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Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus

Titel: Jerry Cotton - 2929 - Rien ne va plus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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ihr das Gefühl, eine Königin zu sein.
    »Sie haben nun mein kleines Reich kennengelernt, June. Darf ich Ihnen ein Glas Champagner einschenken?«
    Der Kasinobesitzer ließ die Führung in der Suite von June enden und deutete fragend auf den Kühler, aus dem der Flaschenhals herausragte.
    »Ja, sehr gerne«, antwortete sie.
    Anschließend suchte June das Badezimmer auf, um sich ein wenig frisch zu machen.
    Von wegen – kleines Reich, dachte sie amüsiert.
    Unter einem Kasino hatte June sich im Grunde kaum mehr als eine Ansammlung unterschiedlicher Räume mit Spieltischen oder den sogenannten einarmigen Banditen vorgestellt. Was David Easterman ihr in den zurückliegenden zwei Stunden gezeigt hatte, war jedoch ein raffiniert aufeinander abgestimmtes Unternehmensgeflecht, mit nur einem Ziel.
    »Unsere Gäste sollen bereits am Flughafen von einer unserer Limousinen in Empfang genommen werden, um ab diesem Zeitpunkt nur ihrem Vergnügen nachgehen zu dürfen«, erklärte er.
    Das Konzept war so durchdacht, dass June nur staunen konnte. Sicherlich wurde sie als persönlicher Gast von Easterman noch eine Spur mehr umsorgt, aber auch alle anderen Kasinobesucher durften sich auf eine ungewohnt aufmerksame Betreuung freuen.
    »Es gelingt uns immer öfter, dass die Menschen gleich mehrere Tage bei uns bleiben. Dadurch generieren wir erheblich höhere Umsätze, nur weil wir ihnen das Leben so angenehm wie möglich gestalten«, sagte Easterman.
    Diese Rundumbetreuung erforderte allerdings ein ganzes Heer dienstbarer Geister, wie June während der Führung erkannte. Während sie noch den beeindruckenden Erinnerungen nachging, vernahm sie auf einmal laute Stimmen.
    »Blair? Oh, nein«, stöhnte sie auf.
    June erkannte die wütende Stimme ihres Partners und beeilte sich, um ihren Aufenthalt im Badezimmer zum Abschluss zu bringen. Als sie kurz darauf in den Wohnbereich der Suite kam, standen sich Easterman und Blair Duvall wie zwei Kampfhähne gegenüber.
    »Blair! Was machst du denn hier?«, rief June.
    Als ihr Partner sie entdeckte, konnte sie zu ihrer Verwunderung echte Erleichterung in seinem Blick lesen. Was löste nur seine Besorgnis aus?
    »Gut, dass du da bist. Pack einfach deine Sachen und komm mit mir«, bat Blair.
    »June kann allein entscheiden, was gut oder schlecht für sie ist. Ihr Auftritt grenzt an Hausfriedensbruch, und wenn Sie kein Kollege von June wären, hätte mein Sicherheitsdienst Sie längst auf die Straße gesetzt!«, fuhr Easterman ihn an.
    Ein drohender Unterton schwang in seiner Stimme mit, den June bislang noch nicht an dem Kasinobetreiber vernommen hatte. Easterman war es gewohnt, sich auch gegen gefährliche Konkurrenten zu behaupten. Er wich daher auch nicht vor dem aufgebrachten Blair Duvall zurück.
    »Sind Sie zu feige, es selbst zu probieren?«, höhnte er.
    »Blair! Was ist nur in dich gefahren?«, fragte June fassungslos.
    Sie verstand einfach nicht, warum ihr Partner sich dermaßen aufführte. Ihr drohte sichtlich keine Gefahr und niemand hielt June gegen ihren Willen fest. Langsam veränderte sich ihre Verwirrung in Wut.
    »Er täuscht dich, June. Easterman will dich nur einwickeln, um dich nach der laufenden Ermittlung auszufragen und dich zu manipulieren«, erwiderte Blair.
    Ein schwer zu definierender Laut kam über Eastermans Lippen, und als June sah, wie die Sehnen an seinem Hals sich spannten, eilte sie zu ihm.
    »Bitte, David. Blair neigt leider ab und an zu Überreaktionen. Ich sorge dafür, dass er das Kasino verlässt«, sagte sie.
    Easterman schaute sie von der Seite her an und tatsächlich entspannte er sich gleich darauf. June atmete innerlich auf. Die akute Gefahr einer handgreiflichen Auseinandersetzung schien vorerst gebannt zu sein.
    »Ich gehe. Aber du begleitest mich«, stellte Blair fest.
    June kannte ihren Partner gut genug, um seinen Starrsinn zu fürchten. Kurz entschlossen schob sie Blair aus der Suite und funkelte ihn auf dem Gang wütend an.
    »Was fällt dir eigentlich ein, mir diesen Abend zu verderben? Hast du mehr als nur eine persönliche Abneigung gegen David? Wenn ja, will ich es sofort wissen oder keinen Ton mehr von dir hören!«, forderte June.
    Blair rang nach Worten, und da wusste sie, dass er aus einem Gefühl heraus gekommen war. June kannte seinen Hang, besonders Frauen als schutzbedürftige Wesen einzustufen. Angesichts ihrer täglichen Zusammenarbeit ärgerte sie sein Auftritt in besonderem Maße.
    »Also nicht. Falls es dir entgangen sein sollte:

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