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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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wahr?«
    »Unser Mann arbeitete bisher stets mit einem Messer«, erinnerte ich das Girl. »Weshalb sollte er von seiner Methode abgehen?«
    »Vielleicht bemühen wir uns umsonst«, sagte Lorraine Dupont und nahm die Sonnenbrille ab. Sie lachte plötzlich. »Bemühen! Was für ein Wort. Mir persönlich gefällt die Situation. Seltsam, was? Aber in deiner Nähe fühle ich mich sicher.«
    »Fehlanzeige«, sagte ich, als wir die George-Washington-Brücke überquert hatten und auf dem Highway 4 westwärts rollten. »Der Wagen ist nicht mehr hinter uns.«
    »Möglicherweise hat der Killer den Wagen gewechselt«, gab Lorraine Dupont zu bedenken.
    »Warten wir es ab«, sagte ich.
    Das Essen im Kings Men Inn war ausgezeichnet. Wir tranken noch ein paar Cocktails miteinander und führten eine entspannte, heitere Unterhaltung. Lorraine mimte erneut das bis über beide Ohren in mich verliebte Girl. Es gab Augenblicke, wo es fast so schien, als drohe aus dem Spiel Ernst zu werden.
    Nach Einbruch der Dunkelheit fuhren wir weiter. Um zweiundzwanzig Uhr fünfzig lenkte ich den Cadillac auf den Vorplatz des Heferest Motel, das ein paar Meilen nördlich von Spring Valley, im Staate New York, liegt.
    Wir hatten das Motel mit Vorbedacht gewählt. Die einzelnen Bungalows waren in einer parkähnlichen Anlage untergebracht, die sich für das Vorhaben des Killers, aber auch für unsere Gegenaktion hervorragend eigneten.
    Lorraine und ich trugen uns als ein Ehepaar Fitzgerald ein. Lorraine erklärte dem Mann im Rezeptionsbungalow, daß es eigentlich unsere Absicht gewesen sei, bis nach New York zu fahren, daß uns jedoch eine Motorpanne dazu gezwungen habe, hier zu übernachten, und ob sie sich nicht einen Pyjama leihen könnte? Sie bekam das Gewünschte.
    »Lassen Sie uns eine Flasche Champagner aufs Zimmer bringen, aber kalifornischen, bitte«, sagte ich und ließ mir den Schlüssel aushändigen.
    Unser Bungalow hatte die Nummer 19 und lag am hinteren Ende des nicht besonders gut beleuchteten Grundstückes. Es regnete jetzt stärker, aber da wir mit dem Wagen bis vor den Bungalow fahren konnten, machte uns das wenig aus.
    Gleich hinter unserem Bungalow begann ein kleines Wäldchen. Ein etwa yardhoher Stacheldrahtzaun bildete die Grenze des Grundstücks.
    Der Bungalow war hell und freundlich eingerichtet. Er hatte eine Doppelflügeltür, die zu der überdachten Terrasse wies, und eine weitere Tür, die in das rosarotgekachelte Badezimmer führte. Mitten im Raum stand, riesengroß und irgendwie provozierend, ein Doppelbett.
    Ich überzeugte mich davon, daß das Bad keine Fenster, sondern nur einen Luftschacht hatte. Der Hebelmechanismus der Terrassentür ließ sich nur von innen betätigen. Die Vordertür war mit einem einfachen Schloß versehen, auf ihrer Innenseite befand sich jedoch ein zusätzlicher Riegel. Das zur Südseite gelegene Fenster klemmte stark und ließ sich nur mühsam öffnen. Als ich es wieder schloß, klopfte es an der Tür.
    »Herein!« rief ich.
    Ein junger sommersprossiger Bursche mit abstehenden Ohren brachte in einem Blechkübel den Champagner herein. Die Gläser hatte er sich unter den Arm geklemmt.
    »Oh, Liebling«, hauchte Lorraine Dupont. Sie trat hinter mich und schlang ihre Arme um meinen Hals. Der junge Mann bedachte sie mit einem scheuen und Zugleich gierigen Blick. Er stellte die Gläser auf den Tisch und mühte sich dann reichlich ungeschickt damit ab, die Flasche zu öffnen. Ich nahm sie ihm aus den Händen und sagte, daß ich das selbst erledigen würde. Er trabte davon, nachdem er von mir ein Trinkgeld erhalten hatte.
    »Warum hast du keinen französischen genommen?« fragte mich Lorraine Dupont. Sie zog einen Schmollmund und zupfte damit an meinem Ohrläppchen herum.
    »Ich bin kein James Bond, der Superspesen machen kann«, murmelte ich und entkorkte die Flasche.
    »Wir sind ein Liebespaar«, erinnerte mich Lorraine Dupont flüsternd. »Vergiß das nicht.«
    Ich nickte. Die Terrassentüren waren nur zehn Schritte von dem Zaun und dem dahinter beginnenden Wäldchen entfernt. Möglicherweise beobachtete uns in diesem Augenblick nur ein Assistent des Sheriffs, der in irgendeiner Baumkrone Stellung bezogen hatte. Trotzdem oder gerade deshalb war es für mich keineswegs leicht, Verliebtheit zu demonstrieren.
    Dabei war Lorraine Dupont ein Girl, mit dem das Zusammensein Spaß machte. Sie war jung und attraktiv und hatte ein wenig von der Weibkind-Ausstrahlung, der Brigitte Bardot ihren Weltruhm

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