finden und sie aus den Klauen der Gangster zu befreien. Er weiß, daß ich mich damit niemals einverstanden erklärt hätte. Deshalb handelte er auf eigene Faust. Sie werden verstehen, daß ich jetzt in großer Sorge bin. Diese Gangster schrecken doch vor nichts zurück. Ich wünschte, Dean würde die Aufklärung des Falles den Experten überlassen. Er kann doch nur Porzellan zerschlagen. Ganz zu schweigen von der Gefahr, der er sich aussetzt.«
    »Wissen Sie, wo er sich jetzt befindet?«
    »Nein, er ist nicht zu Hause. Ich gebe Ihnen Nachricht, sobald er sich meldet. Dummerweise ist er nicht mit seinem Wagen unterwegs. Es gibt also keine Möglichkeit, ihn aufzuspüren. Oder wüßten Sie eine?«
    »Wir kümmern uns darum«, sagte ich und legte auf.
    In diesem Moment stürmte unser Kollege Steve Dillaggio ins Office. Er hatte ein paar druckfeuchte Abendzeitungen in der Hand und schmetterte Phil und mir je ein Exemplar davon auf den Schreibtisch.
    Ist der Bräutigam des Jahres auch der Mörder des Jahres?
    ***
    fragte die knallige Schlagzeile. Darunter waren zwei Fotos, die mir die Luft Wegnahmen.
    Das erste zeigte Dean Harrow McKay im Gespräch mit Fred Emptywood, und das zweite zeigte ihn beim Verlassen von Emptywoods Wohnhaus.
    Die Bildunterschriften stellten klar, daß es sich bei Fred Emptywood um einen mehrfach vorbestraften Gangster gehandelt hatte, der in seiner Wohnung ermordet aufgefunden worden war, und das nur kurz nach McKays Besuch.
    Mir fiel wieder der Mann ein, der vor Emptywoods Haus in einem Wagen gesessen hatte. Offenbar war der Bursche, nachdem er McKay fotografiert hatte, damit beschäftigt gewesen, seine Kamera wegzupacken.
    Der Begleittext unter den Bildern machte klar, daß man McKay auf Grund der Fotos für den Mann hielt, der die Entführung in Szene gesetzt hatte. Weiter mutmaßte die Zeitung:
    Emptywood führte das Kidnapping in McKays Auftrag aus. Wahrscheinlich stellte der Gangster dann Forderungen, die McKay nicht erfüllen konnte oder wollte. Es hat den Anschein, als hätte McKay daraufhin Fred Emptywood, den Boß der Entführergruppe, in dessen Wohnung getötet.
    Fred Emptywoods wahrer Boß Andy Cornell wurde mit keinem Wort erwähnt. Auch die Bilderquelle wurde nicht genannt. Ich rief die Zeitung an. Nach einigem Hin und Her erfuhr ich von dem Bildredakteur, daß die Fotos von einem anonymen Absender stammten. Ich legte auf. Phil lehnte sich zurück. »Jemand versucht, McKay in die Pfanne zu hauen«, stellte er fest.
    »McKay hat so ungefähr alles getan, um seinen Gegnern diesen Job zu erleichtern«, sagte ich. »Er wird es schwer haben, sich aus dieser Klemme zu befreien.«
    ***
    Vivian Lollan erhob sich. Sie hatte plötzlich genug von dem Fernsehprogramm. Sie stellte den Apparat ab und trat an das Fenster. Durch die halb geschlossenen Jalousielamellen blickte sie auf die stille Vorortstraße. Auf der gegenüberliegenden Fahrbahnseite stoppte ein Milchwagen. Der Fahrer nahm einen Drahtkorb heraus und brachte ihn mitsamt Inhalt in das Haus. Er kam sofort wieder zurück und fuhr weiter.
    Vivian Lollan stieß erleichtert die Luft aus. Sie hatte genug Kriminalromane gelesen, um zu wissen, daß das FBI für seine Beobachtungen bevorzugt harmlos wirkende Lieferwagen dieser Art einsetzte.
    Nun, es gab nicht den leisesten Grund für die Annahme, daß es dem FBI gelungen sein könnte, ihr Versteck aufzuspüren. Die Entführung hatte geklappt. Es war Generalstabsarbeit gewesen, daran gab es nichts zu rütteln.
    Vivian dachte flüchtig an ihren Vater. Sie spürte Mitleid mit ihm, schüttelte dieses Empfinden aber schnell wieder ab. Er hatte an allem schuld!
    Warum hatte er Ray so

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