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Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst

Titel: Jerry Cotton - 2914 - Der Geruch der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Augenwinkeln heraus sah ich, dass Phil sich schützend vor Sun stellte. Sie waren hinter uns gewesen und befanden sich noch auf dem Fußweg. Der Wagen fuhr an ihnen vorbei.
    »Zurück ins Haus«, schrie Phil.
    Ich half Mrs Kim auf die Beine und schob sie zur Haustür. In diesem Moment hörte ich, wie der Fahrer den Rückwärtsgang einlegte. Das Getriebe krachte und die Räder setzten sich quietschend in Bewegung.
    Mrs Kim hielt den Schlüssel vor das Schloss. Aber ihre Finger zitterten zu stark. Ich nahm ihr den Bund aus der Hand, als plötzlich ein Schuss fiel. Er klang verdammt laut in der abendlichen Stille. Ein zweiter folgte und ich hörte ein Pfeifen an meinem Kopf vorbeizischen. Das war knapp gewesen.
    »Gib mir Feuerschutz, Partner«, rief ich und rammte den Schlüssel ins Schloss. Erneut ertönte das Quietschen der Bremsen.
    Phil erledigte seinen Job und gab eine Salve Schüsse ab. Er tat sein Bestes, aber was sollte er allein gegen einen im Auto sitzenden Schützen ausrichten? Wir standen wie auf dem Präsentierteller. Keine Deckung weit und breit.
    Ich drehte den Türknauf. Mir blieben nur noch wenige Sekunden, dann wäre der Wagen wieder direkt vor der Tür und der Schütze hätte freies Schussfeld. Die Kugeln würden uns durchlöchern wie ein Sieb. In diesem Augenblick vernahm ich das Aufheulen einer Polizeisirene.
    Es war das schönste Geräusch, das ich je gehört hatte. Wie gut, dass Mr High für verstärkte Polizeiüberwachung für diese Gegend gesorgt hatte. Die Schüsse hörten auf. Das war genau die Verschnaufpause, die ich brauchte, um die Tür aufzustoßen und die Kims ins Haus zu schieben.
    Als das erledigt war, riss ich meine SIG Sauer aus dem Halfter. Mit gezogener Waffe ging ich auf den Wagen zu. Doch der Fahrer hatte bereits den Vorwärtsgang eingelegt und brauste davon. Das Quietschen der Reifen verklang am Ende der Straße.
    »Bist du verletzt?«
    Phil schüttelte den Kopf. »Alles in Ordnung.«
    Eine Sekunde später hielten unsere Retter, ein Streifenwagen des NYPD, vor der Einfahrt. »Jemand verletzt?«, fragten auch sie.
    Ich zog meine Marke. »Folgen Sie dem Wagen«, befahl ich.
    Sie nickten verdutzt und preschten los.
    Mrs Kim und Sun kauerten hinter der Couch, als wir das Haus betraten. Schützend hielt Mrs Kim ihre Tochter im Arm. Ich schaute an beiden hinab. Sie zitterten und waren genauso verdreckt wie wir. Aber ich konnte keine Verletzung, kein Blut an ihnen entdecken.
    Ich prüfte alle Fenster. Ein paar Nachbarn rannten aufgeregt auf die Straße und fragten, was passiert sei. Ansonsten war es draußen ruhig. Von weiteren übelwollenden Bewachern war nichts zu sehen.
    »Die haben gewartet, bis sich ihnen eine Chance bot«, sagte Phil. »Das war gut geplant und kühl umgesetzt.«
    Ich griff nach meinem Telefon. Mr High nahm sofort ab. »Was gibt es, Jerry?«
    »Nichts Gutes. Auf die Familie Kim wurde gerade geschossen.«
    »Wurde jemand verletzt?«
    »Nein, das glücklicherweise nicht. Aber hier ist was Größeres am Laufen als ein Krankenhaus mit mangelnder Nachsorge.«
    »Das sehe ich auch so.«
    Ich warf Phil einen Blick zu. Der nickte. »Wir würden Mistress Kim und ihre Tochter nur ungern ins Krankenhaus fahren. Dort ist es zu gefährlich. Sie brauchen Schutz. Die Leute, die hinter ihnen her sind, sind zu allem fähig.«
    »Bringen Sie sie ins Office. Hier sind sie vorerst sicher.«
    Mrs Kim schaute mich vorwurfsvoll an. Sie wollte ihren Mann sehen. Aber auf der anderen Seite war sie genauso um die Sicherheit ihrer Tochter besorgt wie wir.
    »Für Mister Kim werde ich eine Überwachung anfordern«, erklärte ich. »Ein Kollege vom NYPD soll sich vor sein Zimmer setzen.«
    Mr High war einverstanden. »Tun Sie das, Jerry.«
    ***
    Nach einer halben Stunde kehrte der Streifenwagen zurück. Die aufgeregten Nachbarn eilten zu ihm und redeten wild gestikulierend auf die beiden Kollegen ein. Ich ging nach draußen.
    »Es ist alles in Ordnung«, rief ich den Nachbarn zu. »Gehen Sie wieder in Ihre Häuser.«
    Die Leute murrten, aber als sie merkten, dass sie von uns nichts erfahren würden, zogen sie ab.
    »Agent Cotton, wir haben den Wagen leider auf dem Expressway verloren. Sorry.«
    »Konnten Sie das Nummernschild ausmachen? Oder den Autotyp?«, fragte ich. Ich ahnte, dass es der Ford Focus von heute Morgen war, aber ich wollte es bestätigt wissen.
    »Es war ein dunkler Ford Focus. Die Nummernschilder waren allerdings gestohlen.«
    »Geben Sie eine Fahndung nach dem Wagen

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