Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Staatsanwalt wird sich über das hervorragende Material freuen«, sagte June.
Sie wollte die Mappe schon zuklappen, als ihr Blair in den Arm fiel. Verblüfft ließ sie ihren Partner gewähren, der zu einer Seite blätterte und eine Weile auf die dort aufgeführten Namen mit persönlichen Angaben starrte.
»Kennst du jemanden davon?«, fragte sie.
Blair tippte auf einen der Namen.
»Sagt dir diese Telefonnummer nichts?«, fragte er.
June, Les und Joe warfen einen Blick darauf.
»Das ist ein Anschluss in Washington. Diese Zahlenfolge gehört zu einer Bundesbehörde«, murmelte June.
Während sie noch spekulierte, hatte Joe die angegebene Telefonnummer über sein Mobilfunkgerät bereits angewählt.
»Wer spricht dort?«, fragte er.
Seine Kollegen sahen, wie sich seine Gesichtszüge strafften.
»FBI! Special Agent Brandenburg aus dem Field Office New York. Welcher Agent nutzt diesen Anschluss normalerweise?«, wollte er wissen.
Als er eine Minute später den Namen an seine Kollegen weitergab, erbleichte June.
»Wir müssen unbedingt Jerry und Phil warnen. Mein Gott, die ermitteln zusammen mit einem Verräter der ICE!«, rief sie.
***
Wenige Augenblicke später erfuhr ich, warum der Chief nicht persönlich in der Wohnung von Monroe erschienen war.
»Er verfolgt eine Gruppe der Schmuggler? Ganz allein?«, fragte ich.
Der junge Cop schaute mich betroffen an. Er hatte den dringenden Funkruf aus dem Revier erhalten, während er neben mir stand. So konnten Phil und ich mit anhören, wo sich Chief Townsend aufhielt.
»Was soll das heißen, der Funkkontakt ist abgebrochen? Wann genau?«, bohrte ich weiter.
Sehr schnell wurde klar, dass etwas nicht in Ordnung sein konnte. Phil machte dem Cop ein Zeichen.
»Wir holen unseren Wagen und fahren zu der Stelle, von der Chief Townsend sich zuletzt gemeldet hat. Sagen Sie das Ihren Leuten, und dann benötigen wir ein Funkgerät«, sagte er.
Der Officer eilte mit uns hinunter zu seinem Streifenwagen und überreichte uns das Funkgerät seines Partners, der ihn unverständlich anschaute.
»Ich folge Ihnen, sobald ich Pete eingewiesen habe«, versprach er.
Phil und ich rannten zu unserem Hotel, sprangen in den Mietwagen und fuhren los. Während ich den Wagen lenkte, ließ Phil sich über Funk lotsen. Ohne diese Unterstützung hätten wir vermutlich den Jeep des Chiefs nicht so schnell gefunden.
»Wir haben den Wagen entdeckt«, meldete Phil.
Ich zog die SIG und stieg langsam aus. Ich schaltete die Taschenlampe ein und näherte mich dem Jeep mit größter Vorsicht. In der näheren Umgebung war kein Haus erleuchtet und ich fragte mich, was Townsend bewogen hatte, hier anzuhalten.
»Der Wagen ist leer«, rief ich.
Mein Partner sicherte mich und trat dann einige Schritte zurück, um einen Blick auf die andere Seite des Jeeps zu werfen. Sein Aufstöhnen genügte mir völlig. Ich eilte zu Phil und schaute in das Gesicht des toten Chief Townsend.
»Jemand hat ihm in den Rücken und anschließend in den Kopf geschossen. Vermutlich hat der Chief nicht einmal mitbekommen, was passierte«, sagte Phil.
Seine Stimme war belegt, als er die schlechte Nachricht ans Revier weitergab. Keine drei Minuten später rollte ein Streifenwagen aus und der junge Cop trat zu uns, der vorhin schon in der Wohnung von Monroe gewesen war.
»Mein Gott! Die haben den Chief ermordet«, stieß er hervor.
Obwohl sein Gesicht einen grünlichen Stich annahm, hielt der Officer sich gut.
»Wenn die Schmuggler es für erforderlich hielten, Chief Townsend hier zu erschießen, muss er ihnen dicht auf den Fersen gewesen sein«, stellte ich fest.
Zwischen dem letzten Funkkontakt zu ihm und unserem Eintreffen waren keine zehn Minuten vergangen. Hatte den Killern die Zeit gereicht, um ihre Zelte abzubrechen und von hier zu verschwinden?
»Vermutlich sind seine Mörder noch ganz in der Nähe. Können Sie herausfinden, welches der Ferienhäuser in einem Umkreis von drei Meilen zurzeit vermietet ist?«, fragte ich den Cop.
Er konnte es. Es reichten zwei Anrufer, um die gewünschte Auskunft zu erhalten. Als der Officer uns auf einer Geländekarte die vermieteten Objekte zeigte, trafen drei weitere Cops ein. Der Älteste von ihnen ging neben dem Leichnam von Chief Townsend in die Hocke und hob die Decke an, die ich über ihm ausgebreitet hatte. Mit finsterer Miene schaute er einige Sekunden ins Gesicht seines Vorgesetzten, bevor er den Zipfel losließ und sich erhob.
»Er ist aus Bangor weggezogen, um seiner
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