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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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um einen Mord geht«, sagte ich.
    Eine Minute später saßen Phil und ich unserem Chef gegenüber. Ich berichtete knapp und sachlich, was ich erlebt hatte.
    »Ich habe bereits das zuständige Morddezernat verständigt und die Bergung des Toten und des Kastenwagens veranlaßt«, schloß ich. »Der Steinbruch liegt etwa vier Meilen östlich von Coram, Long Island.«
    Mr. High schwang sich auf seinem Drehstuhl herum und musterte die gewaltige Landkarte, die die Rückwand seines Office einnahm. »Demzufolge befindet sich das Haus des Girls in einem Radius von etwa fünfzehn Autominuten«, stellte er fest. »Irgendwo zwischen Seiden und Ridge.« Er wandte sich wieder mir zu. »Setzen Sie sich bitte mit Peiker zusammen, und fertigen Sie mit ihm eine Zeichnung des Mädchens an«, fuhr er fort. »Notfalls lassen wir das Bild in allen Zeitungen veröffentlichen.« Phil schaute mich an. »Wie erklärt es sich, daß O.M. dich mit diesem mysteriösen Bruno verwechseln konnte?«
    »Ich hatte eine zusammengefaltete Zeitung im Jackett, die italo-amerikanische ›Corriere New York‹. Sie ragte mit der Titelzeile aus meiner Tasche. Ich bin überzeugt davon, daß Bruno eine solche Zeitung als Erkennungsmerkmal bei sich tragen sollte. Es war ein blöder Zufall, daß ich die Zeitung bei mir hatte. O.M. hielt mich prompt für Bruno und entführte mich.«
    »Was wolltest du in der Gasse?« fragte Phil.
    »Ich war einem alten Kunden auf der Spur«, antwortete ich. »Ein Spitzel gab mir den Tip, daß er sich in dieser Gegend herumtreibt.«
    »Bist du sicher, daß man dich nicht in eine Falle locken wollte?« fragte Phil.
    »Ja«, nickte ich. »Alles spricht dafür, daß die Falle hinter Bruno zuschnappen sollte.«
    »Aber sie töteten O. M.«, sagte Mr. High.
    »Wenn wir den Toten identifiziert haben, werden wir die Antwort auf viele Fragen finden«, meinte ich.
    Auf Mr. Highs Schreibtisch klingelte das Telefon. Er nahm dem Hörer ab und meldete sich. Er nickte einigemal, kritzelte ein paar Zeilen auf seinen Notizblock und legte wieder auf, nachdem er sich für den Anruf bedankt hatte.
    »Das ist Nummer vier«, stellte er fest. Phil hob die Augenbrauen. »Nummer vier?« fragte er verständnislos.
    Mr. High nickte. »Der vierte mysteriöse Tod innerhalb von drei Wochen«, sagte er. »Ein Oberbuchhalter namens Kenny Weston. Vorher waren es drei andere Buchhalter, Leute namhafter Firmen.«
    »Und das Motiv?« fragte ich.
    »Die Firmen tappen im dunkeln. Natürlich sind die Bücher der Verstorbenen sofort durchleuchtet worden, da es naheliegt, an Selbstmord wegen begangener Unterschlagungen zu denken… Aber die Konten der Opfer weisen keine Unregelmäßigkeiten auf.«
    »Wie starb Weston?« fragte ich.
    »Er stürzte plötzlich vor eine U-Bahn. Niemand vermag genau zu sagen, ob es ein Schwächeanfall war oder ein Selbstmordversuch, oder ob ihn sogar jemand auf die Schienen stieß.«
    »Was war mit den anderen?« fragte ich.
    »Da gibt es gewisse Parallelen«, meinte Mr. High. »Die Buchhalter wurden Opfer von Verkehrsunfällen. Ich glaube fast, daß die sogenannte Computerbande dahintersteckt. Wer immer das sein mag, es wird hohe Zeit, daß wir ihr das Handwerk legen.«
    Ich vergaß plötzlich O. M. und das silberblonde Girl, wenigstens für einen Augenblick.
    Die Computerbande war ein Team ausgekochter Spezialisten, eine Art Hirntrust, der sich einer Schar brutaler Schläger und Mörder bediente, um seine Opfer gefügig oder stumm machen zu können.
    Die Arbeitsmethode war ebenso einfach wie wirksam. Sie basierte auf der Erkenntnis, daß Buchhalter und Angestellte keine Helden sind. Man setzte sie mit mehr oder weniger massiven Drohungen unter Druck und zwang sie dazu, die Lochkartensysteme der großen Firmen, in denen sie beschäftigt waren, mit betrügerischen Manipulationen zu unterwandern.
    Auf diese Weise gingen ordnungsgemäß verbuchte Riesenbeträge an Scheinfirmen. Die Bilanz stimmte, aber die Großfirmen wurden um Millionensummen geschädigt.
    Firmen mit Millardenumsätzen arbeiten ausschließlich mit programmierten Buchhaltungen. Wer das System kannte und beherrschte, wußte auch um gewisse Möglichkeiten, die Schwächen des Systems betrügerisch auszuwerten.
    Die Computerbande hatte es verstanden, sich in mehrere Großfirmen einzunisten. Die erpreßten Angestellten wurden mit einem Beuteanteil abgefunden. Wer sich den Forderungen der Gangster widersetzte, mußte sterben, so wie Kenny Weston und viele andere.
    Unsere Kenntnisse

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