Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
»Was bringt euch denn da unten auf die Idee, daß die beiden jungen Leutchen gerade nach New York wollten?«
    »Der Junge hat mit seiner Mutter darüber gesprochen. Er sagte allerdings nichts davon, daß er zusammen mit der kleinen Winters gehen würde. Und da sie einen Tag vor ihm verschwunden ist, besteht immer noch die Möglichkeit, daß er ihr nur nachgefahrfen ist.«
    »Ich verstehe. Aber gibt es keine Anhaltspunkte, wohin er sich in New York vielleicht wenden würde?«
    »Nur einen. Der Junge hat hier in einer Schrott- und Gebrauchtwagenhandlung gearbeitet. Die Firma unterhält Geschäftsbeziehungen zu einem gleichartigen Betrieb in New York. Timmy wollte bei dieser Firma versuchen, einen Job zu bekommen, da er sich dort der Fürsprache seines hiesigen Chefs sicher sein konnte.«
    »Kennen Sie Namen und Adresse der New Yorker Firma?«
    »Ja. Seine Mutter hat sie mir gegeben. Der Zettel liegt drüben auf meinem Schreibtisch. Warten Sie einen Augenblick, ich hole ihn.« Es dauerte nicht lange, da kam der Bescheid: »Jackson and Ripers, South Street, Ecke St. Catherine Slip.«
    »Danke, Sheriff. Sie hören von mir, sobald wir mehr wissen.«
    Ich legte den Hörer -zurück, während mich Phil kopfschüttelnd ansah: »Willst du vielleicht mitten in der Nacht noch einen ganzen Betrieb alarmieren? Das kannst du doch morgen früh auch noch machen.«
    »Heute früh, meinst du wohl. Mitternacht ist nämlich längst vorbei. Zeig mal das Adreßbuch herüber. Danke. Wer sagt denn, daß das FBI der einzige Verein ist, der in New York auch Nachtschichten macht? Sieh mal an: Jackson vormals Jackson and Ripers, Gebrauchtwagenhandlung, Reparaturwerkstatt und Lackiererei. Ich fahre mal ’runter und sehe mir den Laden aus einigem Abstand an. Wenn dort Nachtschichten gemacht werden, frage ich, ob sich Timmy Crowley bei ihnen hat sehen lassen.«
    »Ich möchte wissen, warum das mitten in der Nacht sein muß«, maulte Phil. »Du weißt genau, daß es die amerikanischen Bürger gar nicht schätzen, wenn sie zu unmöglichen Zeiten von der Polizei behelligt werden.«
    Ich versuchte, ihm meinen Gedankengang zu erklären: »In Stewitts Gesellschaft fand sich dieses Mädchen aus Tennessee. Die wieder soll zu einem Jungen gehören, der ebenfalls von Tennessee nach New York gegangen ist. Wäre es nicht möglich, daß uns dieser Timmy Crowley über so manches auf klären könnte, wo wir jetzt noch im dunkeln tappen? Und vielleicht ist da, wo der Junge ist, auch das Mädchen. Vielleicht war es sogar dieser Junge, der Stewitt auf der verlassenen Farm erschossen hat, um das Mädchen zu schützen. Wir können es anpacken, wie wir wollen. Wir brauchen den Jungen, und wir brauchen das Mädchen, wenn wir Licht in die letzten Stunden im Leben von Bruce Stewitt bringen wollen. Und da wir nur einen Hinweis betreffs des Jungen haben, werde ich diesem Hinweis mal nachgehen. Und dabei interessiert es mich überhaupt nicht, ob der Hahn schon gekräht hat oder nicht. Falls -es dir noch nicht aufgefallen sein sollte, mein Alter: Niemand gibt uns eine Garantie dafür, daß dieser unheimliche Mörder nicht in der nächsten Stunde schon aus weiß der Teufel welchen Gründen sein nächstes Opfer sucht. Wir stehen folglich unter Zeitdruck. Im übrigen handelt es sich um eine Lackiererei, und diese Betriebe stehen ja wohl sowieso auf unserer Verdachtsliste.«
    »Tu, was du nicht lassen kannst. Wir arbeiten hier inzwischen methodisch weiter, wenn es dir recht ist.«
    »Aber bitte!« sagte ich großzügig. Manchmal hat Phil eben seine pedantischen fünf Minuten. Und ich meine unorthodoxen Methoden. Da geht jeder am besten seiner Nase nach.
    Ich machte mich also auf in die South Street. Als ich die nächtlich leere Halle im Distriktgebäude durchquerte, um durch den Hinterausgang in den Hof zu gelangen, zeigte die elektrische Normaluhr eine Minute vor drei Uhr früh. Die frische Nachtluft tat mir wohl. Meine Müdigkeit hatte ich überwunden, und wie es manchmal so ist, irgendwie hatte ich das Gefühl, als stünden wir kurz vor einer Lösung des ganzen verwickelten Rätsels. Vielleicht entwickelt man in jedem Beruf mit der Zeit eine Art sechsten Sinn.
    Ich ließ den Jaguar einen Block vor der betreffenden Ecke stehen, ohne daß ich einen besonderen Grund dafür gehabt hätte. Ich wollte nur nicht auffallen, und das ließ sich ohne ein so auffälliges Fahrzeug besser bewerkstelligen. Ich ging den engen St. Catherine Slip in östlicher Richtung hinab und näherte mich

Weitere Kostenlose Bücher