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Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe

Titel: Jerry Cotton - 2913 - Die beste Waffe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Scientific Research Division, aber darüber hinaus haben wir auch noch unsere eigenen Kräfte zur Spurensicherung.
    »Sieht ja wie ein Waffenladen aus«, meinte Sam.
    Ich deutete auf das Scharfschützengewehr. »Es wäre nett, wenn ihr diese Waffe zuerst abspuren könntet. Es könnte nämlich die Tatwaffe sein, und das heißt, sie muss so schnell wie möglich zu den Ballistikern.«
    »In Ordnung, kein Problem«, sagte Sam.
    Mein Handy klingelte. Mr High war am Apparat. »Ich habe soeben mit Donna Sullivan vom FBI Field Office Richmond gesprochen«, erklärte unser Chef. »Sie wird mit ihren Kollegen eine Durchsuchung von Norman Kells’ Farm vornehmen. Die neue Sachlage hat dazu geführt, dass ich einen entsprechenden Beschluss erwirken konnte.«
    »Dann wissen wir ja in Kürze, was Sache ist«, meinte ich.
    »Wir wollen den Tag nicht vor dem Abend loben, Jerry. Nach allem, was ich bisher über diesen Kells weiß, scheint er ausgesprochen misstrauisch zu sein. Und wenn er sich wirklich so verfolgt fühlt, dann wird er kaum so leichtsinnig sein, etwa Kundenlisten für seine Einzelanfertigungen in seinem Farmhaus herumliegen zu lassen. Aber jedenfalls ist das ein Anfang.«
    Mr High beendete das Gespräch.
    »Du machst ein ziemlich skeptisches Gesicht«, stellte Phil fest, während ich das Mobiltelefon wieder in meiner Jackentasche verschwinden ließ.
    »Schon möglich«, murmelte ich.
    »Na, spuck’s schon aus! Was geht dir im Kopf herum?«
    Ich hob die Augenbrauen. »Hältst du dieses Geständnis etwa für glaubwürdig?«
    »Dazu habe ich erst eine Meinung, wenn die Kollegen jeden einzelnen Tatumstand haarklein mit ihm durchgegangen sind und er sich dann entweder in heillose Widersprüche verstrickt oder an der einen oder anderen Stelle vielleicht sogar Täterwissen preisgibt.«
    »Mein Instinkt sagt mir, dass der Kerl einfach nur nicht richtig tickt.«
    »Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, Jerry.«
    »Wieso?«
    »Wenn er jetzt die Wahrheit sagt und tatsächlich die Morde begangen hat, ist er mit Sicherheit verrückt. Nur Verrückte erschießen wahllos Menschen, um den Perfektionsgrad einer Waffe zu beweisen.«
    »Richtig«, nickte ich.
    »Aber wenn er lügt und sein Geständnis nur irgendeinem übersteigerten Geltungsbedürfnis entspricht, ist er genauso verrückt, würde ich sagen. Aber Psychologen sind wir beide nicht.«
    ***
    Wir unterhielten uns noch mit dem Vermieter, der Norman Kells die Wohnung unter dem Namen John Smith vermietet hatte. Er wohnte im Erdgeschoss, trug den Namen James Ellison, war Mitte siebzig und hatte das ganze Haus vor zwanzig Jahren geerbt.
    Seitdem war die Verwaltung seines Besitzes zu seinem Lebensinhalt geworden. Er empfing uns in seiner Wohnung, die so sehr mit Mobiliar vollgestellt war, dass sie ziemlich eng und klein wirkte. »Ich kann Ihnen leider nichts anbieten«, meinte er. »Wieso erkundigen Sie sich nach Mister Smith?«
    »Er heißt in Wirklichkeit Norman Kells«, stellte Phil fest.
    James Ellison zuckte nur mit den Schultern, was bei ihm etwas unbeholfen aussah, weil er einen ziemlich krummen Rücken hatte. »Keine Ahnung. Das hat mich auch nie interessiert. Mister Smith hat nie Probleme gemacht und seine Miete immer pünktlich gezahlt. Das ist alles, was für mich zählt.«
    »Haben Sie gewusst, dass sein Apartment einem Waffenlager gleicht?«
    »Ja, das wusste ich«, bestätigte er zu meiner Überraschung. »Wenn er hier war, hat er immer mal wieder andere Waffen hergebracht und in seinem Apartment aufbewahrt. Das ist legal! Man darf in New York Waffen besitzen, aber nicht in der Öffentlichkeit tragen, nicht wahr?«
    »Ja, das ist korrekt.«
    »Aber innerhalb der Mauern dieses Hauses gelten keine Einschränkungen. Das ist Privatbesitz. Ich habe ihm neulich noch geholfen, eine Kiste mit Munition in sein Apartment zu bringen. Hätte ich besser nicht tun sollen.«
    »Und wieso?«, hakte ich nach.
    »Natürlich wegen dem Rücken. Das habe ich noch tagelang gespürt.«
    »Was wollte er mit all den Waffen?«
    »Nun, ich möchte meinem Mieter eigentlich nicht unbedingt Schwierigkeiten machen.«
    »Mister Ellison, es ist Ihre Pflicht, die Wahrheit zu sagen. Und ob Sie Ihren Mieter damit in Schwierigkeiten bringen, ist noch überhaupt nicht gesagt«, stellte ich klar.
    »Außerdem sind die Schwierigkeiten, in denen er jetzt steckt, so groß, dass ihm das Wasser bis zum Hals steht«, ergänzte Phil. »Er hat zugegeben, zwei Morde hier in New York begangen zu haben. Und zwar

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