JesusLuxus - Die Kunst wahrhaft verschwenderischen Lebens
heimliche Schatz gibt ihm Kraft. Wenn er an ihn denkt, weiß er, dass er göttlicher Herkunft ist; dass ihn fremde Gelehrte bei seiner Geburt als neugeborenen König geehrt haben. Kurzum: eine besonders reizvolle verborgene Form von JesusLuxus.
Die Kunst, einen Schatz zu besitzen
JesusLuxus ist etwas anderes als der Luxus, den man beim Juwelier oder in der Nobelboutique kaufen kann. Doch JesusLuxus kann durchaus auch den Besitz luxuriöser Gegenstände beinhalten. Vor allem, wenn sie Symbole sind für die eigene »königliche« Herkunft und so auf etwas Größeres verweisen.
Mir hat einmal jemand von einer Bettlerin erzählt, die er in Indiens Hauptstadt Delhi auf der Straße gesehen hat. Sie besaß praktisch nichts, aber sie trug einen auffallend großen Ring aus purem Gold. Keiner in ihrem Stadtviertel aber wäre auf die Idee gekommen, so bekam ich erzählt, ihr wegen dieses wertvollen Rings kein Almosen zu geben. Wenn sie auf ihren Schmuck angesprochen wurde, sagte sie: Davon bezahlt ihr einst mein Begräbnis. Die Frau trug diesen Ring, weil er ihr Würde gab, Würde über den Tod hinaus.
Luxus muss nicht aus großem Überfluss und vielen Besitztümern bestehen. Schon ein einziges wertvolles Ding kann dieser nicht lebensnotwendige Luxus sein, den wir so dringend brauchen.
JesusLuxus-Anregung: Hüten Sie einen Schatz
Vielleicht besitzen Sie eine Taschenuhr von Ihrem Großvater, Schmuck von der Großtante, alte Münzen aus der Kaiserzeit, 150 Jahre altes Porzellan oder ähnliche Gegenstände, die für frühere Generationen äußerst wertvoll waren. Die Sachen liegen oft vergessen in irgendeinem Schrank. Schade, denn in solchen Dingen steckt Kraft, die Sie nutzen können.
Holen Sie den Schatz aus seinem Versteck. Lassen Sie ihn, falls nötig, reparieren und bringen Sie ihn auf Hochglanz. Suchen Sie für den Schatz eine gute Stelle in Ihrer Wohnung und stellen Sie ihn dort auf. Erzählen Sie anderen, was Sie über das Stück wissen. Machen Sie sich deutlich, welche Entbehrungen Ihre Vorfahren möglicherweise in Kauf nahmen, um sich das kostbare Stück leisten zu können. Falls Ihre Vorfahren diesen Schatz als Geschenk erhalten hatten, würdigen Sie in Gedanken den Schenker. Bedenken Sie, welche Wertschätzung man für Ihre Ahnen empfunden hat, dass es zu so einer großzügigen Gabe kam. Vor allem Menschen, die sich für klein und unbedeutend halten, können durch eine derartige Sach-Meditation einiges an Ich-Stärke aufbauen. Was für eine Ehre war es, dass Sie diesen Gegenstand bekommen haben! Und was für eine Klugheit steckt in Ihnen, dass Sie ihn noch besitzen! Falls Sie von staatlicher Unterstützung leben oder es demnächst beantragen müssen: Haben Sie keine Angst, dass man Ihnen wertvolle Erinnerungsstücke »wegnimmt« oder von Ihnen verlangt, sie zu verkaufen. Besitz wird nicht angerechnet, solange dessen Gesamtwert einen bestimmten Betrag nicht übersteigt. Derzeit liegt diese Grenze, je nach Ihrem Alter, zwischen 4.100 und 13.000 Euro.
Der Luxus des Feierns: Die Hochzeit in Kana
Die leichte Abendluft ist erfüllt von fröhlicher Musik, von Gelächter und festlicher Stimmung. Es ist Hochzeit in dem kleinen Dorf Kana. Maria ist eingeladen und hat ihren Sohn Jesus mitgebracht, inzwischen ein junger Mann. Es ist sein erstes Wunder, über das berichtet wird und das man sich weitererzählt bis auf den heutigen Tag: Der Wein ist ausgegangen, und Jesus verwandelt sechs große Krüge Wasser in Wein, mindestens 500 Liter (nach Johannes 2,1-12).
Das ist ein echtes Luxus-Wunder. Denn wenn es darum ginge, eine Party zu retten, dann hätte auch eine Art soziales Wunder gereicht: dass die Menschen fröhlich weiterfeiern mit Wasser. Oder dass sich auf wunderbare Weise ihre Trinkgeschwindigkeit verringert und der Wein so bis zum nächsten Morgen reicht. Aber nein, Jesus erschafft wirklichen Wein, und sogar einen so guten, dass seine Qualität ausdrücklich in der Geschichte erwähnt wird.
Die Kunst des Feierns
Ausgelassen feiern zu können, ist ein JesusLuxus, der wichtig und relativ einfach umzusetzen ist. Eine Feier ist nicht lebensnotwendig. Man könnte in einer schlichten Zeremonie heiraten. Ganz ohne Wein oder mit nur einem kleinen Glas für jeden. Aber es gibt im ganzen Alten und Neuen Testament keinerlei solche Anweisungen. Es darf gefeiert werden. Lachen hat seine Zeit, Weinen hat seine Zeit, so hat es schon König Salomo in seinem Predigerbuch gesungen.
Das alles ist aber noch keine wirkliche Kunst
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