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Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt

Titel: Jerry Cotton - 2916 - Das Marlin-Projekt Kostenlos Bücher Online Lesen
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drangehängt«, berichtete Steve Dillaggio. Er saß auf seiner Schreibtischplatte und hielt per Telefon Verbindung zu mir und Phil.
    »Wir haben etwas erfahren, das euch brennend interessieren dürfte, Jerry«, sagte Steve, der die Leitung des operativen Teils dieses Einsatzes übernommen hatte. »In dem Koffer ist quasi der fertige Torpedo – samt Sprengsatz. Wir wissen nicht, welcher Sprengstoff da drin ist, aber seht euch bloß vor!«
    »Guter Hinweis, Steve. Besten Dank, Mann! Und was heißt das für uns? Was passiert, wenn wir schießen und den Koffer treffen?«, wollte ich wissen.
    »Keine Ahnung, Jerry. Aber Fred Nagara und Ben Harper kümmern sich drum. Sie holen Dr. Cassia Haigh gerade zur Befragung ab. Wir hoffen, dass sie all diese Fragen beantworten kann.«
    »Meldet euch!«, sagte ich. Dann konzentrierte ich mich wieder auf die Verfolgung des schwarzen SUV. Der Fahrer war ein gewiefter Bursche, der seinen Lincoln beherrschte. Ich hielt trotzdem mit. Mein Jaguar hatte schließlich noch ein paar PS mehr unter der Haube.
    Wir waren den Flüchtigen dicht auf den Fersen geblieben, waren die komplette Randall Ave mit hoher Geschwindigkeit in westliche Richtung gerast, am Ende links auf die Edgewater Road eingebogen. Der Verkehr hielt sich in Grenzen, sodass die Gefahr, dass Unbeteiligte in einen schweren Unfall verwickelt würden, eher klein war.
    Ich wollte es dennoch nicht drauf ankommen lassen. Mein Ziel war klar: den SUV so schnell wie möglich stoppen und die Insassen im besten Fall verhaften.
    Ich wusste, dass Steve uns Verstärkung schickte, die wahrscheinlich auch schon unterwegs war, aber darauf konnte ich mich jetzt nicht verlassen.
    »Pass auf, Jerry!«, rief Phil plötzlich und zeigte nach vorne. Etwas war aus dem Fenster des rasenden Lincoln geworfen worden. Etwas wie ein Schraubenschlüssel, der beim Aufprall auf den Asphalt wieder ein Stück in die Luft sprang – und auf den ich geradewegs zuraste! Keine schöne Vorstellung, dass einem bei Tempo 150 ein Eisenwerkzeug durch die Windschutzscheibe geflogen kommt.
    Ich stieg so fest in die Bremse, wie ich konnte. Der Jaguar brach hinten aus, doch ich fing ihn ab und brachte ihn sofort wieder auf Spur. Der Abstand zum SUV betrug etwa 40 Yards. Wieder flog vor uns etwas aus dem Fenster, ich konnte nicht erkennen, was es war, doch diesmal rutschte es gleich an den Straßenrand. Als Nächstes sah ich, wie sich ein Arm aus dem Fenster auf der Beifahrerseite zu winden begann; die zugehörige Hand hielt eine Pistole.
    Ich konnte die Schüsse nicht hören, sah aber, wie die Schusshand in einem regelmäßigen Rhythmus durch den Rückstoß nach oben gerissen wurde. Ich begann schlingernd zu fahren, um kein allzu leichtes Ziel abzugeben. Phil ließ jetzt auch sein Fenster hinabgleiten, nestelte seine SIG Sauer hervor und nahm seinerseits den schwarzen SUV unter Beschuss.
    Wir machten langsam Boden gut, inzwischen hatte ich den Abstand auf 20 Yards verkürzt. Mir war nur nicht klar, wie ich den bulligen Muskelprotz vor uns stoppen sollte. Von der Fahrbahn abdrängen kam nicht in Frage – da hätten wir alt ausgesehen.
    Unvermittelt schlitterte der Lincoln nach rechts in eine Seitenstraße. Nur mit größter Mühe und fast einer Vollbremsung vermied ich, dass ich an der Einmündung vorbeiraste und viel Zeit verloren hätte. Auch mein Jaguar ächzte, als ich ihn abfing und die Verfolgung geradeaus wieder aufnahm. Der Arm mit der Waffe war längst wieder verschwunden.
    »Autsch, jetzt wird’s heiß«, rief ich. Ich hatte gesehen, dass sich ein paar hundert Yards vor dem SUV ein Patrol Car quergestellt hatte, um den Lincoln zu stoppen. Die Cops hatten sich links und rechts vom Wagen postiert und zielten – soweit ich das aus der Entfernung richtig sehen konnte – mit ihren Waffen auf den Lincoln. Doch dessen Fahrer machte gar keine Anstalten, auch nur vom Gas zu gehen. Rasend schnell flog er auf die Barriere zu, fast so, als wollte er das Fahrzeug der Cops einfach von der Straße fegen.
    Noch 100 Yards.
    Noch 50 Yards.
    Ich begann meinen Jaguar leicht abzubremsen.
    Noch 20 Yards.
    Der SUV blieb bei seinem Wahnsinnstempo.
    Ich sah, wie sich die beiden Cops mit Sprüngen in Sicherheit zu bringen versuchten.
    Noch zehn Yards – kawumm ! Der Fahrer hatte den Navigator gegen den Kofferraum des Patrolcar krachen lassen. Der SUV raste weiter, fast so, als wäre nichts geschehen. Wie ein Spielzeugauto drehte sich der Streifenwagen um die eigene Achse. Fahrzeugteile

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