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Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei

Titel: Jerry Cotton - 2917 - Heisse Ware und kaltes Blei Kostenlos Bücher Online Lesen
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traten ähnlich wie Phil und ich auf der Stelle.
    »Barlow ist abgetaucht. Möglicherweise findet sich in der Sammlung von Culver ein Hinweis, der uns weiterbringt«, erklärte June.
    »Sammlung?«, fragte Phil.
    »Culver hat offensichtlich eine Privatfehde mit Tim Hanlan am Laufen gehabt. Seht selbst«, antwortete Blair.
    Der farbige Partner von June stieß eine Tür auf und ließ uns in das Arbeitszimmer des Detective eintreten. An der Wand genau gegenüber befand sich ein Porträtfoto des Anwalts, von dem diverse Linien wegführten. Staunend betrachteten wir die Auflistung von Daten, Zeitungsartikeln und kopierten Vernehmungsprotokollen. Es nahm nahezu die gesamte Wandfläche ein und stellte sicherlich die Sammlung vieler Monate dar.
    »Das ist ja unfassbar. Was hat Hanlan nur getan, dass Culver sich so extrem auf ihn eingeschossen hat?«, fragte Phil.
    Blair trat neben ihn und tippte mit dem Zeigefinger auf ein Vernehmungsprotokoll, das unweit des Porträts hing.
    »Das muss der Auslöser sein. Es war einer der ersten Fälle, die Culver als Detective untersucht hat«, erklärte er.
    »Der Mord an Sophie Barnes«, sagte eine Stimme hinter mir.
    Wir wandten uns um und schauten dem Captain des vierten Reviers ins Gesicht.
    »Culver hatte einen guten Instinkt und hatte bald genügend Indizien beisammen, die den Raubmörder vor Gericht bringen sollten. Doch da trat Tim Hanlan auf den Plan und schaffte es, dass einige der Indizien als unzulässig erklärt wurden«, sagte der Captain.
    Er berichtete von dem verzweifelten Bemühen des jungen Detective, den Raubmörder doch noch dingfest zu machen.
    »Hanlan bekam den Mann jedoch frei. Sechs Monate später wurde Strauss auf frischer Tat gestellt. Es blieb aber immer offen, wie ein Kleinganove wie er an einen Rechtsanwalt wie Hanlan geraten war«, erzählte der Captain.
    »Wenn man bedenkt, dass Hanlan nicht einmal ein Strafverteidiger ist, kann ich seine Zweifel gut nachvollziehen«, sagte ich.
    War an den Vorwürfen etwas dran oder hatte sich der Kollege vom NYPD lediglich verbissen?
    »Agent Cotton? Wir haben hier etwas gefunden«, meldete sich ein Techniker.
    Der drahtige Mann saß am Schreibtisch am Fenster und sichtete soeben die Dateien auf Culvers Computer. Wir stellten uns im Halbkreis hinter dem Stuhl auf, damit der Datenforensiker uns seine Entdeckung präsentieren konnte.
    »Detective Culver hat eine umfangreiche Datenbank erstellt. Das ist das Oberverzeichnis«, sagte er.
    Auf dem großen Monitor erschien die gängige Struktur, die wir in ähnlicher Weise aus unserem eigenen System kannten. Culver hatte sich eng an den vertrauten Aufbau gehalten, wodurch auch uns die Orientierung leichtfiel.
    »Hanlan soll mit allen diesen Leuten in Verbindung stehen?«, fragte Blair.
    Es war unfassbar. Allein im Oberverzeichnis entdeckte ich ein Dutzend Namen bekannter Gangster oder Gangs, die überwiegend mit Raubüberfällen oder Einbrüchen in Verbindung gebracht wurden.
    »Wenn das stimmt, hatte Ben von Anfang an recht«, stöhnte der Captain.
    Es würde eine ganze Weile dauern, bis die Spezialisten diese Datenbank ausgewertet hatten.
    »Wir sollten die Sammlung als Ausgangspunkt für neue Überprüfungen nehmen«, schlug June vor.
    Währenddessen hatte der Techniker willkürlich einige Unterverzeichnisse geöffnet. Ich schaute ihm dabei zu und so entging mir auch nicht der merkwürdige Name einer Datei.
    »Können Sie diese Datei bitte einmal öffnen?«, bat ich.
    Der Techniker kam meiner Bitte nach, und als die Daten auf dem Bildschirm erschienen, stieß Phil einen überraschten Pfiff aus.
    »Sieh mal einer an. Unser Tattoo-Studio«, sagte er.
    Mir war der Name des Geschäfts in der Hudson Street im Gedächtnis haften geblieben. Als ich ihn dann als Dateinamen entdeckte, schloss sich ein Kreis.
    »Dieses Studio liegt in der Hudson Street, dort wo Detective Culver unmittelbar vor seiner Ermordung gewesen ist«, erklärte ich den Umstehenden.
    Ausnahmsweise störte es Phil und mich überhaupt nicht, dass wir die gleiche Strecke zurückfahren mussten. Wir waren sehr gespannt, was uns in dem Tattoo-Studio erwarten würde. June und Blair wollten sich um die weitere Auswertung der Datenbank des Detective kümmern.
    ***
    Als Phil und ich das Tattoo-Studio betraten, empfing uns warme, abgestandene Luft.
    »Tür zu!«, brüllte ein Mann.
    »Sind Sie der Inhaber?«, fragte Phil.
    Ein Mann mit einer Lederweste über seinem gewaltigen, nackten Brustkorb kam auf uns zu. Die braunen

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