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Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860

Titel: Jerry Cotton - Folge 2860 - Cotton, J: Jerry Cotton - Folge 2860 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jerry Cotton
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hat.«
    Die Zeugin tat sehr geheimnisvoll und bedeutsam, aber ich war skeptisch.
    »Wirklich, Mistress Leibowitz? Normalerweise werden leerstehende Häuser in New York City regelrecht verbarrikadiert, damit Obdachlose dort keinen Schlafplatz finden können.«
    »Denken Sie, das weiß ich nicht? Auch das Haus in der Portland Avenue ist abgesichert. Die Fensterhöhlen im Erdgeschoss hat man sogar zugemauert. Aber Trevor muss einen Schlüssel oder Nachschlüssel für die Stahltür besitzen. Jedenfalls habe ich mehrfach gesehen, wie er das Gebäude betreten hat.«
    »Warum haben Sie nicht die Cops gerufen?«, wollte ich wissen. »Es ist doch Hausfriedensbruch, wenn Ihr Nachbar dort herumschleicht.«
    »Ich hatte schon öfter daran gedacht, aber ich will keinen Ärger. Was hätte die Polizei schon ausrichten können? Wahrscheinlich wäre Trevor mit einer Geldstrafe davongekommen. Und dann? Er hätte doch mitgekriegt, dass ich ihn angeschwärzt habe. Der Kerl wohnt schließlich direkt neben mir. Ich habe Angst vor ihm, ehrlich gesagt. Und mit ihm muss ja etwas nicht stimmen. Sonst würde sich wohl nicht das FBI für ihn interessieren, oder?«
    Ich nickte. Es hatte keinen Sinn, der alten Frau Vorhaltungen zu machen. Vor allem war ich dankbar für den Hinweis. Es interessierte mich brennend, was Trevor in dem leerstehenden Gebäude zu suchen hatte. Und ein Blick in Phils Gesicht zeigte mir, dass es ihm genauso ging.
    ***
    Laut der Beschreibung von Mrs Leibowitz war das Abbruchhaus nur einen Block von ihrer Wohnung entfernt. Wir schauten uns das Gebäude sofort näher an. Die Vordertür zur Straße hin konnte von jedem vorbeifahrenden Auto aus gut eingesehen werden. Und die Portland Avenue war eine viel befahrene Durchgangsstraße.
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich Trevor dort zu schaffen gemacht hat«, meinte ich. »Vielleicht gibt es noch einen Seiteneingang.«
    Wenig später stellte sich heraus, dass man auch von einer schmalen Gasse aus in das Haus gelangen konnte. Ich schaute an den Hauswänden hoch. Hier gab es keine Beleuchtung, und die Lichtkegel von den nächstgelegenen Straßenlaternen aus reichten kaum bis in den engen Durchgang. Es war gut möglich, dass Trevor den Seiteneingang benutzt hatte.
    »Jedenfalls muss Mistress Leibowitz verflixt gute Augen haben, wenn sie ihren Nachbarn dort bemerkt hat«, sagte Phil. »Aber warum sollten wir nicht endlich Glück haben? Trevor hat uns lange genug an der Nase herumgeführt.«
    Ob sich der Verdächtige im Gebäude befand? Es war auf jeden Fall Gefahr im Verzug. Natürlich hätten wir Verstärkung anfordern und den ganzen Block abriegeln können. Aber so viel Zeit hatten wir nicht. Womöglich plante Trevor bereits den nächsten Mord. Wir wollten ihm unbedingt einen Strich durch die Rechnung machen.
    Auch die schmale Seitentür war aus Stahl. Aber ein Abbruchhaus ist kein Hochsicherheitstrakt. Phil öffnete das Schloss mit seinem Spezialbesteck. Dafür benötigte er nicht länger als eine Minute.
    Faulige modrige Luft schlug uns entgegen, als wir in das Haus eindrangen. Phil verschloss die Tür lautlos hinter uns. Falls Trevor nach uns kam, sollte er nicht merken, dass sich schon jemand im Gebäude befand. Selbstverständlich gab es in dem Abbruchhaus kein elektrisches Licht. Und da die Fenster im Erdgeschoss zugemauert waren, wurden wir von tiefer Finsternis umfangen. Wir benutzten unsere Stablampen und zogen außerdem unsere Pistolen. Bei einem Mann wie Trevor mussten wir auf alles gefasst sein. Selbst wenn er kein Mörder war – durch seine früheren Raubtaten hatte er seine Gewaltbereitschaft gezeigt.
    Der Lichtstrahl meiner Taschenlampe irrlichterte durch das verlassene und heruntergekommene Gebäude. Es gab zwei Treppenaufgänge, die in die oberen Stockwerke führten. Wir benötigten nur wenige Minuten, um das Erdgeschoss zu checken. Die Wohnungstüren waren ausnahmslos herausgeschlagen worden, in den Apartments befanden sich nur Bauschutt und Möbelreste. Phil und ich verständigten uns per Zeichensprache. Mein Freund wollte auf der linken Seite in die oberen Etagen steigen, ich auf der rechten.
    Lauschend schlich ich die Stufen hoch. Es war leise in dem leerstehenden Gebäude, aber nicht komplett still. Ich hörte leises Pfeifen und das Trappeln von Beinchen. Einmal sah ich auch die Bewegung von einem grauen Fell. Als ich in die Richtung leuchtete, machte sich die Ratte schnell aus dem Staub. Natürlich gab es in diesem Haus Ratten und anderes

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