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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Waffengesetz des Staates New York juristisch auf gar keinen Fall ohne eine Bewährungsauflage davonkommen würde, die ihm den Waffenbesitz in den nächsten Jahren verbot, band ich diesem Waffennarren natürlich in diesem Moment nicht auf die Nase.
    Er schwieg. Aber wenigstens schoss er auch nicht.
    »Mit irgendeinem Mord habe ich nichts zu tun«, sagte er.
    »Dann weiß ich nicht, warum Sie sich hier aufführen, als befänden Sie sich in einer belagerten Festung!«, rief ich. »Legen Sie Ihre Waffen auf den Boden und nehmen Sie die Hände hinter den Kopf. Sofort!«
    Er schien einzusehen, dass er keine Chance hatte, hier lebend herauszukommen, außer er folgte meinen Anweisungen. Und das tat er dann auch. Ich konnte hören, wie er die Waffen auf den Boden legte.
    Ich schnellte vor und gab der ohnehin schon ziemlich ramponierten Tür einen Tritt. Sie sprang zur Seite. Norman Kells stand mit hinter dem Kopf gefalteten Händen vor mir.
    Das Apartment glich schon auf den ersten Blick einem Waffenlager. Abgesehen von den automatischen Pistolen auf dem Boden lag die leergeschossene Pump-Gun auf der Couch, dazu mehrere weitere Waffen auf dem Tisch – darunter auch eines jener Spezialgewehre für Scharfschützen, die für Norman Kells’ Ruhm als ungekrönten König der Konstrukteure gesorgt hatten.
    Er hatte sich eingerichtet wie in einer Festung, so als hätte er ständig Angst davor, von den sogenannten Verschwörern angegriffen zu werden. Und da seiner Ansicht nach ja auch die Behörden, die Justiz und die Polizei von diesen Verschwörern unterwandert waren, waren wir seine Feinde.
    Allerdings ließ er sich widerstandslos Handschellen anlegen und festnehmen. Ich verlas ihm seine Rechte, während Phil mit dem Field Office telefonierte.
    Jemand musste Kells abholen. Im ziemlich engen Fond des Jaguar war ein Gefangenentransport, der den Sicherheitsbestimmungen entsprach, nicht möglich. Und bei jemandem wie Kells taten wir sicher gut daran, uns haarklein daran zu halten, denn wie gefährlich dieser Mann war, hatte er ja soeben unter Beweis gestellt.
    Außerdem forderten wir unsere Erkennungsdienstler an. Abgesehen davon, dass die Waffen sichergestellt werden mussten, würden jetzt unsere Ballistiker auch einiges zu tun bekommen.
    »Ich werde nicht schweigen«, sagte er, nachdem ich ihn darüber belehrt hatte, dass genau dies sein gutes Recht war. »Ich will reden! Und alle sollen mich hören! Alle sollen hören, was wirklich geschieht.«
    »Mister Kells, Sie unterliegen wohl einem Missverständnis«, sagte Phil. »Niemand wird Ihnen eine weitere Bühne zur Verbreitung Ihrer Ideen zur Verfügung stellen. Es geht hier um Morde – und ob Sie damit etwas zu tun haben, wird sich schnell herausstellen.«
    Ich deutete auf das Kells-Gewehr auf dem Tisch. Die Zieloptik war abgeschraubt worden und lag daneben. Offenbar hatten wir Norman Kells bei der hingebungsvollen Pflege seiner Waffen gestört. »Mit so einer Waffe sind zwei Menschen erschossen worden. Sie brauchen nicht so überrascht zu tun, es ist kaum möglich, dass Sie das nicht mitbekommen haben. Die Medien waren voll davon, und es würde mich schon sehr wundern, wenn jemand, dem dieses Thema so am Herzen liegt wie Ihnen, das nicht mitbekommen hätte!«
    »Hören Sie …«
    »Wo waren Sie am Dienstag, den …«
    »Sie brauchen sich keine Mühe zu geben, ich geb’s ja zu!«
    Im ersten Moment glaubte ich, mich verhört zu haben. »Wie bitte?«
    Kells nickte. »Ja, ich gebe es zu«, bestätigte er. »Ich habe damit zu tun.«
    »Habe ich mich da verhört?«, hakte ich nach. »Gerade haben Sie noch das Gegenteil behauptet.«
    »Es ist die Wahrheit. Ich habe diesen Makler und den Ex-Staatsanwalt umgenietet. Jeder konnte sehen, dass meine Waffe perfekt ist. Wirklich perfekt. Und ich finde, wenigstens das sollten auch Sie anerkennen!«
    Phil und ich wechselten einen Blick. Keiner von uns konnte in diesem Moment seine Ratlosigkeit verbergen.
    ***
    Die Kollegen Joe Brandenburg und Les Bedell trafen ein und sorgten für Norman Kells’ Abtransport zur Federal Plaza. Dort würden sich unsere Verhörspezialisten um ihn kümmern. Es war nur zu hoffen, dass sie den Wahrheitsgehalt seines Geständnisses sicher einschätzen konnten.
    Nachdem Joe und Les bereits mit dem Gefangenen weggefahren waren, tauchten unsere Kollegen Sam Steinberg und Mell Forster auf. Die beiden gehörten zum Erkennungsdienst des FBI. Häufig bedienen zwar auch wir vom Field Office New York uns der Kapazitäten der

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