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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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überraschte und schockierte ihn. Es gab keinen Grund, sich vor den Männern zu fürchten. Sie konnten ihn zu nichts zwingen, womit er nicht 'einverstanden war. Trotzdem, setzte er sich. Es war, als zöge ihm jemand die Beine unter dem Körper weg.
    »Sie arbeiten als Programmierer . in der Rechnungsabteilung, nicht wahr?« meinte der Sprecher. Seine aufgeworfenen Lippen wirkten auf Ferguson abstoßend und unappetitlich. Er mochte weder die großporige Haut des Mannes noch dessen kleine dunkelbraune Augen. Am wenigsten aber mochte er die Art, wie dieser Bursche und sein Begleiter ihm hier entgegentraten.
    Natürlich würde er Jane von diesem seltsamen Besuch berichten müssen. Er hatte seine Frau noch nie belogen. Zwischen ihnen gab es keine Geheimnisse. Jane würde wissen wollen, wie er sich gegen die Unverschämtheiten der Männer zur Wehr gesetzt hatte. Er gab sich einen Ruck. Von jetzt an würde alles, was er tat, von dem Gesichtspunkt bestimmt werden, ob er damit vor Jane bestehen konnte.
    »Ja, ich bin Programmierer bei Finley an Drontham«, sagte er mit fester, ruhiger Stimme. »Sogar Chefprogrammierer. Ich verdiene gut dabei. Wie Sie wissen, brauchte ich diese Fragen nicht zu beantworten. Ich tue es trotzdem. Aber damit ist es jetzt genug. Ich kann nicht behaupten, daß mir die Art Ihres Auftretens gefällt. Ich mißbillige sie. Ich möchte Sie deshalb bitten, meine Wohnung zu verlassen. Wenn Sie irgendeinen Wunsch haben sollten, können Sie ihn meinetwegen schriftlich fixieren.«
    »Reden kann er, was?« fragte der Mann mit dem Trinkergesicht und wandte sich an seinen Freund Mike. Der blies nur seinen Kaugummi auf und ließ ihn wieder zusammenfallen. Ferguson fragte sich, ob der Kerl dazu imstande war, einen zusammenhängenden Satz zu äußern. Der Mann mit dem Trinkergesicht stand auf. Er zog ein Paar Bogen Papier aus der Tasche und entfaltete sie. »Sehen Sie sich das mal an«, meinte er und warf die Blätter vor Ferguson auf den Tisch.
    Ferguson nahm die Blätter in die Hand. Es waren Fragebogen. Staunend las er, daß die Fragen betriebsinterne buchhaltungstechnische Dinge betraf.
    »Was soll das?« stieß er hervor. »Was hat das zu bedeuten?«
    »Sie werden die Bogen sorgfältig und genau ausfülllen«, meinte der Mann. »Wir nehmen sie gleich wieder mit.«
    »Haben Sie den Verstand verloren? Dabei handelt es sich um Betriebsgeheimnisse!«
    »Na, und?« fragte der Mann grinsend. Ferguson stand auf. Er glaubte plötzlich zu wissen, was die Männer von ihm wollten. Er war nicht schwer von Verstand und hatte von Kollegen oft gehört, mit welchen Mittelp gewisse Syndikate in das Rechnungswesen großer Firmen eingriffen. Er hatte nicht die Absicht, sich zum Handlanger verbrecherischer Methoden und Organisationen machen zu lassen.
    Er war auf einmal ganz ruhig, obwohl sein Herz rascher als sonst klopfte. Er hatte keine Angst. Er dachte an Jane. Er stellte sich vor, wie sie ihn bewundern würde, wenn er ihr erzählen konnte, was er mit den Fragebogen angestellt hatte.
    Eines Tages würde er auch dazu imstande sein, seinem Jungen davon zu erzählen. Jane und der Junge! Sie bestimmten sein Handeln. Er nahm die Blätter und riß sie zweimal durch. Dann knüllte er das Papier zusammen und warf es dem Muskelprotz vor die Füße. »Verlassen Sie sofort meine Wohnung, oder ich alarmiere die Polizei«, sagte er.
    Der Mann mit dem Trinkergesicht sah ehrlich verdutzt aus. Er schaute den Blonden an. Der lachte mit zurückgelegtem Kopf. Jetzt begann auch der Muskelprotz zu grinsen. Plötzlich lachten sie beide, laut und amüsiert.
    Ferguson fand dièse Reaktion bestürzend und verwirrend. Er war sicher gewesen, imponierend aufgetreten zu sein, und empfand das Lachen wie einen Tiefschlag.
    »Heb die Papierchen auf, Kleiner«, sagte der Mann mit dem Trinkergesicht, nachdem er sich beruhigt hatte. Seine Augen waren schmal und klein geworden. Er sprach sehr leise.
    »Ich denke nicht daran!« stieß Ferguson trotzig hervor. Aber er spürte, wie sein Mut ihn wieder verließ. Er hatte einfach nicht genügend Kraft, mit diesen Gangstern fertig zu werden. Er war zeit seines Lebens ein einfacher Bürger gewesen. Auf Situationen dieser Art war er nicht vorbereitet.
    »Na?« fragte der Blonde lauernd. »Worauf wartest du noch, Buster?«
    Ferguson schluckte. Der Blonde konnte also doch sprechen. Seine Stimme war flach, metallisch und drohend. Ferguson bekam dabei eine Gänsehaut.
    Er dachte noch immer an Jane, obwohl er fühlte, daß

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