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Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod

Titel: Jerry Cotton - 0597 - Einstimmig fuer meinen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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schräg vor uns, der Winkel war zu spitz, und er hielt die Pistole vors Gesicht, weil er richtig über Kimme und Korn zielen wollte, dieser — dieser — na ja. Lassen wir das.«
    »Gib mir eine Zigarette«, bat ich.
    Er zündete zwei an. In dem offensichtlichen Bestreben, mich abzulenken, fragte er: »Hast du eigentlich eine Ahnung, wie man Wäsche ausliefert?«
    »Nein«, gestand ich. »Aber ich habe mir das so gedacht: Man klingelt an der Wohnungstür, sagt hübsch .Guten Tag, und hier ist die Wäsche und damit hätte es sich.«
    »Donnerwetter!« staunte Phil. »Was dir so einfällt an einem gewöhnlichen Dienstag.«
    »Einer muß ja die Kopfarbeit übernehmen.«
    »Ach«, grunzte Phil. »Übrigens ist die nächste Adresse da vorn. Müßte bei dem Friseurgeschäft sein. Die Frau heißt Steele, Mary Steele.«
    Ich stoppte den Lieferwagen, und wir sprangen hinab auf die Straße, Phil suchte die Anhänger an den hinteren Wäschewannen ab und zerrte eine vor. Wir trugen sie zum Eingang des Frisiersalons. In einer Kabine saß eine ältere Dame und versuchte das ewige Begehren aller Weiblichkeit: den Schwund der Jugend aufzuhalten. Eine füllige Lady, deren hellblauer Kittel sich um sie spannte wie die straffe Haut einer prallreifen Frucht, watschelte im Entengang auf uns zu. Ich nickte und sagte artig: »Guten Morgen, Ma’am. Die Wäsche.«
    »Ja, ich bin ja nicht blind!« keifte sie. »Wo sind denn die Fahrer, die sonst immer kommen?«
    »Die hatten einen Verkehrsunfall«, log ich, ohne mit der Wimper zu zucken. »Es wird wohl eine Weile dauern, bevor sie aus dem Krankenhaus entlassen werden.«
    »Ich werde sie bestimmt nicht vermissen«, sagte die Lady. »Was macht es?«
    Phil warf einen Blick auf die Karteikarte, die er mit hereingebracht hatte.
    »Neun Dollar achtzig«, sagte er.
    Die Lady tippte mit grellrot lackierten Fingernägeln auf eine Registrierkasse. Sie fing an, Geldscheine auf den Ladentisch zu zählen. Ich gab Phil einen leichten Rippenstoß.
    »Das macht also neunundzwanzig achtzig«, meinte sie.
    »Wofür sind denn die überzähligen zwanzig?« fragte Phil mit unschuldiger Miene.
    Mary Steele zögerte. Schließlich räusperte sie sich, wußte aber immer noch nicht, wie sie sich verhalten sollte. Unsere Marschroute war klar. Es gehört zu den Prinzipien des FBI, wohl gelegentlich Gangster, aber niemals ihre Opfer im unklaren zu lassen. Also trat ich dicht an ihren kleinen Ladentisch heran und zückte wieder einmal den Dienstausweis.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI. Wir arbeiten nicht wirklich für die Wäscherei. Die beiden Fahrer haben wir festgenommen. Wir haben den dringenden Verdacht, daß sie zu den Eintreibern illegaler Geldverleiher gehören, die unter Androhung von Terror Wucherzinsen fordern. Sie würden sich selbst und vielen anderen einen großen Gefallen tun, Mrs. Steele, wenn Sie sich dazu entschließen könnten, mit uns zusammen zu arbeiten.«
    Ihr rotgeschminkter Mund klaffte auseinander wie eine Wunde.
    »Ich — äh — ich — was soll… Ich verstehe nicht«, stammelte sie.
    »Ich glaube«, sagte Phil halblaut und ernst, »daß Sie uns sehr gut verstehen, Mrs. Steele. Die zwanzig Dollar hier sind Zinsen für geliehenes Geld. Da diese Wucherer im allgemeinen zehn Prozent pro Woche fordern, müßten Sie sich zweihundert Dollar geliehen haben, es sei denn, daß ein Teil dieses Betrages schon auf die Rückzahlung verrechnet wird. Warum wollen Sie uns nicht die Wahrheit sagen? Ihre Aussage wird selbstverständlich streng vertraulich behandelt. Niemand würde es erfahren, bis wir die ganze Organisation zerschlagen haben. Dann würden wir Sie allerdings bitten, als Zeugin vor Gericht auszusagen. Aber selbst dazu könnte Sie kaum jemand zwingen, Mrs. Steele. Sie sollen uns also lediglich unter dem Siegel der Verschwiegenheit unsere Fragen beantworten. Es muß doch auch in Ihrem Interesse liegen, daß diese skrupellosen Banditen gefaßt werden, Mrs. Steele.«
    Man sah ihrer bestürzten Miene deutlich genug an, daß ihre Empfindungen schwankten. Vermutlich hatte sie eine Heidenwut auf die Kerle wegen der unverschämten Zinsen. Zum anderen aber empfand sie eine mindestens ebenso große Furcht vor den Burschen. Die Furcht gab schließlich den Ausschlag.
    »Es tut mir leid«, sagte sie plötzlich entschlossen. »Ich verstehe nicht, wovon Sie sprechen. Ich habe mich nur verzählt. Ich War in Gedanken woanders.«
    Wir nahmen einen neuen Anlauf. Es hatte keinen Zweck. Zehn Minuten später gaben

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