Jerry Cotton - 2927 - Ueberfahrt ins Grab
Gangster. Der drehte die Säge ungerührt weiter und jetzt konnte auch Blair sehen, wen der Mann attackieren wollte. Ein eisiger Schrecken fuhr ihm in die Glieder.
»Vorsicht, June!«, brüllte er aus Leibeskräften.
Doch seine Partnerin lieferte sich zusammen mit einem Spezialisten des NYPD ein heftiges Feuergefecht mit zwei der Männer von Cem Yildiz. Sie hörte vermutlich nicht einmal Blairs Warnung. Der verdrängte die Gefahr für seine eigene Person und lief auf den Gangster zu.
»Weg von der Säge«, brüllte Blair.
Er zielte auf die Schulter des Gangsters und zog den Stecher der SIG zweimal durch. Als die Kugel ins Schultergelenk des Mannes einschlug, verriss dieser die Säge und taumelte zurück. Mit einem unheimlichen Kreischen lief das Gerät aus und krachte vor Blairs Füße.
»Alles in Ordnung?«, fragte June.
Sie starrte fassungslos auf ihren Partner, der sich mit einem schnellen Sprung aus der Gefahrenzone gebracht hatte.
»Nichts passiert. Ich wollte nur nicht, dass der Kerl dich in kleine Stücke schneidet«, erwiderte Blair.
June schaute von ihm zu dem ohnmächtigen Gangster am Boden und erfasste, in welcher Gefahr sie geschwebt hatte.
»Sorry, Großer. Ich habe zwar gehört, dass jemand die Säge angeworfen hatte, aber ich musste mich auf die beiden Schützen konzentrieren«, erwiderte sie.
»Schon gut. Er konnte sein Vorhaben nicht umsetzen«, winkte Blair ab.
***
Nach und nach ebbte der Lärm in der Halle ab. Der Einsatzleiter des SWAT-Teams kam auf June und ihren Partner zu.
»Wir haben das Schlimmste verhindern können. Unter den Gangstern gibt es zwei Tote und fünf Verletzte. Die Übrigen haben sich ergeben«, meldete er.
June schaute auf ihre Armbanduhr. Der Zugriff war bereits nach sieben Minuten beendet und ein Erfolg geworden. Sie ging hinüber zu den Gangstern, die von den Cops durchsucht und mit Plastikfesseln fixiert worden waren. Jetzt hockten sie in einer Reihe an der Wand.
»Yildiz ist nicht dabei«, stellte Blair fest.
Ganz am Ende der Reihe saß Edward Payne und starrte finster vor sich auf den Boden.
»Das war eine dumme Idee, Payne. Das alles nur, weil man Ihnen einen Teil des Geschäfts abnehmen wollte?«, fragte June.
Payne hob den Kopf und starrte sie wütend an. Sein Blick ging nach links zu den Mitgliedern der Grauen Wölfe .
»Diese Verrückten wollten mir nicht nur einen Teil des Geschäfts abjagen, Agent Clark. Sie wollten sich einen sehr großen Teil des Kuchens unter den Nagel reißen, um ihren Schwachsinn in der Türkei zu finanzieren«, stieß er hervor.
»Sie wollen sich den Gegner doch nur starkreden«, provozierte Blair.
Payne war dermaßen in Rage geraten, dass er jede Vorsicht vergaß. Er gab zu, dass er die Grauen Wölfe hatte beobachten lassen. Als seine Männer von deren Plänen erfuhren, kidnappte Payne zwei der Wölfe .
»Die kleinen Scheißer haben uns angefleht, ihnen nichts zu tun. Sie würden das Geld schließlich für den Aufbau eines türkischen Superstaats benötigen. Himmel, was für ein Schwachsinn!«
June und Blair mussten ihn nicht animieren zu reden. Edward Payne beschimpfte die Wölfe und ihr Vorhaben. Da es seine Geschäfte bereits massiv behinderte, entschied er sich zu einer radikalen Lösung.
»Ich wusste ja, in welcher Bar sich diese politischen Spinner immer versammelten. Leider hat die Sprengkraft nicht ausgereicht, um alle von ihnen zu töten«, stieß Payne hervor.
Während June und Blair sich das Geständnis des Gangsters anhörten, leiteten Joe und Les die Durchsuchung der Geschäftsräume. Als sich Paynes Wutanfall legte und er in brütendes Schweigen verfiel, trat Joe zu seinen Kollegen.
»Wir haben in einem der Büros etwas gefunden. Ich denke, das solltet ihr euch besser einmal anschauen«, sagte er.
Sie folgten ihm in das besagte Büro, wo Les die Beweise auf einem Besprechungstisch ausgebreitet hatte. Jemand, vermutlich Cem Yildiz, hatte tatsächlich eine Aufstellung aller Mitglieder seiner Zelle in einem Ordner gesammelt.
»Falls er diesen Standort aufgeben müsste, sollte er die brisanten Informationen griffbereit haben. Die Anweisung dazu kommt aus der Führung der Grauen Wölfe und heftet als erstes Schreiben vorne vor«, erklärte Les.
Es war ein unglaublich wertvoller Fund, wie June und Blair auf Anhieb erkannten. Sie blätterte vorsichtig eine Seite nach der anderen um und schüttelte ungläubig den Kopf.
»Mit diesen Beweisen und Paynes Aussage können wir die Ermittlungen abschließen. Der
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