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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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versorgt. Ein Mann des SWAT-Kommandos führte ihn jetzt über die Straße zu einem Einsatzwagen. Auch er sollte zunächst im Krankenhaus einem Arzt vorgeführt werden, der sich die Wunde genauer anschauen sollte.
    Nur eine kleine Schar Schaulustiger – vielleicht zehn Männer und Frauen – hatten sich versammelt, die die Beamten vor Ort mühelos mittels Flatterband vom der Einsatzstelle fernhalten konnten.
    Den drahtigen Mann mit den grau melierten Haaren an den Schläfen und den schwarzen Augen kannte niemand, trotzdem hatte er sich eifrig an den Gesprächen und Mutmaßungen der Leute beteiligt, von denen zwar keiner etwas gesehen hatte, aber jeder etwas wusste.
    Dieser Mann stand wie die anderen mitten auf der Fahrbahn, in der hinteren Reihe, und bewegte sich langsam seitwärts in Richtung eines grün lackierten Pick-up. Er öffnete die Fahrertür, stieg ein, startete den Motor und lehnte sich noch einmal heraus. Keine 20 Yards von ihm entfernt führte ein SWAT-Mann den Festgenommenen in Richtung Einsatzfahrzeug. Plötzlich hielt der Graumelierte eine Pistole mit einem langen Schalldämpfer in der Hand. Das ploppende Geräusch der beiden Schüsse hörte niemand, aber als Alfie Daffoyle mit zwei Kugeln im Kopf tot auf der Straße zusammensank, brach die Hölle los.
    Chaled Machabi ließ sich auf den Sitz fallen und trat das Gaspedal durch. Der Motor brüllte auf, 250 PS katapultierten den Wagen vorwärts. Gummi radierte über den Asphalt, ehe es Griff bekam und den getunten Wagen beschleunigte. Schlingernd raste Machabi im Pick-up davon. Hoffentlich hatte der irre Ex-Marine den Koffer nicht irgendwo in seiner Wohnung versteckt … Er sah auf seine Armbanduhr. Seine eigenen Jungs mussten inzwischen bei Daffoyle zu Hause sein und den Koffer abholen. Dann wäre die ganze Geschichte bald über die Bühne gebracht.
    ***
    Es hatte uns wenig Mühe gekostet, die Adresse dieses Alfie Daffoyle herauszufinden. Jetzt brausten wir mit eingeschaltetem Rotlicht in meinem Jaguar seiner Adresse entgegen. Wir hatten es natürlich eilig, denn wir mussten damit rechnen, dass sich das Diebesgut, also der aus dem Institut entwendete Koffer, noch dort befand – auch wenn wir nicht mit letzter Sicherheit wussten, was genau darin war. Unwichtige Antriebskomponenten oder das komplette Wunderwerk der Technik? Und wer wusste noch davon?
    Recht schnell lag uns auch Daffoyles lückenlose Biografie vor. Er hatte das typische Leben eines Angehörigen des US Marine Corps geführt, war alle paar Jahre umgezogen und hatte neue Aufgaben übernommen. Es waren weniger Kampfeinsätze, die seine Geschichte prägten, als vielmehr Garnisonsaufgaben. Phil hatte den Bericht auf dem Bordcomputer aufgerufen und las sich ein.
    Dann hatten wir die Bronx erreicht. Ich bog von der Randall Avenue nach rechts auf das Gelände einer Tankstelle ab und ließ den Jaguar bis vor das dazugehörige Gebäude rollen.
    Mein Navigationssystem hatte mir angezeigt, dass Daffoyle in der Coster Street gemeldet war – diese Straße ging sofort hinter der Tankstelle von der Randall Avenue ab. Und weil die Wohnung, zu der wir wollten, ganz am Anfang der Straße war, bot die Tankstelle den perfekten Abstellplatz für meinen doch nicht ganz unauffälligen Jaguar.
    Die Gegend hier war eigentlich eine Mischung aus Industrie- und Gewerbegebiet. Hier wohnte kaum jemand. Und wenn doch, dann aus einem von zwei Gründen: Entweder konnten sich die Leute nichts anderes leisten oder sie waren ganz gern ein bisschen unter sich und scheuten die Aufmerksamkeit lästiger Nachbarn.
    Für Alfie Daffoyle mochte beides gelten, aber so genau wollte ich das in diesem Moment auch gar nicht wissen. Wir erwarteten jeden Moment den Anruf von Mr High, der uns grünes Licht für eine Durchsuchung der Wohnung geben sollte. Denn auch wenn der Kerl inzwischen in Untersuchungshaft saß: Einfach so in seine Wohnung spazieren – das durfte selbst das FBI nicht. Mr High kümmerte sich gerade selbst bei der Staatsanwaltschaft um dieses Detail.
    Wir warteten derweil im Jaguar, denn es konnte sich nur um Minuten handeln, wie wir aus Erfahrung wussten. Wir hatten freie Sicht auf das Haus, in das wir wollten. Es war nicht mehr im besten Zustand und passte nicht so richtig in die Umgebung.
    Die drei Männer, die über die Straße kamen, passten auch nicht so richtig in die Umgebung, und deshalb fielen sie uns sofort auf. Tatsächlich gingen sie schnurstracks auf das Haus zu, in das wir auch wollten.
    Sicher, dort gab es

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