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Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod

Titel: Jerry Cotton - 2905 - Ein Steckbrief fur den Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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erschossen?«
    »Zwischen 18 Uhr und 18.15 Uhr. Um 18.22 Uhr ging der erste Anruf in der Zentrale ein. Mehrere Nachbarn meldeten unabhängig voneinander Schüsse an der Adresse 888 Montrose Avenue. Als unsere uniformierten Kollegen eintrafen, fanden sie Alex Redmonds Leiche und verständigten uns. Nachdem wir Redmonds Identität und den Grund seines Hierseins ermittelt hatten, habe ich dich informiert, Jerry. Von den Anrufern ist übrigens kein einziger ein Augenzeuge. Sie wohnen hier im Haus oder im Nachbargebäude und haben den Notruf gewählt, nachdem die Schüsse gefallen sind. Laut ihren Aussagen hat sich keiner von ihnen vor die Tür getraut, bevor das Patrolcar eintraf.«
    »Ihr habt in der kurzen Zeit wirklich schon viel Arbeit erledigt«, stellte ich anerkennend fest. »Wir können also davon ausgehen, dass Redmond von seinem Killer überrascht wurde?«
    Einer der SRD-Spezialisten hatte die Frage gehört und antwortete anstelle des Detective. Er ging aus seiner knienden Position hoch und kam zu uns herüber.
    »Die Einschusskanäle deuten darauf hin, dass das Opfer vom ersten Schuss in den Rücken getroffen wurde. Daraufhin muss der Mann versucht haben, sich noch zu drehen. Die Lage der Leiche lässt diesen Rückschluss zu. Aber unmittelbar darauf schlugen zwei weitere Projektile in seinen Körper ein. Nach unseren Berechnungen wurde aus relativ kurzer Distanz gefeuert. Der Abstand zwischen Mörder und Opfer betrug ungefähr drei bis vier Yards. Und der Schütze befand sich eindeutig hinter dem Opfer. Beziehungsweise unter ihm, nämlich acht oder neun Treppenstufen abwärts.«
    »Man muss kein Meisterschütze sein, um auf diese Entfernung zu treffen«, brummte Phil. »Außerdem wird sich Redmond nicht schnell, sondern sehr langsam bewegt haben, um Jordan zu überraschen. Stattdessen hat der Gesuchte ihn überrumpelt.«
    Für mich stand noch nicht fest, ob der untergetauchte Straftäter wirklich auch der Mörder des Kautionsjägers war. Auf jeden Fall mussten wir ihn als unseren Hauptverdächtigen ansehen.
    »Wir haben gemeinsam mit uniformierten Kollegen das ganze Haus durchsucht, vom Keller bis zum Dachboden. Von einem Mann, auf den Roy Jordans Beschreibung passt, fehlt jede Spur«, sagte Amy Stewart. »Die Nachbarn haben uns bereitwillig in ihre Wohnungen gelassen. Viele von ihnen sind verängstigt und freuen sich, dass wir mit Hochdruck nach dem Täter suchen. Angeblich ist keiner von ihnen näher mit Isabel Ortega oder ihrem Liebhaber befreundet. Also werden die Nachbarn dem Flüchtigen auch keinen Unterschlupf gewährt haben.«
    »Das war doch zu erwarten«, meinte Phil. »Jordan müsste schon selten dämlich sein, wenn er sich nach den Todesschüssen in die Wohnung seiner Freundin oder an einen anderen nahe gelegenen Ort zurückzieht. Hier im Haus kann er sich also nicht verkrochen haben. Dennoch wäre es eine gute Sache, die umliegenden Straßenzüge durchzukämmen.«
    »Das habe ich bereits veranlasst«, sagte Malcolm Russell. »Zwei Streifenwagen sind unterwegs, um den Nahbereich zwischen der U-Bahn-Station und dem Sternberg Park genauer unter die Lupe zu nehmen. Sie haben Anweisung, alles Verdächtige zu melden.«
    Ich nickte. In einer Stadt wie New York City konnte Jordan natürlich längst über alle Berge sein. Es gibt ausgezeichnete Verkehrsverbindungen in alle Landesteile und auch ins Ausland. Seit der Bluttat waren mehr als zwei Stunden vergangen. Es war extrem unwahrscheinlich, dass der Mordverdächtige sich noch in der Nähe aufhielt – obwohl wir Ähnliches auch schon erlebt haben. Solange wir keine näheren Informationen über den Täter hatten, mussten wir alle Möglichkeiten erwägen.
    »Wir sollten uns jetzt Isabel Ortega vorknöpfen, Jerry. Wenn diese Gangsterbraut so naiv ist, wie Amy annimmt, dann verplappert sie sich möglicherweise und verrät uns den neuen Aufenthaltsort ihres Lovers. Oder wir finden in dem Apartment Hinweise auf seinen Verbleib. Wenn sie wirklich nicht so clever ist, dann hat sie vielleicht noch nicht alle Spuren beseitigt.«
    Das war ein guter Vorschlag, wie ich fand. Doch bevor wir hoch zu Isabel Ortega gehen konnten, wurde Malcolm Russell auf seinem Walkie-Talkie kontaktiert. Das Gespräch dauerte nur kurz. Als er es beendete, klang er sehr aufgeregt. Und dazu hatte der schwarze Zivil-Cop auch allen Grund.
    »Das war einer der Kollegen, die sich in der Nähe umschauen, Jerry und Phil. Sein Standort ist noch nicht einmal einen Häuserblock von hier entfernt.

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