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Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft

Titel: Jerry Cotton - 2909 - Rache ist ein einsames Geschaeft Kostenlos Bücher Online Lesen
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im 23. Stock die Kollegen Blair Duvall und June Clark. Sie verließen gerade das Büro von Mr High.
    »Wir haben wieder einen Serienmörder.« Junes Gesicht wirkte finster.
    »Wartet einen Moment«, hielt ich sie auf und wollte mehr wissen.
    »Gestern Nacht wurde eine Frau umgebracht, der Tathergang ist identisch mit einem Mordfall von vor zwei Wochen. Man hat das Opfer gefesselt und ihr die Kehle durchgeschnitten. Mehr wissen wir noch nicht, der Chef hat uns den Fall gerade übertragen. Wir sind jetzt auf dem Weg in die Gerichtsmedizin.«
    »June, sag mir Bescheid, sobald das Ergebnis der Obduktion vorliegt«, bat ich die Kollegin. Blair zog erstaunt die Augenbrauen hoch, sagte aber nichts.
    »Jerry, was hast du vor?«, wollte Phil wissen, kaum dass wir die Tür zu unserem Büro zugezogen hatten.
    »Mir ist nicht wohl bei der Sache. Wenn es einen Nachahmer gibt, müssen wir ihn so schnell wie möglich fassen.«
    »Das ist jetzt wohl die Aufgabe von June und Blair«, antwortete Phil, der seinen Computer anwarf. »Wir müssen uns heute erst einmal um den notwendigen Papierkram unseres gestern abgeschlossenen Falles kümmern.«
    ***
    June Clark sah den Gerichtsmediziner mit zusammengezogenen Augenbrauen an. »Dr. Gillmore wurde erstickt? Warum schneidet der Täter ihr dann noch die Kehle durch?«
    Der Mann zuckte die Achseln. »In die Täter müssen Sie sich hineindenken, ich habe mit den toten Opfern genug zu tun.«
    »Okay, und was sagen Ihnen die beiden ermordeten Frauen? Was ist passiert?«
    »Beide Frauen wurden überwältigt, vermutlich betäubt und so gefesselt, dass die hinter dem Rücken zusammengebundenen Hände mit den Fesseln der Knöchel verbunden wurden.« Er deutete auf die entsprechenden Spuren an Hand- und Fußgelenken der Frau, die vor ihm auf dem Obduktionstisch lag. »Dann hat man sie mittels einer Plastiktüte erstickt. Nachdem der Tod eingetreten war, schnitt man ihnen die Kehle durch.«
    »Hat der Todeskampf lange gedauert? Gibt es weitere Misshandlungen?«
    »Nein, es gab keine Hinweise auf einen langen Todeskampf und keine weiteren Misshandlungen, Agent Clark.«
    Als die beiden Agents wieder in ihrem Dienstwagen saßen, fing Blair an, laut nachzudenken. »Was ist das für ein verdammtes Ungeheuer, das Frauen so umbringt? Schaut der Täter zu, wie sie in diesem Plastikding nach Luft ringen, macht ihn das an?«
    Er fluchte noch, während er den roten Dodge Nitro in den Verkehr einfädelte, der nach einem Auffahrunfall zwischen zwei Taxen gerade so gut wie zum Erliegen gekommen war.
    »Normalerweise geht es dabei um Macht. Der Täter ist nicht darauf aus, seine Opfer schnell zu töten. Er sorgt dafür, dass er lange ungestört bleibt, denn er genießt nicht das Töten, sondern den Todeskampf.« June sprach halblaut, als rede sie mit sich selbst. »Dieser Täter aber tötet schnell, da passt diese ganze Anordnung mit Fesseln und Plastiktüte nicht wirklich dazu.«
    »Anhand der Fallakte wissen wir schon, dass beide Frauen alleinstehend waren. Susanna Parker, das erste Opfer, war nie verheiratet. Dr. Doris Gillmore, die Tote von gestern, lebte zwar in einer lockeren Partnerschaft, aber in einer eigenen Wohnung, wo sie auch umgebracht wurde. Bei Susanna Parker gab es Hinweise auf einen Einbruch, allerdings sehr geschickt gemacht. Nicht so bei Dr. Gillmore, da war nichts zu finden. So, als habe der Täter entweder einen Schlüssel besessen. Oder sie hat ihm die Tür geöffnet. »
    June starrte ihren dunkelhäutigen Partner fassungslos an, dann seufzte sie laut auf. »Blair, es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, wie du es immer wieder schaffst, dich so schnell in einen neuen Fall hineinzudenken.«
    Der hünenhafte Afroamerikaner grinste und fuhr sich mit der Hand über sein kurzgeschorenes Haar. »So ist das eben mit uns Hochbegabten«, erklärte er schnodderig und stieß seine blonde Partnerin scherzhaft mit dem Ellenbogen an, bevor er wieder ernst wurde.
    »Was glaubst du, June, warum hat Jerry dich gebeten, ihm das Obduktionsergebnis mitzuteilen?«
    Seine Partnerin sah nachdenklich nach vorn. »Das weiß ich nicht, aber wenn Jerry um etwas bittet, hat er immer einen guten Grund.«
    ***
    »Dr. Gillmore war eine Seele von Mensch. Wer könnte ihr etwas zuleide getan haben?« Die junge Frau in der Praxis der Psychologin saß hinter ihrem Anmeldepult und war in Tränen aufgelöst. Die Agents June Clark und Blair Duvall hatten der Assistentin der Verstorbenen gerade so schonend wie möglich die

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