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Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan

Titel: Jerry Cotton - 0591 - Flitterwochen mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
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mit den Schultern und ging wieder hinaus. Cornell setzte sich.
    Vivian beruhigte sich erstaunlich schnell. Sie setzte sich auf und blickte an Cornell vorbei ins Leere. Sie fühlte sich wie ausgebrannt.
    »Sie haben es nicht deshalb getan«, murmelte sie. »Es muß einen anderen Grund geben.«
    »Kann schon sein«, sagte Cornell. Er sprach so leise, daß er kaum zu verstehen war. »Ich bin zum erstenmal in meinem Leben verliebt, Vivian. Und zwar in Sie.«
    Vivians Augen verdunkelten sich. Sie blickte Corneil an. »Ich hoffe, daß Sie mich lieben«, sagte sie. Aus ihrer Stimme klang eiskalter Haß. »Ich hoffe, daß Sie sich nach mir verzehren. Ich will sehen, wie Sie sich krümmen, wenn ich Ihnen ins Gesicht spucke!«
    Cornell wurde blaß. »Wir sitzen in einem Boot, Vivian«, stellte er fest. »Sie können nicht mehr aussteigen.«
    »Ohne Ray hat das Leben für mich keinen Sinn.«
    »Schlagen Sie sich endlich diese Pennälerphrasen aus dem Kopf«, meinte Cornell. »Sie waren nur in Stantons breite Schultern verknallt. Im Kopf hatte er nicht mehr Grips als ein Zeitungsjunge. Ein Chauffeur! So etwas ist Ihrer nicht würdig.«
    Vivian Lollans Lippen zuckten. »Was wissen Sie denn von Würde«, sagte sie bitter. Im nächsten Moment durchzuckte sie ein schmerzhafter Stich. Auch sie hatte die menschliche Würde mit Füßen getreten. Ihr Plan, ihr herrlicher, fein eingefädelter Plan war im Grunde eine Abscheulichkeit. Nun kehrte er sich gegen sie.
    »Ihr Kleinmädchenplan war von Anbeginn absurd«, erklärte Andy Cornell.
    »Davon sagten Sie mir nichts, als ich Ihnen meine Idee auseinandersetzte«, stieß Vivian mit blitzenden Augen hervor. »Sie waren mit allem einverstanden.«
    »Ich sah eine Möglichkeit, rasch viel Geld zu verdienen«, nickte Cornell. »Geld verdienen ist mein Beruf. Sie fragten mich, ob ich bereit sei, Sie unter bestimmten Umständen zu entführen. Sie sagten mir, was ich dabei verdienen könnte. Weshalb hätte ich mir diese Chance entgehen lassen sollen?«
    »Ich bot Ihnen zweieinhalb Millionen Dollar, die Hälfte des Lösegeldes«, meinte Vivian Lollan. »Ein Vermögen! Statt mir dankbar zu sein, fielen Sie mir in den Rücken. Sie verrieten den Plan und töteten den Mann, um dessentwillen ich all das auf mich genommen habe…«
    »Sie werden mir eines Tages dankbar dafür sein«, sagte Cornell ruhig.
    »Ich hasse Sie!«
    Cornell wandte den Kopf, als sein Helfer mit dem Whisky hereinkam. Der Mann stellte das Tablett mit den beiden Gläsern auf dem niedrigen Klubtisch ab und setzte sich wieder an die Tür.
    Cornell nahm sich ein Glas. Er schüttelte es ein wenig und ließ die Eisstückchen klirren. »Anfangs hatte ich vor, Ihre Vorschläge einfach in die Tat umzusetzen«, sagte er. »Ich wollte meinen Anteil kassieren und Sie absprachegemäß entlassen. Aber dann kam mir der Gedanke, daß es schlechthin idiotisch wäre, diesem Chauffeur Ihren Anteil zuzuschanzen. Für ihn waren doch die zweieinhalb Millionen bestimmt, nicht wahr?«
    »Daraus habe ich keinen Hehl gemacht.« .
    »Stimmt. Sie wußten, daß Ihr Vater niemals einwilligen würde, daß Sie Stanton heiraten. Also wollten Sie ihn gegen den Willen Ihres Vaters heiraten. Ihr Beuteanteil in Höhe von zweieinhalb Millionen sollte Ihnen und Ray Stanton ein sorgenfreies Leben ermöglichen.«
    »Das war mein Plan«, sagte Vivian. »Meine Idee! Ray hatte nichts damit zu tun.«
    »Er war doch damit einverstanden, nicht wahr?«
    »Ray wäre mit mir bis ans Ende der Welt gegangen«, sagte Vivian, in deren Augen wieder Tränen schimmerten. »Er hätte mit mir sogar gehungert…«
    »Nun, Sie zogen es vor, auf das Hungern zu verzichten und Ihre Zukunft mit ein paar Millionen abzusichern, die Ihr Vater in Form des Lösegeldes zahlen sollte«, unterbrach Cornell sie spöttisch. »Hören Sie auf, sich etwas vorzumachen! Ray Stanton war nichts anderes als ein Gigolo im Großformat. Er wollte nur Ihr Geld.«
    »Und was wollen Sie?« fragte Vivian schwer atmend.
    »Sie werden es nicht glauben«, meinte Cornell ernst, »aber in erster Linie geht es mir um Sie. Ja, ich will Sie haben! Im Gegensatz zu Stanton bin ich kein Habenichts. Natürlich wäre ich ein Narr, wenn ich auf die fünf Millionen verzichtete. Dieses Spiel wird zu Ende geführt. Ich werde das Geld kassieren, aber Sie können es eines Tages wiederhaben.«
    »Eines Tages?« fragte Vivian verständnislos.
    Cornells Mundwinkel hoben sich. »Sobald wir verheiratet sind«, meinte er.
    Vivian Lollan

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