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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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Allerdings klang die Wirkung der Droge allmählich ab. Unser FBI-Arzt Doc Reiser hatte Trevor jedenfalls für vernehmungsfähig erklärt.
    Der Verdächtige zuckte noch nicht einmal mit der Wimper, als wir hereinkamen. Er gab sich eiskalt, und das war er vermutlich auch. Trevor war ein schlanker mittelgroßer Mann mit hellen Augen, glattrasiert und gepflegt. Ein Durchschnittstyp sozusagen. Während andere Verbrecher aufgrund ihrer Gang-Tattoos und ihrer protzigen Kleidung schon von weitem auffallen, hatte Trevor seine Unscheinbarkeit zum Programm gemacht. Aber genutzt hatte es ihm letztlich nichts, sonst wäre er jetzt nicht hier bei uns im Field Office gewesen.
    Ich belehrte ihn über seine Rechte. Unsere Namen musste ich ihm nicht nennen, denn wir hatten ja früher schon mit ihm zu tun gehabt. Trevor rang sich ein müdes Lächeln ab.
    »Ich kenne den ganzen Schmus, Agent Cotton. Ich bin doch kein unbeschriebenes Blatt.«
    »Nein, das sind Sie wahrhaftig nicht. Wollen Sie einen Anwalt hinzuziehen, bevor das Verhör beginnt?«
    Der Killer schüttelte den Kopf.
    »Nicht nötig. Ich kann sehr gut für mich selbst sprechen.«
    »Wie Sie wollen. Als wir das letzte Mal mit Ihnen geredet haben, sagten Sie, dass Sie Einauge schon seit Jahren nicht mehr gesehen hätten. Das war dann wohl gelogen, oder?«
    »Es hat ja keinen Sinn, dass ich leugne. Sie haben meine Waffe, außerdem dürften Sie den Drehort meines kleinen Videos entdeckt haben. Und meine Kath-Vorräte sind Ihnen garantiert auch in die Hände gefallen.«
    »Allerdings«, warf Phil ein. »Mich würde interessieren, ob Sie die Droge bei dem ersten Mord absichtlich ausgespuckt haben. Das wäre ja so, als ob Sie uns unbedingt auf Ihre Fährte bringen wollten. Und so ein Fehler passt doch gar nicht zu einem Perfektionisten wie Ihnen.«
    Trevor warf meinem Freund einen wütenden Blick zu. Es gefiel ihm offenbar nicht, wenn jemand an seiner Unfehlbarkeit zweifelte.
    »Wieso sollte ich einen Fehler gemacht haben, Agent Decker? Wenn das Kath Sie wirklich auf meine Spur gebracht hätte, dann wäre ich doch schon längst verhaftet worden. Dann wäre überhaupt keine Gelegenheit mehr gewesen, diese junge Lady abzuknallen.«
    »Sie geben also den Mord an Julie Warden zu?«, hakte ich nach. Trevor zuckte mitleidlos mit den Schultern.
    »Hieß sie so? Ich kannte sie gar nicht. Leugnen ist wohl sinnlos, schließlich habe ich sie mit derselben Waffe erschossen wie Einauge.«
    Die Gefühllosigkeit des Mörders empörte mich, aber nun konnte er ja keinen Schaden mehr anrichten.
    »Dann ist also Julie Warden rein zufällig Ihr Opfer geworden?«
    »Genau, Agent Cotton. Ich habe auf sie geballert, um eine falsche Spur zu legen. Deshalb habe ich auch absichtlich eine Portion Kath am Tatort zurückgelassen. Ich wollte nämlich die Bullen auf eine falsche Spur locken.«
    Mir lag die Bemerkung auf der Zunge, dass Trevor mit dieser Absicht nun gescheitert war. Aber ich hielt mich zurück, denn der Verdächtige war offenbar leicht zu kränken. Wir mussten es ausnutzen, dass er momentan in einer redseligen Stimmung war. Ein Geständnis hatten wir ja schon, aber das reichte mir noch nicht.
    »Trevor, Sie hatten ja vor einigen Jahren gemeinsam mit Einauge diesen Raubüberfall bei der SoHo Jewelry begangen. Damals wurden Sie verhaftet, nicht wahr? Ihrem Kumpan Keith Garland hingegen konnte man nichts beweisen.«
    Die Miene des Killers verdüsterte sich.
    »Ja, leider war meine Maske während des Überfalls verrutscht. Es war genug von meinem Gesicht zu erkennen, um mich zu beschuldigen. Einauge hingegen hatte Glück.«
    Trevor grinste hämisch, bevor er fortfuhr.
    »Aber was heißt schon Glück? Die Beute habe ich versteckt, und Garland musste mit seinem einen Auge in die Röhre glotzen. Das hat ihm gar nicht geschmeckt, aber was konnte er schon tun? Er musste warten, bis ich meine Strafe in Rikers abgesessen hatte.«
    Ich lehnte mich in meinem Stuhl zurück.
    »Okay, und was ist dann passiert?«
    »Einauge und ich verabredeten uns, nachdem ich entlassen worden war. Wir teilten die Beute, aber er war immer noch sauer auf mich, weil ich den Schmuck versteckt hatte und er nicht zum Zuge kam. Ehrlich gesagt, Einauge war ein nachtragender Dreckskerl. Ich musste damit rechnen, dass er es mir heimzahlt. Also beschloss ich, ihm zuvorzukommen und ihn umzulegen.«
    »Was geschah dann, Trevor?«
    »Wir trafen uns noch einmal nachts auf einem Parkplatz in Brooklyn. Ich redete ihm ein, dass ich ein neues

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