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Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer

Titel: Jerry Cotton - 0596 - Ein Koeder fuer den Killer Kostenlos Bücher Online Lesen
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verdankt.
    Bekleidet war Lorraine Dupont mit einem knallroten Minirock und einem weißen Zopfmusterpulli. Nicht ganz der letzten Mode entsprechend waren die hohen Absätze der weißen Pumps, die Lorraine einen Stich ins Frivole gaben, aber zweifellos hoben sie ihre langen Beine fabelhaft hervor.
    »Ich gehe jetzt ins Bad«, flüsterte sie. »Füll schon die Gläser!«
    Ich hörte, wie das Wasser rauschte, und beobachtete, wie das Getränk in den billigen Gläsern schäumte. Die Badezimmertür öffnete sich. Ich hob den Blick und hätte um ein Haar die Flasche fallen lassen.
    Lorraine Dupont hatte den Pulli abgestreift. Sie war nur noch mit ihrem Rock und einem BH bekleidet. Die Schuhe hatte sie im Badezimmer zurückgelassen. Sie wirkte bedeutend kleiner, aber auch um einiges anziehender. Ihr voller roter Mund kräuselte sich, als sie auf mich zutrat und nach dem Glas griff.
    »Auf unsere Liebe!« hauchte sie.
    Ich schluckte und bemühte mich, nicht wie ein betretener Spießer auszusehen. Verdammt, wir hatten uns schließlich darauf geeinigt, wie ein Liebespaar zu handeln. Obwohl es draußen regnete, herrschte im Inneren des Bungalows die drückende Hitze einer Augustnacht. Es war bloß natürlich, daß das Girl sich etwas Luft verschafft hatte. Außerdem entsprach es unserem Plan, den Mörder herauszufordern. Es war bekannt, daß er immer erst dann zugeschlagen hatte, wenn die Liebespaare sich reichlich ungehemmt gegeben hatten.
    Wir tranken und stellten die Gläser ab. Lorraine Dupont trat vor mich hin und legte die Arme um meinen Hals. Sie preßte ihren schlanken Körper gegen meinen und hob sich auf die Zehenspitzen, um sich von mir küssen zu lassen.
    Als ich spürte, wie sich ihre Lippen öffneten, hatte ich erneut das Gefühl, daß sich die Grenzen von Ernst und Spiel zu verwischen begannen, und ich fragte mich, welches Gesicht in diesem Moment wohl der Kollege machen würde, der mitten im Regen da draußen ausharren mußte und zweifellos gern mit mir getauscht hätte.
    In diesem Moment ertönte der Schrei.
    Ich spürte, wie Lorraine Dupont zusammenzuckte. Sie ließ ihre Arme sinken und starrte mich an.
    »Hast du das gehört?« fragte sie.
    Ich nickte und lauschte. Der Regen trommelte auf das Dach. Ich wußte nicht, ob die Männer des Sheriffs den Schrei auch gehört hatten, obwohl das anzunehmen war. Es stand fest, daß eine Frau geschrien hatte, und zwar in unmittelbarer Nähe, möglicherweise im Nachbarbungalow.
    Ich erinnerte mich jetzt, daß ich im Vorbeifahren vor diesem Bungalow einen dunklen älteren Chevy gesehen hatte. Zu diesem Zeitpunkt war es im Inneren des Nachbarbungalows dunkel gewesen.
    »Was ist, wenn er eine andere…« begann Lorraine Dupont. Sie führte den Satz nicht zu Ende.
    »Ich muß nachsehen«, stieß ich hervor und drängte das Mädchen zur Badezimmertür. »Schließe dich ein«, bat ich sie. »Öffne erst, wenn ich zurückkomme und du meine Stimme erkennst.«
    »Okay«, sagte Lorraine Dupont.
    Ich hastete ins Freie. Die Büsche und Baumkronen glänzten im Licht der wenigen Lampen wie gelackt. Zwischen und hinter diesen Lichtkreisen staute sich tiefes Dunkel.
    Ich hastete zum Nachbarbungalow und hämmerte mit den Fäusten gegen die Tür. Im Inneren war es dunkel. Niemand antwortete mir. Es überraschte mich, daß es keiner der im Gelände verteilten Leute für notwendig hielt, dem Schrei nachzugehen.
    Ich ging um den Bungalow herum, um festzustellen, ob die Terrassentüren offenstanden. Ein Flügel war nur angelehnt. »Hallo?« rief ich. Als niemand antwortete, trat ich ein. Auf dem Weg durch das dunkle Zimmer stieß ich einen Stuhl um. Ich knipste das Licht an. Das Zimmer machte einen aufgeräumten unbewohnten Eindruck. Es enthielt keinerlei Gepäck- oder Kleidungsstücke.
    Ich schaute ins Bad. Auch hier herrschte klinische Sauberkeit. Ich machte das Licht aus und verließ den Bungalow durch die vordere Tür. Auf der überdachten Holzgalerie blieb ich stehen. Ich fragte mich, wer geschrien hatte und wem der Wagen gehörte, der vor dem Bungalow parkte.
    »Hallo!« rief eine halblaute Männerstimme.
    Ich folgte ihr und entdeckte einen Mann, der sich hinter einem riesigen Rhododendronbusch versteckt gehalten hatte. Er trug einen Hut und einen naßglänzenden Regenmantel.
    »Sie sind Mr. Cotton, nicht wahr?« fragte er mich flüsternd. »Ich bin Ernie Pyle, einer von Sheriff Finchleys Leuten.«
    Ich nickte.
    Sicherheitshalber ließ ich mir von Pyle seinen Ausweis zeigen. Ich

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