Jerry Cotton - 2900 - Der Master-Code (1 of 2)
ihnen zurückgeworfen worden waren. Sie explodierten in der Luft, und wenn die Einsatzkräfte keine Masken auf den Gesichtern sowie Hörschutz getragen hätten, wären sie für kurze Zeit kampfunfähig gewesen. Selbstverständlich trug auch Blair die entsprechende Ausrüstung. Plötzlich ging neben ihm ein Officer mit einem Aufschrei zu Boden.
Die Schutzweste verhinderte zwar, dass der Cop ernsthaft verletzt wurde, doch die Wucht der Einschläge ließ ihn zu Boden gehen. Blair packte den Officer unter den Achseln, hievte ihn in die Höhe und schob den desorientierten Mann hinaus ins Freie.
»Das sind wirklich abgebrühte Kerle«, stellte der Sergeant fest.
Der Truppführer des SWAT-Teams hatte seine Leute zurückgezogen, um sie für einen neuen Zugriff zu sammeln.
»Söldner eben, Sergeant. Wir müssen weitermachen, da meiner Kollegin ansonsten ein übles Schicksal droht«, drängte Blair.
Der Truppführer ließ seine Männer erneut vorgehen. Mörderisches Schnellfeuer aus mehreren Maschinenpistolen schlug ihnen entgegen, trotzdem konnten sich die gut trainierten Cops behaupten. Während sie die Schützen in den hinteren Bereich des Gastraumes zurückdrängten, riskierte Blair einen Alleingang in Richtung der ehemaligen Küchenzone des Diners.
Ein schneller Blick in die Küche reichte aus, um sie als mögliches Versteck seiner Partnerin auszuschalten. Blair wandte sich um und überprüfte verschiedene Türen, wovon nur zwei verschlossen waren. Während die erste Tür sich mit einem kräftigen Fußtritt öffnen ließ, wobei Blair auf das Lager der Söldner stieß, wurde der andere Raum durch eine solide Stahlkette mit einem schweren Schloss daran gesichert. In Ermangelung eines Werkzeugs richtete Blair die Mündung der SIG auf das Vorhängeschloss und zerstörte es mit einem Schuss.
»June?«
Als er in den Raum schaute, der lediglich von dem einfallenden Licht eines Oberlichts mäßig erhellt wurde, bemerkte Blair die Gestalt. Er konnte June erst erkennen, als sie ihm entgegenwankte. Blitzschnell packte Blair seine Kollegin an den Schultern und hielt sie fest.
»Mach meine Hände frei«, forderte June.
Blair schaute hinab zu den auf dem Rücken gefesselten Händen und zog ein Messer aus der Jackentasche. Im Handumdrehen durchtrennte er die Plastikfesseln, sodass June sich ihre Handgelenke reiben und dadurch die Blutzirkulation wieder in Gang setzen konnte.
»Steenburg hat mich entführt«, stieß sie hervor.
»Wir konnten Gould und zwei weitere Männer in der Werkstatt festnehmen. So wie es sich anhört, konnten die Cops Steenburg und dessen Kumpane ebenfalls überwältigen«, sagte Blair.
Tatsächlich ebbte der Lärm der Kämpfe deutlich ab und schließlich trat völlige Stille ein. June und Blair verließen den Raum und trafen auf den Sergeant, der an der Wange blutete.
»Halb so schlimm, Agent Clark. Nur ein Kratzer. Schön, Sie lebend und wohlauf zu sehen«, sagte er.
June dankte ihm und seinen Männern für den Einsatz.
»Was ist mit Rick Steenburg? Hat er überlebt?«, fragte Blair.
Bei seiner Frage huschte ein Schatten über das dunkle Gesicht des Sergeants.
»Er ist uns leider entkommen, Agent Duvall. Seine Männer hatten offenbar den Befehl, seinen Rückzug zu decken. Ich habe bereits die Fahndung nach Steenburg ausgelöst«, antwortete er.
Das war ein schwerer Rückschlag, aber wenigstens hatten sie June aus den Händen der Gangster befreien können. Mr High zeigte sich sehr zufrieden mit dem Ergebnis.
»Steenburg kommt nicht weit, Agent Duvall. Ich habe die Fahndung ausgeweitet und besonders an Flughäfen die Alarmbereitschaft erhöhen lassen«, sagte er.
Es war anzunehmen, dass der Söldner auf schnellstem Wege die USA verlassen wollte. Blair und June waren sich einig darin, dass Steenburg nicht allzu weit kommen würde.
»Sobald wir ihn haben, werde ich Steenburg einige Fragen stellen«, sagte June.
Blairs Partnerin hatte die Fetzen eines Gesprächs mitbekommen. June konnte sich aber bislang keinen Reim darauf machen, und als sie Blair davon erzählte, musste der leider auch passen.
»Nein, das ergibt auch für mich keinen Sinn. Es wäre sehr interessant zu erfahren, mit wem Steenburg telefoniert hat«, sagte er.
June hatte bereits die NSA eingeschaltet, um an eine Aufzeichnung des Gesprächs zu kommen. Mit ein wenig Glück wären sie schon schlauer, wenn ihnen Rick Steenburg in die Hände fiel. Dann verfügte das FBI hoffentlich über ein brauchbares Druckmittel, um den Söldner
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