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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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vollem Lauf über die Frau auf dem Boden und rammte mit voller Wucht seine rechte Schulter gegen die Tür, die geradeaus lag.
    Krachend sprang sie aus dem Schloss, schwang auf und knallte gegen die Wand. Joe sprang vor; eine Gestalt links von ihm kauerte auf einem Sofa und richtete eine Waffe auf ihn.
    Joe machte einen Satz vorwärts, rollte sich ab und kam wieder auf die Beine. Kein Schuss war gefallen, als er abdrücken wollte. Im allerletzten Moment wurde er gewahr, dass der Mensch auf dem Sofa ebenfalls gefesselt und geknebelt war. Es war wohl der neunjährige Sohn der Familie. Sein Arm lagerte ausgestreckt auf einer Krücke und war mit Panzerband verklebt, ebenso wie die schwarze Spielzeugpistole, die Richtung Tür zeigte. Der Kleine hatte Todesangst, das erkannte Joe sofort, doch wenn er das hier über die Bühne bringen wollte, durfte er keine Zeit verlieren.
    »Alles wird gut«, flüsterte Joe Brandenburg dem Kleinen zu. Dann wandte er sich um und ging auf den nächsten Raum los. Der Killer war noch hier, das sagte ihm sein Instinkt. Ganz sicher. Und er würde ihn sich jetzt schnappen.
    Kurz verharrte er. Hatte er da von unten nicht gerade ein schabendes Geräusch gehört?
    ***
    Die Adresse, zu der uns Stacey flog, war von der Luft aus relativ einfach zu finden. Wenn man Bushwick von oben sieht, sind die parallel verlaufenden Hauptverkehrsadern Broadway und Bushwick Avenue nicht zu übersehen. Die Adresse, die wir suchten, lag zudem ganz in der Nähe einer Schule.
    Mit Stacey hatten wir eine sehr erfahrene Pilotin.
    Ich hatte inzwischen das Haus ausgemacht, in das wir vordringen mussten und wollte Stacey zeigen, welches es war. Doch sie winkte ab. »Schon gesehen«, sagte sie in ihr Mikro, und Phil und ich hörten ihre warme Stimme auf unseren Kopfhörern.
    »Es wird schwierig sein, einen Landeplatz zu finden«, äußerte ich meine Sorge.
    »Nicht, wenn wir es eilig haben«, kam Staceys Antwort postwendend.
    Es dauerte nicht lange, bis ich verstand, was ihr Plan war. Ohne jeden Zweifel war sie im Begriff, mit ihrem kleinen Vogel mitten auf der Straße zu landen. Ich fand das extrem gewagt, zumal etliche Pkw entlang der Fahrbahnränder abgestellt waren. Aber ich hatte tiefes Vertrauen zu unserer Pilotin.
    Nach ein paar Korrekturen und kleinen Bocksprüngen in der Luft schaffte sie es. Die Kufen setzten überraschend sanft auf dem Asphalt auf.
    »Raus mit euch, ich parke auf dem Schulhof da drüben!«
    Phil und ich verstanden; blitzschnell schnallten wir uns ab und bereits im Sprung nach draußen zogen wir unsere Dienstwaffen.
    Im Laufschritt ging es auf direktem Wege in das Haus, in dem – wie wir von Les telefonisch erfahren hatten – unser Kollege Joe seit wenigen Minuten den unbekannten Schützen festnehmen wollte.
    Joe hatte unten ganze Arbeit geleistet. Die Haustür hatte sich aus ihren Angeln verabschiedet. Für immer, wie es aussah.
    Blitzschnell hatte ich mit meinem Partner Phil die untere Etage durchsucht, ohne ein Wort zu wechseln.
    Dann schlichen wir die Treppe hoch. Auf halber Höhe machte ich auf unsere Anwesenheit aufmerksam.
    »Joe, ich komme jetzt hoch!«
    Mir war klar, dass der Unbekannte, wenn er noch im Haus war, mithörte, und dass er den Lärm des landenden Hubschraubers nicht mitgekriegt hatte, war äußerst unwahrscheinlich. Also erwartete er zusätzlichen Besuch wahrscheinlich schon.
    Aber ich musste Joe sowieso warnen und ihn wissen lassen, dass wir jetzt angekommen und im Haus waren, denn ich wollte mir ungern eine seiner Magnum-Kugeln einfangen. Andererseits – man konnte nie wissen. Also unterschlug ich, dass Phil gleich hinter mir war. Joe konnte sich das sowieso denken.
    ***
    Mit drei Mann lässt sich eine Etage deutlich komfortabler, schneller und sicherer durchkämmen, als wenn ein Mann auf sich allein gestellt ist. Ich erkannte Joes Gesicht gegenüber; er schaute um die Ecke. Jetzt, da wir zu dritt waren, ergab sich das weitere Vorgehen von selbst. Wir drei kannten uns gut, waren ein eingespieltes Team.
    Während Phil und ich alles sicherten, zog Joe langsam die gefesselte Frau in den Raum gegenüber, um sie aus der Schusslinie zu bringen, falls es so weit kommen sollte.
    Jeder von uns wusste genau, was jetzt zu tun war. Ein paar Handzeichen reichten, und wir nahmen unsere Positionen ein. Unter gegenseitiger Deckung bereiteten wir als Nächstes den Sturm des Raumes auf der linken Seite vor. Mit einem wuchtigen Tritt sprengte ich das Schloss und stürmte vor. Ich wirbelte

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