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Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen

Titel: Jerry Cotton - 0593 - Der Tote mit zwei Koepfen Kostenlos Bücher Online Lesen
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so der Ecke mit der South Street.
    Jacksons Betrieb fing mit einem flachen Bau an, der keinerlei Fenster zum St. Catherine Slip hin auf wies. Wahrscheinlich die Hitzekammern, dachte ich, wo sie den Autolack einbrennen. Und dann fiel mir doch etwas auf. Ich blieb stehen. In der Luft hing ein ganz leises, kaum wahrnehmbares Summen. Man kann so etwas in der Nähe von Fabriken feststellen, wo der Rhythmus der Maschinen die Umgebung vibrieren läßt. Ich ging langsam weiter.
    Der flache Bau endete an der Ecke. Eine hohe Mauer führte an der South Street nach Norden bis zu einem neuen flachen Bau, der im ersten Abschnitt Schaufenster aufzuweisen hatte, in denen Gebrauchtwagen ausgestellt waren. Ich hatte die Hände in den Taschen meines Trenchcoats. Der Mond strahlte ein sanftes bläulichweißes Licht aus, das gegen die Straßenlaternen nicht ankam. Kurz bevor ich die Schaufensterfront erreichte, entdeckte ich in der Mauer ein knapp brusthohes Gittertor. Schon wollte ich daran Vorbeigehen, als mich ein schwacher Laut aufmerksam machte. Ich drehte mich halb um.
    Auf dem Gittertor saß eine Siamkatze.
    ***
    Jacksons Stimme war nicht mehr weich, als er zurück in sein Arbeitszimmer kam. Sein Gesicht war blasser geworden.
    »Rod!« rief er scharf. »Da schnüffelt schon wieder einer am Tor herum!«
    Der Indio drehte sich langsam um. Nancy Winters hing halb ohnmächtig in dem Sessel neben dem Schreibtisch. Ihr Atem ging flach. Aber Jackson hatte keinen Blick für das Mädchen.
    »Wir müssen wissen, wer das ist, Rod«, sagte er eindringlich. »Schnapp dir den Kerl!«
    Der Indio nickte. Er ging auf leisen Sohlen zur Tür. Von einem Aktenschrank nahm er etwas herab. Es war eine große Machete, wie sie die Indios benutzen, um sich im Dschungel den Weg durch das Unterholz zu bahnen.
    ***
    Die Katze sah mich lauernd an. Ihre Augen glühten im Mondlicht. Ich trat langsam den einen Schritt auf sie zu, der uns trennte. Da war eine Autolackiererei, und hier saß eine Siamkatze.
    »Na, Liebling«, sagte ich leise und streckte behutsam die Hand aus. »Warum gibt es eigentlich keine sprechenden Katzen, he? Dann könnten wir nämlich ein überaus interessantes Gespräch führen.«
    Sie ließ sich streicheln. Und ich hatte mein Problem. Am ersten Karton hatten ein paar Katzenhaare geklebt. War die Wissenschaft in der Lage zu sagen, ob diese Haare etwa von dieser Katze hier gekommen waren? Oder konnten die Burschen im Labor nur ganz allgemein feststellen, daß es Katzenhaare waren? Sollte ich also — Tierliebe hin, Siamkatzen her, schließlich ging es hier um Mörder — sollte ich also dem schnurrenden Tierchen ein paar Haare ausreißen, um sie mit ins Labor zu nehmen? Oder konnte ich es der Katze ersparen, weil die im Labor doch nichts damit machen konnten? Ich schob mir den Hut ins Genick, warf einen kurzen Blick auf den nächtlichen dunklen Hof hinter dem Gittertor und bekam von da auch keine Antwort.
    »Du hast’s gut«, vertraute ich der leise schnurrenden Katze an. »Oder gibt’s bei euch etwa auch eine Art Katzenpolizei?«
    Sie gähnte herzerweichend. Offensichtlich langweilte ich sie. Na ja. Siamkatzen sind eben aristokratische Tiere. Sozusagen Katzenhochadel. Fünfte Avenue oder so was.
    Über mir gab es auf einmal ein zischendes Geräusch, und schon landete ein Zentnergewicht in meinem Rücken. Ich flog vorwärts und wäre zu Boden gestürzt, wenn das Gittertor nicht meine Brust schmerzhaft aufgefangen hätte. Die Katze stieß einen Protestschrei aus — vielleicht war es eine politisch engagierte Katze — und sprang mit einem weiten Satz aus dem Gefahrenbereich.
    Ich war eine Sekunde benommen von dem Schlag, mit dem meine Brust auf den Rahmen des Gittertores geprallt war. Hinter mir polterte etwas, und ich war das Zentnergewicht los. Ich warf mich herum.
    Ein breitschultriger Kerl in einem roten Pullover war offenbar von meinem Rücken abgeglitten und gestürzt. Jetzt rappelte er sich gerade wieder hoch. Und da sah ich auch die Machete in seiner Rechten.
    »Oha!« fuhr es mir heraus, während ich mit gespreizten Beinen und locker hängenden Armen in Abwehrstellung ging-Ein G-man ist ein geplagter Mann. Alle zwei Jahre drehen sie einen auf der FBI-Akademie in Quantico durch die Mühlen, damit man den Anschluß an die wissenschaftliche Kriminalistik nicht verliert. Und damit man ständig auf dem laufenden ist, was sich so auf dem Gebiet der Selbstverteidigung tut. Wir waren die erste Polizeiorganisation der Welt, die Karate ins

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