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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Ich bin durchaus dazu in der Lage, auf mich selbst aufzupassen. Geh jetzt. Wir sprechen morgen darüber«, sagte sie.
    Als Blair zu einem Protest ansetzte, hob June die Hand und hielt ihn zurück.
    »Du hast eine Grenze überschritten, Blair Duvall! Ich möchte dich hier nicht mehr sehen«, sagte sie.
    Der Klang ihrer Stimme brachte Blair schließlich dazu, seinen Widerstand einzustellen. Seine Schultern sackten hinunter und dann wandte er sich um.
    June sah ihm hinterher, wie Blair den Gang zum Lift hinunterging und sich nicht noch einmal zu ihr umdrehte. Bevor sich die Türen des Fahrstuhls schlossen, trafen sich ihre Blicke ein letztes Mal.
    »Ich weiß doch, dass du es nur gut meinst. Dieses Mal täuschst du dich aber«, murmelte June.
    Sie kehrte in die Suite zurück, in der David an einem der großen Panoramafenster stand. Als er die Tür hörte, drehte er sich um und schaute June fragend an.
    »Blair verlässt das Kasino, David. Sorry, aber er hat nun einmal einen ausgeprägten Beschützerinstinkt«, sagte sie.
    Er öffnete die Champagnerflasche, füllte zwei Gläser und reichte eines davon June. Sie wollte ihm zuprosten, doch zu ihrer Verwunderung kippte der Kasinobetreiber den Inhalt seines Glases mit einem Ruck hinunter. Offenbar kämpfte David Easterman noch mit den Nachwehen der unschönen Begegnung. Sein Blick ging für einen Moment durch June hindurch und schien etwas in weiter Ferne zu suchen. Easterman schüttelte sich und füllte sein Glas erneut.
    »Ich hasse es, wenn Menschen sich dermaßen unhöflich benehmen«, sagte er.
    Sein Versuch, die Situation zu erklären, war nur teilweise von Erfolg gekrönt. June hatte die Risse in seiner bisher so überlegenen Fassade bemerkt. Es machte ihr den Kasinobesitzer jedoch nur sympathischer. David Easterman war ein ganz gewöhnlicher Mensch, der trotz seiner enormen psychischen Stärke auch Schwächen hatte.
    »Wir sollten es vergessen und den restlichen Abend genießen«, schlug sie vor.
    Der Geschmack des hervorragenden Champagners kribbelte auf ihrer Zunge und löste angenehme Assoziationen bei June aus.
    »Ja, das sollten wir tun«, stimmte Easterman zu.
    Bevor sie ihren Plan in die Tat umsetzen konnten, wurden sie erneut gestört. Dieses Mal war es ein Angestellter, der David Easterman anrief und um seine Anwesenheit in einem der Räume bat.
    »Wir haben offenbar Probleme mit einem prominenten Gast, der zu tief ins Glas geschaut hat. Es tut mir leid, June. Offenbar gönnt man uns diesen wunderschönen Abend nicht«, entschuldigte er sich.
    Sie beruhigte Easterman und versprach ihm, diese Störungen nicht ihm anzulasten.
    »Danke. Ich bin so schnell es geht wieder bei Ihnen. Versprochen«, sagte er.
    Dann eilte Easterman aus der Suite und ließ June allein. Sie nahm ihr Glas mit hinüber zur Couch und setzte sich. In Junes Kopf jagten sich die Gedanken und Bilder der zurückliegenden Minuten. Vielleicht war es ganz gut, wenn sie ein wenig Zeit erhielt, sich zu sammeln.
    ***
    Nach einer Weile beruhigten sich Junes Gedanken. Ihr Blick wanderte hinüber zu der Stelle, an der sich Blair und Easterman gegenübergestanden hatten.
    Könnte es doch sein, dass Blair recht hatte? Es kam June zwar fast unvorstellbar vor, aber möglicherweise täuschte sie sich in David Easterman doch. Schließlich ließ es ihr keine Ruhe mehr. June stellte ihr Glas ab und wanderte zunächst ziellos durch die Suite. Ihr war aufgefallen, wie feminin die Einrichtung gestaltet worden war.
    »Bringst du regelmäßig Frauen hier unter, um ihnen zu imponieren?«, fragte sie sich.
    Mit voller Absicht übernahm June jetzt die Rolle des Advocatus Diaboli, um mit wachem Misstrauen ihre Umgebung zu erforschen.
    June hatte willkürlich die Schubladen an einer Kommode aufgezogen und einen Blick auf den jeweiligen Inhalt geworfen. Stirnrunzelnd betrachtete sie die von einem guten Fotografen angefertigte Aufnahme der jüngeren Schwester Eastermans.
    »Wieso liegt es in der Schublade?«
    Nachdenklich legte June es zurück und schaute sich anschließend im Badezimmer um. Dort stellte das Kasino dem Gast eine stattliche Anzahl ausgesuchter Kosmetik zur Verfügung. Beim ersten Durchgang hatte June es mit Bewunderung zur Kenntnis genommen und sich später bei dem Entspannungsbad darüber gefreut.
    Dieses Mal nahm sie unterschiedliche Flakons in die Hand und fand es doch ein wenig seltsam, dass eine Auswahl bereits benutzter Parfümflaschen im Bad stand. Auf einmal blitzte ein Gedanke in ihr auf und June

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