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Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Titel: Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
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Barlow sich wirklich in der Bar aufhält, muss er größenwahnsinnig geworden sein«, sagte Blair.
    Junes Partner umklammerte das Lenkrad des Dodge Nitro. Normalerweise lagen seine Finger eher lässig auf dem Lenkkranz, doch jetzt wirkte Blair nervös.
    »Dieser Neuschnee macht mich fertig«, stöhnte er.
    Trotz moderner Technik stellte sich das zügige Fahren auf der immer dichter werdenden Schneedecke als eine Herausforderung dar.
    »Wir haben es gleich geschafft. Die Rückfahrt wird entspannter«, beruhigte ihn June.
    Als sie das leuchtende Reklameschild der Bar in der Straße ausmachte, seufzte June innerlich erleichtert auf. Ihr Partner stellte den Dodge auf dem Parkplatz ab, der zur Hälfte belegt war.
    »Das wird nicht einfach«, sagte Blair.
    Die Bar war gut besucht. In der einen Ecke tobte ein Wettkampf an einer Dartscheibe. Eine dichte Traube von Zuschauern hatte sich hinter den Spielern gebildet und feuerte den jeweiligen Favoriten lautstark an.
    »Siehst du Barlow irgendwo?«, fragte June.
    In solchen Situationen schätzte sie die ungewöhnlich hochgewachsene Figur ihres Partners besonders, der dadurch einen erheblich besseren Überblick hatte.
    »Nein. Du?«
    June konnte den Gangster ebenfalls nicht ausmachen.
    »Doch, da ist er. Links von den Zuschauern an der Dartscheibe«, rief Blair.
    Es war dermaßen laut in der Bar, dass sie sich nur so verständigen konnten. Niemand schenkte den beiden bislang mehr Aufmerksamkeit, als ihnen lieb war. Noch wussten June und Blair nicht, ob sich Barlow allein oder mit einigen seiner Handlanger in der Bar aufhielt. Sollte er Freunde unter den Gästen haben, konnte seine Reaktion June und ihrem Partner schnell zum Verhängnis werden.
    »Die Cops sind gerade eingetroffen«, meldete Blair.
    Erleichtert nickte sie und machte ihm ein Zeichen. Anschließend trennten sie sich, um Barlow von zwei Seiten in die Zange zu nehmen. Da die Officers die eindeutige Anweisung hatten, sich nach dem Eintreffen umgehend bei June oder Blair zu melden, wollten sie keine Zeit mehr verstreichen lassen.
    »Stan Barlow?«
    June sprach den Gangster an, der dem Wettkampf konzentriert beiwohnte. Barlow wandte den Kopf und schaute June an. Sie konnte sehen, wie er sie erkannte, und bemerkte das gleichzeitige Straffen seiner Muskeln.
    »Machen Sie keine Dummheit, Barlow!«, warnte ihn June.
    Genau wie Blair hatte sie die Dienstmarke gut sichtbar am Revers ihrer Jacke befestigt und vermied so mögliche Irrtümer.
    »Hau ab, Stan!«
    Zwei der Zuschauer stellten sich June in den Weg, die sich aber nicht aufhalten lassen wollte. Den Mann auf der linken Seite stieß June einfach zurück und rammte fast gleichzeitig dem zweiten Freund Barlows ihren Ellenbogen hart in die Rippen. Mit einem Aufstöhnen sackte er über einem Tisch zusammen. Anfangs hatten die Anfeuerungsrufe der Zuschauer die handgreifliche Auseinandersetzung noch übertönt, doch nun wurden die anderen Gäste auf den Tumult aufmerksam.
    »FBI! Zur Seite!«, brüllte Blair.
    Er verschaffte sich unter Einsatz seiner kräftigen Hände und den Ellenbogen Platz, während Stan Barlow in einem Durchgang verschwand. June bahnte sich nicht weniger rücksichtslos den Weg und fragte sich, warum die Cops nicht eingriffen. Als sie den Durchgang erreichte, flog ihr Blick zurück zu den Gästen. Zu ihrer Verwunderung war nirgends die dunkelblaue Uniform eines Officer auszumachen.
    »Wo bleibt die Verstärkung?«, fragte auch Blair.
    »Keine Ahnung. Da muss etwas schiefgegangen sein. Dann schnappen wir Barlow eben allein«, erwiderte June.
    Der Gang war nur etwa sieben bis acht Yards lang und endete an einem Notausgang. Die Tür hatte sich hinter Barlow noch nicht wieder komplett geschlossen. Blair stieß sie mit dem Fuß auf und schob sich mit der SIG in der Hand vor.
    »Er flieht weiter«, rief er.
    Blairs scharfe Augen hatten die im Schneetreiben verschwindende Gestalt gerade noch so ausmachen können. June folgte ihrem Partner und warf im Laufen einen Blick über die Schulter. Auf dem Parkplatz stand kein Streifenwagen und sie fragte sich, was ihr Partner vorhin nur gesehen haben wollte.
    »Zurück!«
    Für einen winzigen Augenblick war June durch die Gedanken abgelenkt gewesen, sodass ihr das veränderte Verhalten Barlows entgangen war. Blair reagierte schneller und stieß seine Partnerin zur Seite. Der Cadillac schoss mit hoher Geschwindigkeit an ihr vorbei. June spürte den kräftigen Luftzug und erschauerte bei dem Gedanken, dass sie von Barlow

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