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JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens

Titel: JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Tiki Kuestenmacher Werner Tiki K stenmacher
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Weihnachtskiste nach der kleinen Figur des Jesuskindes in der Futterkrippe. Oder stellen Sie eine Postkarte mit der Weihnachtsszene auf. Dann stellen Sie sich in Gedanken noch einmal vor das Jesuskind im Stall. Spüren Sie dabei Ihren kraftvollen Zorn im Bauch und blicken Sie auf Ihre eigene Größe. Sagen Sie sich: Dieses Kind ist der einzige, wahre Herrscher, vor dem alle Mächte dieser Welt erzittern müssen.
    Die Staatsverschuldung hat unglaubliche Ausmaße erreicht: 1,5 Billionen Euro betrug das Minus zu Beginn des Jahres 2008 in Deutschland, das sind 1.500 Milliarden oder 1,5 Millionen Millionen. Eine Summe, die alle Vorstellungen übersteigt und nur durch Umrechnung in andere Einheiten begreifbar wird, zum Beispiel in Zeit: Würde eine neue Regierung den sofortigen Stopp aller Neuverschuldung beschließen und mit der Tilgung des Schuldenberges beginnen, bräuchte sie dazu 630 Jahre. Rechnet man zum offiziellen Staatsschuldenberg noch die Rentenversprechen und staatlichen Pensionsversprechen hinzu, bräuchte Deutschland über 10.000 Jahre, um die in nur 57 Jahren angehäuften Schulden zurückzuzahlen. Fakt ist: Diese Schulden werden niemals zurückgezahlt werden. Jeder, der Staatsanleihen besitzt (z.B. in Form von Kapitallebensversicherungen oder Rentenfonds), hat damit dem Gemeinwesen eine Spende überwiesen. Wer Glück hat, bekommt diese Leihgabe noch zu Lebzeiten zurückgezahlt. Die Mehrheit wird wohl einen Zusammenbruch des gesamten Systems erleben, so wie unsere Väter oder Großväter nach dem 2. Weltkrieg ihre gesamten Ersparnisse verloren haben.

    Zugleich geht der staatliche Schutz zurück. Menschen werden von Wirtschaftsunternehmen übervorteilt, von Betrügern um ihre Ersparnisse gebracht, von ihren Arbeitgebern fallengelassen, und der Staat kann sie kaum mehr dagegen schützen.
    Die da oben, wir da unten - das gibt es auch als Lebensgefühl gegenüber den großen kommerziellen Medienunternehmen, gegenüber dem riesigen Gesundheitssystem aus Kliniken, Kassen und Ministerien, gegenüber allem, was Macht hat oder Macht zu haben glaubt.
    Papst Benedikt XVI. hat das Dilemma des modernen übermächtigen Staates in seiner Enzyklika Gott ist die Liebe treffend beschrieben. Vielleicht, weil er als Deutscher gerade diese Thematik selbst gut kennt:
     
    L iebe - Caritas - wird immer nötig sein, auch in der gerechtesten Gesellschaft. Es gibt keine gerechte Staatsordnung, die den Dienst der Liebe überflüssig machen könnte. Wer die Liebe abschaffen will, ist dabei, den Menschen als Menschen abzuschaffen. Immer wird es Leid geben, das Tröstung und Hilfe braucht. Immer wird es Einsamkeit geben. Immer wird es auch die Situationen materieller Not geben, in denen Hilfe im Sinn gelebter Nächstenliebe nötig ist. Der totale Versorgungsstaat, der alles an sich zieht, wird letztlich zu einer bürokratischen Instanz, die das Wesentliche nicht geben kann, das der leidende Mensch - jeder Mensch - braucht: die liebevolle persönliche Zuwendung. Nicht den alles regelnden und beherrschenden Staat brauchen wir, sondern den Staat, der großzügig die Initiativen anerkennt und unterstützt, die aus den verschiedenen gesellschaftlichen Kräften aufsteigen und Spontaneität mit Nähe zu den hilfsbedürftigen Menschen verbinden.
     
    »Liebe wird immer notwendig sein.« Das klingt irgendwie bekannt. Aber im Zusammenhang mit einem Staatswesen, das sich übernommen hat, bekommt dieser Satz großes Gewicht. Politiker sprechen manchmal von der »sozialen Kälte«, die durch Kürzungen bei den Sozialleistungen und durch immer abwegiger werdendes Streben nach hohen Renditen in unser Land gekommen ist. Aber in der Bezeichnung »sozialer Kälte« steckt der verhängnisvolle Irrtum, dass es durch mehr Geld vom Staat bei den Menschen wärmer werden könnte. Nein, Materielles allein wärmt nicht.
    Gewiss: Wer nicht genug hat, um die lebensnotwendigen Bedürfnisse zu befriedigen, wird von der Sorge um das Materielle beherrscht. Aber durch Vollversorgung, Geld oder Wohlstand entsteht nie soziale Wärme. Liebe und Mitmenschlichkeit, Erbarmen und Gnade, Spenden und Geschenke können niemals überflüssig werden, weil der alles und alle versorgende Staat das Elend und die Armut besiegt hat, weil er die Ungerechtigkeit und die Ungleichheit aus der Welt geschafft hat. Anmaßend wäre es, wenn ein Staat so denken würde. Nein, wir erleben eine harte Wahrheit: Eine Vorsorge, die die notwendige, improvisierende, spontane Liebe langfristig

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