Jerusalem: Die Biographie (German Edition)
Versuchung führte. Eine Ansatzfuge (am rechten Bildrand) lässt deutlich Herodes' gigantische Hausteine links und die älteren, kleineren Steine aus der Makkabäerzeit rechts erkennen.
Die Kreuzigung Jesu - hier auf einem Gemälde von Hubert van Eyck (1390-1441) dargestellt - war nahezu mit Sicherheit eine von der Tempelelite unterstützte Maßnahme der Römer, um jedwede messianische Bedrohung des Status quo auszuschalten.
Herodes Antipas, der Sohn Herodes des Großen und Herrscher von Galiläa, verhöhnte Jesus, weigerte sich aber, das Urteil über ihn zu sprechen.
König Herodes Agrippa war ein weltgewandter, unbekümmerter Abenteurer und der mächtigste Jude der römischen Geschichte. Seine Freundschaft mit dem psychotischen Kaiser Caligula rettete Jerusalem. Später verhalf er Claudius an die Macht.
Vier Jahre war Jerusalem unabhängig, dann belagerte Titus, der Sohn des neuen römischen Kaisers Vespasian, die Stadt.
Bei den erbitterten Kämpfen wurden Jerusalem und der Tempel zerstört. Archäologen entdeckten den skelettierten Arm eines jungen Mädchens, das in einem brennenden Haus verschüttet wurde.
Herodianische Hausteine, die römische Soldaten vom Tempelberg geworfen hatten, als sie die Königshalle abrissen.
Der Titusbogen in Rom feiert Titus' Triumphzug bei dem der siebenarmige Leuchter, die Menora, das Symbol der Makkabäer, zur Schau gestellt wurde.
Zur Feier des Sieges wurden Münzen mit der Aufschrift »Judaea Capta« geprägt.
Der rastlose, eigensinnige und talentierte Kaiser Hadrian verbot das Judentum und machte Jerusalem zu einer römischen Stadt: Aelia Capitolina.
Diese Politik löste einen Aufstand unter der Führung von Simon Bar Kochba aus, der Münzen mit dem Bild des Tempels prägte.
Die Armenier entdeckten 1978 unter der Grabeskirche eine Wandzeichnung mit der Inschrift »Domine Ivimus« (»Wir gehen zum Herrn«). Vermutlich entstand sie um 300 n.Chr. Belegt sie, dass christliche Pilger unter Hadrians heidnischem Tempel beteten?
Konstantin der Große war durchaus kein Heiliger - er ermordete seine Frau und seinen Sohn -, aber er förderte das Christentum und veränderte das Erscheinungsbild Jerusalems. So baute er die Grabeskirche und ließ die Arbeiten von seiner Mutter Helena beaufsichtigen.
Bildnachweise
Luftaufnahme des Tempelbergs (Albatross/Topfoto)
Tel-Dan-Stele, um 850 v.Chr. (Zev Radovan)
Elfenbein-Granatapfel, Israel Museum (AKG)
Abschnitt der Stadtmauer Hiskias (AKG)
Siloa-Inschrift, um 700 v.Chr., Archäologisches Museum Istanbul (AKG)
Reliefdetail aus dem Palast des Sanherib in Ninive (AKG)
Reliefdetail aus der Schatzkammer des Palastes in Persepolis (Bridgeman Art Library)
Bei Jericho gefundene Münze, um 333 v.Chr. (Zev Radovan)
Silberne Tetradrachme Ptolemäus’ I. Soter, um 300 v.Chr., Israel Museum (AKG)
Silberne Tetradrachme Antiochus’ IV. Epiphanes, um 175 v.Chr., Israel Museum (AKG)
Judas der Makkabäer
Silberdenar des Marcus Antonius und Kleopatras VII. (The Trustees of the British Museum)
Rekonstruktion des zweiten Tempels, Israel Museum (AKG)
Ossuarium von »Simon, dem Erbauer des Heiligtums« (AKG)
Griechische Inschrift aus dem zweiten Tempel, um 50 v.Chr., Archäologisches Museum Istanbul (AKG)
Südostecke der herodianischen Tempelbergmauer (Zev Radovan)
Die Kreuzigung , Hubert van Eyck, Ca’ d’Oro, Venedig (Bridgeman Art Library)
Münze des Herodes Antipas, um 4–39 n.Chr., Israel Museum (AKG)
Münze des Herodes Agrippa I., um 43–39 n.Chr., Israel Museum (AKG)
Tituskopf, 1. Jahrhundert n.Chr., Louvre, Paris (Bridgeman Art Library)
Armskelett einer jungen Frau, um 67 (Zev Radovan)
Hausteine am Fuß der Tempelbergmauer, Jerusalem (Fotografie des Autors)
Detail vom Titusbogen, Rom (AKG)
Gedenkmünze für den Sieg über Judäa, 81 n.Chr. (Zev Radovan)
Bronzebüste Hadrians, um 135, Israel Museum (Bridgeman Art Library)
Silbermünze des Simon bar Kochba, um 132–135, Israel Museum (AKG)
Wandzeichnung von Pilgern aus dem 4. Jahrhundert, Grabeskirche, Jerusalem (AKG)
Kolossalkopf Konstantin des Großen, Palazzo dei Conservatori, Rom (AKG)
Bildteil II
Der Kaiser und Philosoph Julian betrieb die Abkehr vom Christentum, führte den Paganismus wieder ein und gab den Juden den Tempelberg zurück, bevor er im Kampf gegen die Perser fiel.
Der byzantinische Kaiser Justinian I. und seine Frau Theodora (folgende Abbildung), eine ehemalige sexuell freizügige Tänzerin, präsentierten sich als universale christliche Monarchen und bauten die kolossale
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