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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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dasselbe. Er hat sich die Aufzeichnungen auch angesehen.«
    »Da wir gerade über Aufzeichnungen sprechen«, begann ich ein anderes Thema. »Wir haben einen Chip mit Videodaten einer Überwachungskamera, die im Fenster der Pizzeria installiert war, vor der der zweite Mord passierte.«
    »Lass mir den Chip hier, damit ich mir die Daten herunterziehen kann, Jerry«, meinte Walt.
    »Es geht um einen Typ mit hängenden Tränensäcken, grauhaarig, fahles Gesicht, Raucher, aber gepflegte Kleidung in Kombination mit einer Sporttasche.«
    Walt hob die Augenbrauen. »Und was hat der mit dem Fall zu tun?«, fragte er.
    »Das weiß ich nicht.«
    »Etwas mehr als einfach nur Gestocher im Nebel wird es doch wohl sein, was dich dazu bringt, mir diesen Hinweis zu geben.«
    »Es ist einfach so, dass bei dem Mord im Battery Park auch ein Mann beschrieben wurde, der so aussieht und sich sehr schnell, fast panisch vom Tatort entfernte und offenbar mit den Kollegen des NYPD nicht reden wollte.«
    »Muss nichts heißen, Jerry.«
    »Diesmal hat er sich durch die Pizzeria gedrängt und wollte unbedingt hinten raus, als hinge sein Leben davon ab.« Ich zuckte mit den Schultern. »Vielleicht war das ja auch so. Jedenfalls würde ich gerne wissen, wer das ist. Und davon abgesehen stellt dieser Kerl eine der wenigen Gemeinsamkeiten zwischen beiden Mordfällen dar.«
    »Von der Tatwaffe abgesehen, meinst du wohl«, mischte sich Phil ein.
    ***
    Norman Kells strich über den Kolben des Gewehrs, während er es mit der anderen Hand hielt. Eine gute Arbeit, dachte er. Darauf kannst du stolz sein!
    Er senkte die Waffe und überprüfte den Sitz der Zieloptik. Auch die war das Beste vom Besten. Der Sinn für Qualität und Ästhetik, so fand er, ging den heutigen Waffenkonstrukteuren vollkommen ab. Sein Blick glitt durch das Apartment, das er in New York bewohnte. Auf dem Tisch lagen drei Revolver und eine automatische Pistole mit Laserzielerfassung, außerdem ein Nachtsichtgerät, mehrere Blendgranaten und Sprengstoffladungen zum Öffnen von Türen.
    Außerdem noch zwei original Kells-Gewehre: einmal die Ausführung für Scharfschützen, das andere mit etwas kürzerem Lauf und größerem Magazin. Kells hatte diese Waffe mal als eine Art Kompromiss zwischen Sturmgewehr und Scharfschützengewehr entworfen. Zwanzig Exemplare gab es davon.
    Kells hatte sie vor seinem Konkurs zusammen mit ein paar weiteren Kisten mit Gewehren, Munition, Pistolen, Schutzkleidung und anderem Zubehör fortgeschafft. Schließlich hatte er nicht bei null anfangen wollen, was seine Waffensammlung betraf. Bankrott sein, das war schlimm. Aber waffenlos bankrott sein, das überstieg beinahe sein Vorstellungsvermögen. Schlimmer konnte eine Demütigung nicht sein. Und das hatte er sich ersparen wollen.
    Kells unterdrückte ein Gähnen. Er war hundemüde. Trotzdem hätte er jetzt nicht schlafen können. Jetzt noch nicht …
    Er hatte noch nicht alles erledigt, was er sich für die Dauer seines Aufenthalts in New York vorgenommen hatte. Ich werde wohl einen Tag länger bleiben müssen, ging es ihm durch den Kopf.
    Norman Kells ging zur Balkontür des Apartments, trat hinaus und sah über die Dächer der umliegenden Häuser. In Queens waren die Gebäude nicht annähernd so hoch wie in Manhattan. Es regnete inzwischen ziemlich heftig, aber der Balkon war überdacht.
    Kells sog die kühle Luft ein. In der Ferne dämmerte bereits der Morgen. Kells hob das Gewehr, peilte einen ganz bestimmten Punkt an und fixierte ihn mit der Zielerfassung. Er hatte sich ein Fenster in einem Wohnblock ausgesucht. Dort brannte noch Licht – oder schon wieder, ganz wie man wollte. Ein schattenhafter Umriss war zu sehen.
    Kells schätzte die Entfernung auf etwa eine Meile.
    Ein Lächeln flog über sein Gesicht. Es wäre möglich, dem Kerl dort aus dieser Entfernung den Kopf wegzublasen, und die Cops würden monatelang brauchen, um zu ermitteln, woher genau der Schuss gekommen war!
    ***
    Am nächsten Morgen war eine Besprechung bei Mr High anberaumt. Außer Phil und mir nahmen daran noch der Chefballistiker Dave Chesnut, unser Kollege Walter Stone aus dem Innendienst sowie die Agenten Steve Dillaggio und »Zeery« Zeerookah teil.
    »Inzwischen ist bei den allermeisten Exemplaren des Gewehrtyps Kells MXW-234 geklärt worden, wo sie letztlich geblieben sind«, erklärte Dave Chesnut. »Die meisten dürften ja wohl zur Konkursmasse von Kells’ Betrieb gehört haben. In den Jahren danach hat Kells in kleinem

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