JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
überflüssig machen, wegplanen, wegkaufen will, ist falsch verstanden.
Wir müssen Bilder finden für eine warme, menschliche, bunte Zukunft, auch unter viel ungünstigeren wirtschaftlichen Bedingungen. Dabei sollten wir Christen die sein, die am lautesten sagen: Gerade mit einem Mangel an materiellen Gütern kann es schöner, menschlicher, gütiger, freundlicher, liebevoller zugehen!
Das Feuer entzünden
Was kommt nach der Fremdherrschaft? Die Selbstherrschaft, die Autonomie? Das höchste Ideal der Psychologie: der Mensch, der keiner Fremdbestimmung unterliegt? Aber wem ist dieser Mensch verantwortlich? Wie soll er jemals wahre Liebe erfahren? Nein. Autonomie ist für Jesus nicht das höchste Ideal. Sein Gegenentwurf zu Fremdherrschaft ist auch nicht die Gottesherrschaft, sondern: die Liebe. Ihr unterwerfen wir uns, von ihr lassen wir uns regieren, mit ihr regieren wir, und zugleich ist die Liebe das Gegenteil von Regierung überhaupt. Jesus sieht uns als Menschen, die sich als Teil des Reiches Gottes verstehen. Und das Reich Gottes ist wie ein Schatz im Acker, ein Weizenkorn, es ist mitten unter uns.
Mit dem kleinen Kind, geboren in einer Krippe in einem Stall in Betlehem, begann eine Revolution. Ein Funke, der die Herrschaftsverhältnisse auf den Kopf stellte.
JesusLuxus-Anregung: Gehen Sie als Mitbesitzer durch Ihr Land
Machen Sie die Mächtigen kleiner. Stellen Sie sich vor öffentliche Bauten, vor Behörden, Ministerien, Brücken, Bahntrassen, Autobahnen und sagen Sie zu sich: Das habe ich mitfinanziert und damit mitgebaut. Das gehört nicht denen da oben, sondern uns allen.
Der Luxus, Geschenke anzunehmen: Die Weisen aus dem Morgenland
Im Neuen Testament wird die Weihnachtsgeschichte zweimal erzählt. Vom Wortlaut her am bekanntesten ist die Version des Evangelisten Lukas mit dem »Es begab sich aber...« aus dem Kapitel über den JesusLuxus der Zeitlosigkeit. Bevor Lukas die Geburt Jesu schildert, geht es in aller Ausführlichkeit um zwei Frauen: Elisabeth, die Mutter des späteren Täufers Johannes, und Maria, die Mutter Jesu. Lukas ist der einzige Evangelist, der über die Darstellung Jesu im Tempel nach der Geburt erzählt. Dort begeistert sich der greise Simeon und die 84-jährige Prophetin Hanna für den neugeborenen König der Juden.
Weihnachten - männlich und weiblich
Wegen der vielen Frauen in den Weihnachtserzählungen des Lukas, gilt diese als die »weibliche« Version. Eine »männlichere« Weihnachtsgeschichte erzählt der Evangelist Matthäus. Er erwähnt zwar wie Lukas, dass Jesus auf übernatürliche Weise gezeugt wurde - aber nur kurz. Er beginnt sein Evangelium sicher nicht zufällig mit dem Stammbaum Josefs, dem »Mann der Maria«. Josef, bei Lukas als Verlobter der Maria ein stummer Nebendarsteller, spielt bei Matthäus eine wichtige Rolle in der Heilsgeschichte. Hätte er der Stimme des göttlichen Engels, der ihm im Traum erschien, nicht vertraut, wäre alles ganz anders verlaufen.
Reiche Besucher aus dem Ausland
Dann lässt Matthäus als einziger Evangelist die Weisen aus dem Morgenland die Krippe des neugeborenen Königs der Juden finden. Sie bringen dem kleinen Kind, wie es sich für einen König gebührt, wertvolle Geschenke: Gold, Weihrauch und das als Parfüm verwendete Baumharz Myrrhe. Diese Geschenke gehören zu den eigenartigen kleinen Verlegenheiten der kirchlichen Tradition. Nie wurde ausdrücklich die Frage gestellt: Was ist mit diesem Gold passiert? Wenn Josef und Maria, wie so gerne behauptet wird, sehr arme Leute waren, dann wären sie mit einem so kostbaren Schatz doch schlagartig aus der gröbsten Armut herausgewesen. Oder waren sie so dumm, die Geschenke nicht anzunehmen? Haben sie ihren Wert nicht erkannt? Oder haben sie die Gaben der Weisen als wertvolle Erinnerungsstücke aufbewahrt, ohne sie zu Geld zu machen?
Wie auch immer - ich empfinde es als bemerkenswert, dass der »männliche« Evangelist Matthäus an den Anfang des Lebens Jesu typische Luxusgegenstände der damaligen Zeit stellt, überbracht von wohlhabenden Ausländern.
JesusLuxus-Anregung: Sehen Sie das Gold Jesu
Wenn Sie das nächste Mal eine Darstellung des erwachsenen Jesus sehen - bei einer Heilung, als Prediger, schlafend im Boot, am Kreuz, als Auferstandener usw. -, dann ergänzen Sie vor Ihrem geistigen Auge, wie dieser Jesus zu Hause noch das Goldgeschenk der Weisen aus dem Morgenland stehen hat. Vermutlich gut versteckt, und Jesus würde auch niemals darüber sprechen. Aber dieser
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