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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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zu vereiteln.
    Die dafür eingesetzten Wagen der Highway Police standen mit dem Motel in Sprechfunkverbindung. Wir meldeten den Mord, konnten den Beamten aber nicht sagen, wer der Mörder war und wen sie festhalten sollten.
    Alles, was sie tun konnten, war, eine Liste mit den Namen der Wagenfahrer anzulegen, die die Sperren passierten. Vielleicht entdeckten wir bei einer späteren Kontrolle der Listen unter den Namen einen alten Bekannten.
    »Wer von Ihnen hat den Bungalow beobachtet?« erkundigte ich mich.
    »Ich, Sir«, sagte ein schlaksiger, hoch aufgeschossener Mann im dunklen Regencape.
    »Das ist Steve Wood«, schaltete sich der Sheriff ein. »Hast du den Schrei gehört, Steve?«
    »Klar«, erwiderte der Angesprochene. »Er ging mir quer durchs Fahrgestell. Aber ich hatte Befehl, auf meinem Platz auszuharren. Der Schrei konnte ein Trick sein.«
    Steve Wood hatte sich korrekt verhalten. Nur ich war auf den Bluff hereingefallen. Zu meiner Entschuldigung ließ sich nur anführen, daß ich Lorraine Dupont hinter der abgeschlossenen Badezimmertür in Sicherheit gewähnt hatte.
    Hinter uns kreischten die Bremsen eines 'Wagens. Seine aufgeblendeten Scheinwerfer erhellten den Tatort. »Das ist Bill«, meinte der Sheriff. »Ich habe ihn gebeten, uns mit seinem Wagen ein bißchen Licht zu spendieren.«
    Sheriff Finchley trug einen durchsichtigen Regenmantel. Über seinen breitkrempigen Stetson hatte er eine Schutzhaut aus dem gleichen transparenten Material gezogen. Er bückte sich und drehte behutsam den Kopf der Toten zur Seite.
    Ich trat einen halben Schritt zurück und prallte gegen einen hinter mir stehenden Beamten. Ich vergaß es, mich bei ihm zu entschuldigen.
    Das Mädchen war nicht Lorraine Dupont.
    Ich sah das Gesicht der Toten zum erstenmal.
    ***
    »Das ist nicht Miß Dupont«, sagten der Sheriff und Steve Wood wie im Chor.
    »Sie trägt die gleichen Klamotten«, äußerte einer der Männer. »Roten Rock, weißen Pulli.«
    Der Sheriff richtete sich auf. Im Licht der Wagenscheinwerfer wirkte sein Gesicht kalkweiß. »Hol Mr. Reynolds her, Ernie«, stieß er hervor. »Beeil dich.«
    Während der Assistent des Sheriffs davoneilte, um den Mann aus der Motel-Rezeption zu holen, bemühte ich mich darum, Ordnung in meine Gedanken zu bringen. Wer war die Tote, und wo befand sich in diesem Augenblick Lorraine Dupont?
    Ernie Pyle kehrte mit dem Portier zurück. »Sehen Sie sich die Tote an«, forderte der Sheriff ihn auf. »Gehört sie zu Ihren Gästen oder zum Personal?«
    Der Portier zog den Kopf zwischen d'e Schultern, als ob ihm kalt sei. »Nein«, erwiderte er. »Nein, ganz bestimmt nicht, Sir. Sie hat niemals hier gewohnt oder gearbeitet. Sie stammt auch nicht aus der Gegend. Ich würde sie sonst kennen.«
    »Sucht das Gelände ab, Jungens«, befahl der Sheriff. »Es muß doch irgendwo ein paar verwertbare Spuren geben…«
    »Ich glaube nicht, daß hier ein Kampf stattgefunden hat«, schaltete ich mich ein. »Es ist sogar zweifelhaft, daß wir uns am Tatort des Verbrechens befinden. Der Mörder hat die Leiche nur hier abgelegt.«
    »Was bringt Sie auf diese Vermutung?« erkundigte sich Sheriff Finchley.
    »Sehen Sie sich einmal unsere Fußspuren an«, erwiderte ich. »Sie hinterlassen in dem vom Regen auf ge weichten Boden Abdrücke von geringer Tiefe und ähneln einander sehr. Und nun betrachten Sie sich diese hier«, fuhr ich fort und wies mit der Fußspitze auf den Abdruck einer quergerippten Gummisohle. »Sie haben sich fast doppelt so tief wie unsere Abdrücke in den Boden eingeprägt. Es liegt nahe, daraus zu schließen, daß ein kräftiger Mann mit der Last eines Mädchenkörpers diese Spuren verursachte.«
    »Hier sind sie noch einmal«, meinte einer der Männer. »In entgegengesetzter Richtung und weniger tief.«
    »Die sind entstanden, nachdem et sich von seiner Last befreit hatte«, sagte ich. »Sorgen Sie bitte dafür, daß die Abdrücke vermessen werden. Vielleicht können Sie sogar einen Gipsabdruck nehmen.«
    Finchley, Reynolds und ich gingen zur Rezeption. Im Office, das hinter dem Empfangsraum lag, hatte der Sheriff sein Sprechfunkgerät aufgebaut. Ich setzte mich an den Apparat und wies die Polizisten der Straßensperren auf das Schuhwerk des mutmaßlichen Täters hin.
    »Achten Sie vor allem auf Leute, die vom Regen durchnäßt sind oder die nasse Mäntel im Wagen liegen haben«, schloß ich.
    Finchley gab mir eine Zigarette. Ich schob sie zwischen die Lippen und nickte dankend, als er mir

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