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Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer

Titel: Jerry Cotton - 0594 - Die Herrin der Schreckenskammer Kostenlos Bücher Online Lesen
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diese Vorstellung irgendwie an Kraft verlor. Er wollte etwas sagen, aber ihm fiel nichts Passendes ein. Er merkte, wie die Angst ihn packte. Ich darf mich nicht bücken, hämmerte er sich ein. Wenn das geschieht, ist meine Selbstachtung endgültig im Eimer.
    Plötzlich schlug der Blonde zu. Es war ein harter, trockener Haken. Als Fergusons Kopf nach unten sackte, kam ihm die Faust seines Peinigers schon wieder entgegen.
    Ferguson torkelte zurück. Das alles war wie ein Alpdruck. Diese Dinge geschahen nur in abenteuerlichen Filmen, nicht aber in Wirklichkeit.
    Ferguson fiel auf die Couch und preßte den Kopf in das weiche, von Jane bestickte Zierkissen. Seine Muskeln verkrampften sich. Schlimmer noch als der Schmerz war die Furcht vor dem nächsten Angriff, aber der blieb aus.
    Ferguson spürte das Brennen von Tränen in seinen Augen. Langsam wälzte er sich herum. Er hatte Mühe, sich zu erheben.
    Er starrte hinüber zu dem Telefon. Es war nur drei Schritte von ihm entfernt, aber in Gegenwart der Gangster hätte es ebensogut auf dem .Mond stehen können.
    Der Blonde setzte sich auf einen Stuhl. Er zog sich aus seiner Brusttasche ein Päckchen Kaugummi und machte sich daran, das Papier abzuziehen. Er sah wieder geistesabwesend und uninteressiert aus.
    »Heb es auf, Kleiner«, sagte der Mann mit dem Trinkergesicht. Diesmal klangen seine Worte fast bittend.
    Ferguson zitterte, aber er rührte sich nicht vom Fleck. Der Blonde hob die Augenbrauen. Fragend blickte er den Muskelprotz an. Der schüttelte nur kaum wahrnehmbar seinen Kopf.
    »Sieh mal an, Buster«, sagte er zu Ferguson. »Du mußt doch an deine Frau denken, nicht wahr? Und an dein Kind. Du willst doch, daß ihnen nichts zustößt, nicht wahr?«
    Ferguson erstarrte.
    »Sie ist ein hübsches Frauchen«, meinte der Muskelprotz. Er sprach wie zu einem Kind, mit einem falschen breiten Lächeln, das Ferguson erzittern ließ. »Stell dir nur einmal vor, wie schade es wäre, wenn der Puppe etwas zustieße. Es wäre auch ein Jammer um das Ungeborene, nicht wahr?«
    Ferguson bewegte die Lippen, aber er brachte keinen Ton hervor. Soviel Brutalität überstieg sein Auffassungsvermögen.
    »Heb es auf — deiner Frau zuliebe«, sagte der Muskelprotz. Er sprach immer noch sehr leise, mit einem drohenden, spöttischen Unterton.
    Ferguson bückte sich. Er wußte plötzlieh, daß er geschlagen war. Er würde alles tun, um Jane zu retten. Alles.
    »Das ist brav«, lobte der Muskelprotz. »Streich die Bogen glatt und klebe sie zusammen. Füll aus, was der Boß wissen will. Wir erklären dir später, was du zu tun hast.«
    Ferguson setzte sich. Er war wie betäubt. Mechanisch strich er die Blätter glatt. Er las die Fragen durch und bemühte sich, seine Gedanken zu ordnen. Es ging um Jane. Es war sinnlos, den Helden zu spielen, wenn Jane dabei gefährdet war. Er stand auf und holte eine Rolle Klebestreifen aus dem Wandschrank. Die Männer beobachteten, wie er die Blätter zusammenfügte und dann auszufüll'en begann.
    Warum habe ich das nicht gleich getan? fragte sich Ferguson. Ich hätte ihnen zum Schein entgegenkommen und dann die Polizei benachrichtigen sollen.
    Dieser Gedanke verschaffte ihm plötzlich Erleichterung. Die Polizei! Ja, er würde sich mit ihr in Verbindung Setzen, sobald die Männer gegangen waren. Hoffentlich kam Jane nicht in der Zwischenzeit zurück. In ihrem Zustand war es wohl besser, wenn sie nichts von diesen Aufregungen erfuhr.
    »Okay«, sagte der Muskelprotz und steckte die beschriebenen Blätter ein, ohne einen Blick darauf zu werfen. Er sagte auch gleich, weshalb er auf eine Kontrolle verzichtete. »Ich verstehe nichts davon. Das ist die Sache des Bosses. Wir werden dir rechtzeitig mitteilen, was du in eurem Saftladen zu ändern hast und wie du es anstellen wirst. Übrigens brauchst du mit dem Mittagessen nicht auf deine Frau zu warten. Sie ist verhindert.«
    Ferguson spürte ein trockenes Kribbeln auf seiner Haut. »Wo ist sie?« stieß er hervor.
    »Mach dir keine Sorgen um sie«, meinte der Muskelprotz und grinste. »Wir kümmern uns um die Puppe. Sie kriegt, was sie braucht. Es ist nur eine Sicherheitsmaßnahme, weißt du. Damit du nicht postwendend zur Polizei rennst und denen etwas vorzuplärren beginnst. Du siehst deine Puppe erst wieder, wenn du angefangen hast, für uns zu arbeiten. Wenn du, um deutlicher zu werden, nicht mehr zurück kannst.«
    Ferguson sprang nach vorn. Hinter ihm polterte der Stuhl zu Boden. Es war sinnlos, den Gegner

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